Starkes Signal für sauberes Trinkwasser
Versorgung Das Wasser aus der Leitung soll sogar besser werden als das aus der Flasche
Straßburg Die Sorge um das Trinkwasser hat rund 1,6 Millionen EUBürger aktiv werden lassen. Sie beteiligten sich an der Bürgerinitiative Right2Water und zwangen die Brüsseler EU-Kommission, die Regeln zu überarbeiten. Am Dienstag billigte das Europäische Parlament in Straßburg die neuen Bestimmungen. Kernaussage: Trinkt mehr Wasser. Es gibt nichts Besseres. Ein Überblick. Bei immer mehr Bürgern war die Angst aufgekommen, dass die EUKommission die Trinkwasser-Versorgung liberalisieren könnte, sodass private Versorger den Markt erobern. Es gibt Beispiele, die zeigen, dass dies teilweise zu Kosten führte, die einige Verbraucher nicht mehr zahlen konnten. Daraus entstand eine Bewegung unter dem Titel „Wasser ist ein Menschenrecht“. Das Ziel: der Zugang zu frischem und sauberem Wasser für jeden. derzeit ein Fall vor Gericht, bei dem ein Versorger von den zuständigen Landesbehörden wissen möchte, wie hoch der Eintrag von Pestiziden in Wasserschutzgebieten ist. Dieser kommt durch das Düngen von Feldern zustande. Aber die staatlichen Behörden in Stuttgart verweigern die Herausgabe dieser Angaben. Ja, seine Qualität soll sogar die von Tafelwasser übertreffen. Das verspricht die Kommission. Sie fordert deshalb, dass gastronomische Betriebe ihren Gästen Leitungswasser kostenlos anbieten sollen – wie das in Frankreich der Fall ist. Außerdem soll es mehr öffentliche Trinkwasser-Stellen geben. Und auch zu Hause wäre es aus Umweltgründen besser, vermehrt auf Leitungswasser umzustellen, argumentiert man in Brüssel. Damit würde der Verbrauch von Plastikflaschen zurückgehen – ein Thema, das die EU am heutigen Mittwoch beschäftigt: Dann will das Parlament Verkaufsverbote für Einweg-Kunststoffartikel beschließen.