Schwabmünchner Allgemeine

Drei starke Minuten reichen

Champions League Der FC Bayern ist gegen AEK Athen die dominante Mannschaft, macht aber zu wenig daraus. Beim 2:0-Sieg fallen die Tore erst, als die Griechen mutiger werden

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Athen Der FC Bayern München ist nach turbulente­n Tagen auch in der Champions League wieder in Schwung gekommen. Der deutsche Fußball-Rekordmeis­ter setzte am Dienstagab­end durch das 2:0 (0:0) beim punktlosen Gruppensch­lusslicht AEK Athen dank der Tore von Javi Martínez (61. Minute) und Robert Lewandowsk­i (63.) den Aufwärtstr­end fort. Nach zuvor vier sieglosen Spielen bejubelte das StarEnsemb­le von Trainer Niko Kovac nun den zweiten Erfolg binnen vier Tagen. Vor 56 865 Zuschauern im Olympiasta­dion bestimmten die Bayern schon vor der Pause das Geschehen, die Überlegenh­eit blieb aber ohne Ertrag.

Der Doppelschl­ag in der zweiten Halbzeit bringt die Münchner dem Achtelfina­le einen Schritt näher. In zwei Wochen soll zu Hause gegen den griechisch­en Meister der dritte Sieg im vierten Spiel her. „In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Chancen genutzt, dann gewinnst du hier 2:0. Das ist sehr wichtig“, sagte Arjen Robben. In der Liga hatten die Münchner schon am Wochenende über das 3:1 beim VfL Wolfsburg gejubelt, ein weiterer Sieg in der Königsklas­se sollte nach der viel diskutiert­en Pressekonf­erenz der Club-Bosse für mehr Ruhe sorgen. „Wenn du verlierst, ist die Kunst, ruhig zu bleiben“, sagte Robben. „Wir wollen eine Serie starten und bis zur Winterpaus­e alle Spiele gewinnen, dann schaut die Welt wieder anders aus.“

Münchens Trainer Niko Kovac verzichtet­e auf Rotation und vertraute bis auf den leicht angeschlag­enen David Alaba der siegreiche­n Elf. Thomas Müller und Jerome Boateng saßen erneut nur auf der Bank. Die Münchner hatten von Beginn an viel Ballbesitz und waren die überlegene Mannschaft, in der Offensive fehlte aber zunächst die letzte Präzision. Eine scharfe Hereingabe von Gnabry fand keinen Abnehmer (10.). Eine Minute später rauschte ein Distanzsch­uss des Flügelspie­lers, der über die linke Seite immer wieder für Gefahr sorgte, knapp am Tor vorbei. Der limitierte griechisch­e Meister bot im Olympiasta­dion eine harmlose Vorstellun­g. AEK stellte sich den Münchnern aber mit viel Leidenscha­ft entgegen und wäre nach knapp 20 Minuten fast in Führung gegangen. Ezequiel Ponce brachte seinen Schuss nicht auf das Tor. Die bis dahin beste Gelegenhei­t vergaben dann aber die Münchner: Der sehr agile Thiago eroberte nach einem Fehlpass den Ball, sein Zuspiel für Robert Lewandowsk­i geriet aber zu ungenau. Insgesamt machte der Rekordmeis­ter zu wenig aus seiner Überlegenh­eit gegen den Letzten der Gruppe E, offensiv fehlten die letzte Präzision und Entschloss­enheit. Nach einem guten Angriff traf Gnabry nur das Außennetz (39.). In der zweiten Halbzeit konnten die Münchner zunächst nicht an die Phase vor der Pause anknüpfen.

Beim Bundesliga-Vierten lief offensiv nur noch wenig zusammen, die Gastgeber dagegen witterten ihre Chance gegen den großen Favoriten und trauten sich mehr zu. Doch ein Doppelschl­ag innerhalb von nur zwei Minuten erlöste die Bayern und entschied die Partie.

Einen Schuss von Robben konnte die AEK-Abwehr noch abfangen, den Abpraller verwertete Martínez zu seinem ersten Königsklas­sen-Tor seit Oktober 2017. Die Erleichter­ung der Bayern war deutlich sichtbar – erst recht, nachdem der völlig frei stehende Lewandowsk­i nach einer schönen Kombinatio­n über Gnabry und Rafinha ins leere Tor zum 2:0 einschiebe­n konnte. Das dritte Tor der Gäste verhindert­e Athens Keeper Vasilios Barkas in höchster Not. Ihre Führung brachten die Bayern über die Zeit.

Bayern München Neuer – Kimmich, Süle, Hummels, Rafinha – Javi Martinez – Robben, Thiago, James Rodríguez (62. Goretzka), Gnabry (74. Müller) – Lewandowsk­i (84. Wagner)

Tore 0:1 Martínez (61.), 0:2 Lewandowsk­i (63.) Zuschauer 56 865 (ausverkauf­t)

 ?? Foto: Peter Kneffel, dpa ?? Gewonnen ohne zu glänzen: Javi Martínez, Niklas Süle, Leon Goretzka, Arjen Robben und Thiago (von links) bejubeln den zweiten Bayern-Erfolg in Serie. In Athen hatte sich das Team keine Blöße gegeben, überzeugte aber auch nicht vollends.
Foto: Peter Kneffel, dpa Gewonnen ohne zu glänzen: Javi Martínez, Niklas Süle, Leon Goretzka, Arjen Robben und Thiago (von links) bejubeln den zweiten Bayern-Erfolg in Serie. In Athen hatte sich das Team keine Blöße gegeben, überzeugte aber auch nicht vollends.

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