Was abends in Walkertshofen geboten ist
Kabarett Silvano Tuiach und Herr und Frau Braun nehmen (nicht nur) die Stauden aufs Korn
Walkertshofen Einen Vorgeschmack, wie das umgebaute Lagerhaus künftig genutzt werden kann, gab es, als es zum ersten Mal seine Pforten öffnete. Eingeladen hatte die Gemeinde das kultige Pärchen Herr und Frau Braun gemeinsam mit dem schwäbischen Urviech Silvano Tuiach zu einem Kabarettabend. Mit ihrem Programm „So klein isch die Welt“bescherten sie dem Publikum einen amüsanten Abend mit viel Witz, frechen Pointen und kleinen Seitenhieben auf die Gesellschaft. In immer wechselnden Rollen trat das Kabarett-Trio auf die Bühne und hielt dem Publikum in verschiedenen Sketchen die Besonderheit so mancher Spezies und verschiedener Alltagssituationen vor Augen. Die Eigenarten der „Augschburger“wurden auf amüsante Art ebenso aufs Korn genommen wie die der Stauden samt ihrer Bewohner. So erklärte Silvano Tuiach auf sehr humorvolle Art und Weise seine Sicht auf die Weltgeschichte und wunderte sich ganz nebenbei über kleine technische Pannen, als das Mikrofon zu Beginn des Abends nicht richtig funktionierte. Schließlich habe er erst am Tag zuvor noch eine Fernsehsendung aus dem afrikanischen Kongo gesehen, und da habe das Mikro schließlich einwandfrei funktioniert. Mit seinen Geschichten traf er beim Publikum mitten ins Schwarze und die Gäste brachen immer wieder in schallendes Gelächter aus.
Auf naiv gespielte Art fragte Herr Braun „wo denn der Bürgermeister Karl Jungwirth wäre?“und merkte an dem lachenden Publikum schließlich, dass es sich hierbei gar nicht um einen Mann, sondern um die Bürgermeisterin Margit Jungwirth-Karl handelte.
Auch andere Gäste aus dem Publikum wurden nicht verschont. Tipps für ein Ehepaar, wie man mittels Gefriertruhe das Eheleben künftig gestalten könne, gab es genauso wie den Wunsch von Frau Braun nach einem Mann mit Brusthaaren. Leider fand sie im Publikum kein männliches Opfer, das sein Hemd aufknöpfen wollte.
Viele Alltagsthemen wurden von den Kabarettisten augenzwinkernd aufs Korn genommen. Verwundert zeigte sich Herr Braun, als seine Gesundheits-App ihm anzeigte, dass er erst in gut zwei Stunden auf die Toilette gehen müsse, obwohl er schon ein eindeutiges Bedürfnis verspürte. Da hielt es das Publikum fast gar nicht mehr auf seinen Stühlen. Mit staubtrockener Mimik verkörperte Herr Braun auch einen Literaturprofessor, der aufgrund des nicht still sein wollenden Publikums verkündete, dass er nie mehr eine Lesung in den Stauden machen würde. Und Frau Braun meinte in der Rolle einer grandios gespielten Wirtshaus-Bedienung mit tiefem Ausschnitt, dass sie früher sogar schon im Gasthof Schorer in Walkertshofen gestrippt hätte. Großartig war auch der Auftritt von Herrn Braun, als er in Bergsteiger-Ausrüstung das Publikum fragte, ob es denn möglich sei, in vier bis fünf Stunden den Gipfel des Burgberges in Walkertshofen zu erreichen, und was denn abends in Walkertshofen immer geboten wäre. Viel Gelächter war die Antwort darauf.
Krönender Abschluss des Abends waren die Gesangseinlagen. Zur Melodie der Schlümpfe verkündete Frau Braun, warum die Stauden nicht dicht besiedelt sind und in einem weiteren Lied die Info „Es fährt ein Zug nach nirgendwo von Margertshausen nach Markt Wald“. Dass hier auf die Staudenbahn angespielt wurde, war jedem im Publikum klar. Der Kabarettabend kam beim Publikum sehr gut an, war herrlich komisch und eine gelungene Auftaktveranstaltung im neuen Bürgerhaus.