Schwabmünchner Allgemeine

Wenn die Singoldhal­le zum Saloon wird

Konzert Titus Waldenfels und seine Musiker spannen in Bobingen einen musikalisc­hen Bogen von Country über Jazz bis hin zum Walzer

- VON INGEBORG ANDERSON

Bobingen Das musikalisc­he Erlebnis, das Titus Waldenfels und seine Musiker im Foyer der Singoldhal­le boten, ist schwer zu beschreibe­n. Doch der Drive der Musiker übertrug sich unmittelba­r auf die etwa 80 Zuhörer in der Singoldhal­le. Jedes Stück und jedes furiose Solo wurde mit begeistert­em Beifall aufgenomme­n. Bereits zum dritten Mal war Titus Waldenfels auf Einladung von Gernot Albes, dem Veranstalt­er der Reihe Musik & Wein, zu Gast. Und der Multi-Instrument­alist hatte zu diesem Konzert sein Ensemble um vier Gäste erweitert.

Das waren Regina Eisner abwechseln­d an Saxofon und Klarinette und Ingbert Graf an der Steel Guitar. Außerdem Gäste aus der unmittelba­ren Umgebung – Anna Holzhauser aus Bobingen und Ed Bowen aus Untermeiti­ngen.

Seit mehr als 25 Jahren tritt Waldenfels sowohl alleine als auch mit Ensembles in unterschie­dlicher Zusammense­tzung auf. Nach Bobingen war das Stammtrio gekommen, bestehend aus ihm, aus Michael Reiserer am Schlagzeug und Frontmann Nico Röwenstrun­k (eindrucksv­oll in texanische­m Outfit mit Cowboyhut, -stiefeln und weißem Rüschenhem­d). Oder ist es eher als ein Quintett zu bezeichnen, wenn sowohl der Drummer als auch Waldenfels zwei Instrument­e gleichzeit­ig spielten? Michael Reiser Akkordeon und Schlagzeug und Titus Waldenfels Gitarre und Geige. Oder gar drei? Denn Waldenfels betätigte mit den Füßen auch noch einen Bass.

„Swing Out West“hieß das Programm. Es waren Countrytit­el etwa von Johnny Cash zu hören. Oder etwa ein Walzer, wie er in einem Saloon geklungen haben mag. Auch Jazz und Swing. Wobei Anna Holzhauser, offenbar ohne vorherige Probe, das Programm sehr einfühlsam aufnahm und mit ihrer nuancenrei­chen Stimme die Zuhörer be- eindruckte. Hingerisse­n von der Musik waren nicht nur die Zuhörer – auch den Musikern bereitete ihr Spiel offensicht­lich Vergnügen: Waldenfels spielte stets mit einem seligen Lächeln und konnte sich am Ende ein „Schön, gell?“nicht verkneifen.

Das Publikum konnte dies nur bestätigen. Wie etwa ein Paar aus Schwabmünc­hen, das übereinsti­mmend erklärte: „Wir haben Titus Waldenfels kürzlich zusammen mit Dascha von Waberer in Schwabmünc­hen erlebt, und es hat uns so gut gefallen, dass wir ihn unbedingt wieder hören wollten.“

Und der Gast aus Untermeiti­ngen? Das war Ed Bowen, der eigentlich aus Texas stammt und mit seiner Stimme zum Erfolg dieses Konzertabe­nds beitrug. Außer der Musik gab es für die Gäste noch weitere Genüsse, denn Gernot Albes hatte aus dem Piemont zehn erlesene Weinsorten zum Verkosten mitgebrach­t.

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Foto: Ingeborg Anderson Titus Waldenfels, Nico Röwenstrun­k und Sängerin Anna Holzhauser genossen das Konzert offensicht­lich ebenso wie die Zuhörer.

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