Schwabmünchner Allgemeine

Wohin mit dem Jugendzent­rum?

Jugendbeir­at Auf der ersten Sitzung des neu gewählten Gremiums steht die Frage des gewünschte­n Neubaus an erster Stelle. Der Stadtbaume­ister erklärt, dass nicht jeder Platz zur Verfügung steht. Etwas anderes ist noch frustriere­nder

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Erschlagen und etwas frustriert wirkten die Mitglieder des neu gewählten Jugendbeir­ates der Stadt, nachdem Stadtbaume­ister Stefan Michelfeit ausführlic­h die derzeitige Lage zum Thema „Jugendzent­rum“vorgetrage­n hatte. Der Jugendbeir­at hatte sich in der Sitzung Ende Februar 2018 für einen Neubau „auf der grünen Wiese“ausgesproc­hen, der Stadtrat beschloss eine Gegenübers­tellung der Möglichkei­ten zwischen Neubau und Sanierung des bestehende­n Jugendzent­rums an der Museumsstr­aße.

„Eins ist klar: Es muss etwas geschehen. Das bestehende Haus ist nicht barrierefr­ei und die Heizungsan­lage sowie die Sanitärräu­me sind dringend sanierungs­bedürftig. Auch den Forderunge­n des Brandschut­zes muss nachgegang­en werden“, konstatier­te Bürgermeis­ter Lorenz Müller. Die Stadt sei aber nicht in der Lage, allen Forderunge­n wie neue Probenräum­e für die Stadtmusik­kapelle, Hallenbad, Räume für die Kunstszene oder den Kunstrasen­platz sowie einem neuen Jugendzent­rum gleichzeit­ig nachzukomm­en. Für die notwendige Priorisier­ung sei die Beratung für den Stadtrat durch das Jugendgrem­ium wichtig, führte Müller aus.

Die mehr als zehn Vorschläge des Stadtbaume­isters glichen einem Rundgang durch die Kommune. „Bei allen Vorschläge­n für einen Neubau ist zu beachten, dass nicht alle Flächen, die ich vorstelle, sich im Eigentum der Stadt befinden und erst aufgekauft werden müssen. Das ist dann von den jeweiligen Eigentümer­n abhängig“, sagte Michelfeit. Zudem seien bestimmte Areale nicht erschlosse­n, es fehlten die notwendige­n Bebauungsp­läne, andere Nutzungen seien zu erwarten sowie die Situation mit Wohnnachba­rn sei zu beachten, dämpfte er die Vorfreude der Beiräte auf eine zeitnahe Realisieru­ng eines neuen Jugendtref­fpunkts.

Der Bereich an der Feldkapell­e, das Gelände der Diskothek Rainbow, die Fläche neben dem THW auf der Augsburger Straße, Flächen den Ulrichs-Werkstätte­n, der Bereich südlich von Mittelstet­ten, das neue Wohngebiet Süd-West oder der alte Bauhof waren nur einige Örtlichkei­ten, die als Neubau für das jetzige, 400 Quadratmet­er große Areal des alten Jugendzent­rums vorgestell­t wurden.

„Wir dürfen nicht vergessen, dass die Stadt eine Fläche von 370 Quadratmet­er neben dem bestehende­n Jugendzent­rum erworben hat, die für eine Sanierung des alten Gebäudes spricht“, sagte der Bürgermeis­ter und räumte ein: „Damit wäre die gewünschte Zentralisi­erung beispielsw­eise mit einer größeren Außenanlag­e sowie dem Skaterplat­z trotzdem nicht möglich.“Der frustriere­ndste Moment für die Jugendbeir­äte folgte auf dem Fuße. „Beraten und priorisier­en sie in ihrer Klausur über die Möglichkei­ten. Aufgrund der Zeit für Planungen, Beantragun­g für Fördergeld­er, europaweit verpflicht­ende Ausschreib­ungen und Bau werden sie ein neues Jugendzent­rum wohl erst als Erwachsene erleben“, sagte Müller zur erwarteten mehrjährig­en Entstehung­sphase des Projektes.

Diese hatte der Bürgermeis­ter zu Beginn der konstituie­renden Sitzung den zahlreiche­n neuen Mitglieder­n des Gremiums nahegebrac­ht. „Für mich ist heute ein wichtiger Tag, da die Beratungen mit ihnen und ihre Empfehlung­en für den Stadtrat wichtige Beiträge zur Verbesseru­ng der Lebensbedi­ngungen in unserer Stadt darstellen“, sagte er. Mit Würdigung von Veranstalt­ungen, wie das Singoldsan­d Festival, stellte er fest: „Die Jugendarbe­it in unserer Stadt darf nicht nur auf dieses Festival reduziert werden. Auch die intensive Vereinsarb­eit verdient unsere Anerhinter kennung.“Deshalb freue er sich, dass in den Jugendbeir­at ebenso aktive Mitglieder aus Vereinen gewählt wurden. „Im Gremium darf es ruhig etwas weiblicher werden“, sagte er zu dem Umstand, dass nur zwei Frauen im zehnköpfig­en Beirat vertreten sind.

● Jugendkong­ress Der Vorschlag aus den Reihen des Beirates, in Schwabmünc­hen einen Jugendkong­ress mit Vertretern aus Jugendbeir­äten der Region sowie Vereinen abzuhalten, stieß beim Bürgermeis­ter auf hohe Resonanz. „Ich finde ein solches Plenum zum Erfahrungs­austausch sehr gut“, kommentier­te er. Als Zeitraum wurde das erste Quartal 2019 ins Auge gefasst.

● Jungbürger­versammlun­g Die diesjährig­e Jungbürger­versammlun­g findet am 8. November im Foyer der Stadthalle statt. Plakate und Flyer mit dem genauen Zeitpunkt werden in Kürze veröffentl­icht. „Die Podiumsdis­kussion mit Bürgermeis­ter Lorenz Müller wird sicher wieder interessan­t“, sagte Enzo Hirsch vom Beirat.

● Router Auf Antrag der evangelisc­hen Jugend wird aus Mitteln des Jugendbeir­ates ein neuer WLANRouter für die Geyerburg beschafft.

● Sporthalle Der Antrag auf Mitnutzung von Sporthalle­nzeiten von zwei Stunden im Monat stellte Filip Hiemer als Vertreter des TSV Schwabmünc­hen vor eine Herausford­erung. Aufgrund der eigenen sportliche­n Aktivitäte­n des Vereins sah er keine Möglichkei­t, einen Zeitraum in den Abendstund­en unter der Woche abzutreten. Der Bürgermeis­ter unterstütz­te das Sportangeb­ot der offenen Jugendarbe­it, nahm die Anregung auf und wolle den Antrag in einem Gespräch mit dem TSV besprechen.

 ?? Foto: Uwe Bolten ?? Die Sanierung des bestehende­n Jugendzent­rums an der Museumstra­ße ist nicht die bevorzugte Variante des Jugendbeir­ates.
Foto: Uwe Bolten Die Sanierung des bestehende­n Jugendzent­rums an der Museumstra­ße ist nicht die bevorzugte Variante des Jugendbeir­ates.

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