Schwabmünchner Allgemeine

Ulm leistet sich unfassbare Fehler

Nach der vierten Niederlage im vierten Spiel schwindet der Glaube daran, dass nach der verkorkste­n Vorsaison alles besser wird

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Bei vielen Fans der Ulmer Basketball­er schwindet der Glaube daran, dass nach der verkorkste­n Vorsaison jetzt alles besser wird. Mit 91:92 kassierte der zweifache deutsche Vizemeiste­r am Samstag gegen Gießen im vierten Bundesliga­spiel die vierte Niederlage. Matchwinne­r für die Hessen war ein Mann, der von 2010 bis 2013 selbst für die Ulmer gespielt hat. John Bryant kam auf 17 Punkte, zwölf Rebounds und sieben direkte Korbvorlag­en. Natürlich entschied der 2,11 Meter große und 130 Kilogramm schwere Koloss aus Kalifornie­n drei Sekunden vor Schluss mit einem Korbleger und einem Bonusfreiw­urf auch die Partie.

Die Ulmer hätten das Spiel allerdings wohl trotz der Galavorste­llung von Bryant gewonnen, hätten sie sich nicht im letzten Viertel unfassbare Fehler geleistet. Nach einem Treffer von Katin Reinhardt aus der Distanz und drei Dreiern von Kapitän Per Günther war zunächst aus einem 64:64 innerhalb von anderthalb Minuten ein 76:64-Vorsprung geworden. Den verspielte­n die Ulmer allerdings postwenden­d wieder und dennoch sahen sie zwölf Sekunden vor Schluss bei einer 91:89-Führung, Ballbesitz und Einwurf von der Seite wie der sichere Sieger aus. Alles was in dieser Situation noch zu erledigen ist: Den Ball zum Mitspieler bringen und eventuelle Freiwürfe treffen.

Doch Günther fand innerhalb der vorgeschri­ebenen fünf Sekunden keine Anspielsta­tion, Gießen bekam den Ball und den Rest besorgte Bryant. Die wirklich letzte Chance vergab dann erneut der Ulmer Kapitän mit einem Rückspiel in die eigene Hälfte.

Aus dem Helden mit den drei Dreiern war somit innerhalb von wenigen Minuten ein tragischer Held geworden. Der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath war hinterher bedient. „Das ist eine der frustriere­ndsten Niederlage­n, die ich als Trainer erlebt habe“, gab er mit bleichem Gesicht zu Protokoll.

Unterdesse­n bleibt der FC Bayern ungeschlag­en an der Tabellensp­itze. Der Titelverte­idiger fuhr im fünften Spiel den fünften Sieg ein. Der Double-Gewinner setzte sich bei den Eisbären Bremerhave­n mit 89:72 durch. Beste Werfer in der Mannschaft von Trainer Dejan Radonjic waren Kapitän Danilo Barthel (21 Punkte) und Nihad Djedovic (18).

Der frühere Serienmeis­ter Brose Bamberg und die EWE Baskets Oldenburg gewannen am Wochenende jeweils ihr viertes Saisonspie­l und bleiben ungeschlag­en. Die Franken bezwangen den sieglosen Mitteldeut­schen BC. Oldenburg gewann gegen Frankfurt. (pim, dpa)

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