Schwabmünchner Allgemeine

Hubsi nicht allein im Revier

Christian Tramitz hat mit „Bully“Herbig große Comedy-Erfolge gefeiert. Aber wie wird er künftig als „Hubert ohne Staller“klarkommen?

- Foto: dpa

Angenommen, man hätte etwas auf dem Kerbholz, dann möchte man doch bitte schön nur von der bayerische­n Polizei eingefange­n werden. Die gehen witzelnd in blank geputzter Landschaft mit Bergen und Seeufern ihrem Job nach. Begonnen hat alles mit den „Rosenheim-Cops“im ZDF. Die ARD zog 2011 mit „Hubert und Staller“nach. Dass die in Wolfratsha­usen spielende Serie gut ankam, lag vor allem an den Streifenpo­lizisten Franz Hubert (Christian Tramitz), genannt „Hubsi“, und Johannes Staller (Helmfried von Lüttichau), die im Dienstwage­n Nummer 3 – einen anderen gab es nicht – meist den Großkopfer­ten unter den Kriminelle­n das unsaubere Handwerk gelegt haben.

Mit der Betonung auf haben. Denn Helmfried von Lüttichau, der den naiven, begeisteru­ngsfähigen, aber etwas tollpatsch­igen Staller gespielt hat, gibt es fürderhin nicht mehr. „Nach sieben Jahren will ich den Kopf mal wieder freibekomm­en“, sagt von Lüttichau, der sogar von einer „Käfighaltu­ng“bei lang laufenden TV-Serien spricht.

Die Folge: Die Reihe läuft weiter mit dem wenig originelle­n, aber pragmatisc­hen Titel „Hubert ohne Staller“. Klar, dass Hubert mit seiner eigenwilli­gen, mitunter grantigen Natur im Zentrum der Wolfratsha­user Polizeista­tion steht. Auch sonst ist er zum Start der nächsten Staffel im Januar nicht allein im Revier.

Denn Hubert hat in seinem ExChef Reimund Girwidz (Michael Brandner) einen neuen Streifenko­llegen, der seinen Dienstgrad als Polizeirat verloren hat. Die Revierleit­ung übernimmt die souveräne Sabine Kaiser (Katharina Müller-Elmau). Gleichfall­s neu im Team ist die junge Polizistin Rebecca Jungblut (Jeanne Goursaud). Offenbar wollte man die Frauenquot­e einer bayerische­n Serie verbessern. Der 63-jährige Münchner Christian Tramitz war schon lange vor „Hubert und Staller“ein Comedy-Star, dessen Karriere ohne Michael „Bully“Herbig nicht denkbar gewesen wäre. Die begann Anfang der 90er Jahre beim Münchner Sender „Radio Gong“mit der preisgekrö­nten Hörspiel-Comedyreih­e „Die Bayern Cops“. Das Fernsehen ließ nicht lange auf sich warten. Zusammen mit Herbig und Rick Kavanian entstand auf ProSieben die Kultreihe „Bullyparad­e“, die unter anderem „Raumschiff Enterprise“persiflier­te. Tramitz verkörpert­e darin „Captain Kork“, wie auch im Kinofilm „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“. In dem Herbig-Filmhit „Der Schuh des Manitu“durfte Tramitz als der an Old Shatterhan­d angelehnte Blutsbrude­r „Ranger“ran.

Wie wird aber Tramitz in „Hubert ohne Staller“zurechtkom­men? Hatten nicht beide sich gewünscht, dass die Drehbücher „schräger und anarchisch­er“werden sollten? Was sie nicht wurden. Taucht Staller mal auf? Wie man hört, soll sich von Lüttichau/Staller ein Hintertürl aufgelasse­n haben. Rupert Huber

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