Ein besonderes Projekt
Die musikalische Rundreise von „Jecra“geht zu Ende
Langerringen
Für das gemeinsame Benefizprojekt „Jecra“des Langerringer Musikvereins und der Musikschule ist es ein großartiges Erfolgserlebnis. Deutlich über 12000 Euro kamen durch Spenden und Konzertkartenverkauf zugunsten des Münchner „Neuen Hauner“-Kinderspitals zusammen, dessen Spatenstich jetzt wegen zahlreicher Umplanungen erst Ende 2020 erfolgen soll. Aber für die jungen Musiker des Jugendensembles Langerringen unter Dirigent Christian Mayr und der Schlagwerkgruppe Gran Cassa von Musiklehrer Matthias Mercineri war das Abschlusskonzert in München künstlerisch eine spannende Herausforderung, so wie das ganze Projekt überhaupt.
Vielleicht steht in wenigen Jahren einer der jungen Musiker selbst zu Semesterbeginn im Kreis der Tutoren als Studienanfänger vor dem altehrwürdigen Universitätsgebäude am Münchner Geschwister-SchollPlatz, wo auch Mercineri studierte und kürzlich das Abschlusskonzert in der Großen Aula der LudwigMaximillians-Universität stattfand. Es dürfte nicht sehr oft der Fall sein, dass junge Musiker eines „kleinen“Musikvereins oder einer „dörflichen“Musikschule die Möglichkeit erhalten, in einer Umgebung wie dieser zu musizieren, noch dazu in einer Weltstadt wie München. Zumindest dürfte es bei einigen Musikern in dauerhafter Erinnerung bleiben, vielleicht ganz besonders bei Jungmusiker Simon Vogt, der an diesem Tag 13 Jahre alt wurde.
Dreihundert Eintrittskarten konnten allein über München-Ticket im Internet abgesetzt werden; insgesamt lauschten gut 400 Gäste den Klängen von Pauken und Trompeten beim Konzert von Kindern für Kinder. Nimmt man alle regionalen Konzerte 2018 und das München-Konzert zusammen, dürften rund 2200 begeisterte Zuhörer zusammenkommen. Das Projekt „Jecra“um die Initiatoren Mercineri und Mayr hatte zahlreiche Unterstützer, ohne die derartige Projekte nahezu unmöglich sind. Münchner Firmen sponsorten den Münchner Event mit frischem Obst; am Steuer des voll besetzten Busses der Firma Stuhler aus Schwabmünchen saß Markus Burkhard, der dafür seine Freizeit „opferte“, und im Hintergrund hatte Jana Köllmer vom Klinikum Großhadern die notwendigen organisatorischen Fäden gesponnen.
Der Gesamtschirmherr des „Neuen Hauner“, Karl-Walter Jauch, hatte schon beim Langerringer Konzert im Juli festgestellt, dass „wir alle in unseren Kindern weiterleben“– ein Satz, den der ausgebildete Philharmoniker Mercineri von der Langerringer Musikschule praktisch demonstrierte, denn seine gerade zehn Tage alte Tochter Mariella lauschte dem Konzert ebenfalls. Und Jauch war wenige Tage zuvor selbst erst „Opa“geworden. Bei der symbolischen Übergabe der Gesamtspende an Jauch konnte man fast meinen, der Ärztliche Direktor des Klinikums Großhadern wolle die Spendenschatulle nicht mehr loslassen, so sehr zeigte er sich über das Ergebnis erfreut. Wenn das Kinderkrankenhaus in rund sechs Jahren seine ersten kleinen Patienten aufnehmen wird, dürfte die eine oder andere außerplanmäßige Anschaffung auch von dieser Spende bezahlt worden sein.