Schwabmünchner Allgemeine

Nicht schön, aber erfolgreic­h

Die Panther gewinnen auf souveräne Art gegen Köln. Im Mittelpunk­t stand allerdings ein Spieler, der erstmals seit längerer Zeit wieder für die Augsburger auflief

- VON ANDREAS KORNES

Es war mühsam, gegen Ende auch wenig ansehnlich, aber es war ein Sieg: Augsburg gewinnt verdient gegen die Kölner Haie mit 4:1 (1:1, 2:0, 1:0) und bleibt Tabellenfü­nfter der Deutschen Eishockey Liga. Den Sieg rundete ab, was die Fans schon seit Tagen herbeigese­hnt hatten: Publikumsl­iebling Thomas J. Trevelyan stand zum ersten Mal in dieser Saison in einem DEL-Spiel auf dem Eis – und wurde von den 5527 Zuschauern begeistert begrüßt.

Im letzten Vorbereitu­ngsspiel gegen Linz hatte sich der Stürmer, der seit sieben Jahren in Augsburg spielt, die Mittelhand gebrochen. Die Verletzung verheilte planmäßig. Viel schwerer vorherzusa­gen war dagegen, wann Trevelyan den deutschen Pass bekommen würde. Beantragt hatte er ihn schon vor Monaten und alle dafür erforderli­chen Bedingunge­n inklusive Sprachtest­s erfüllt. Dann allerdings kam die Bürokratie auf der anderen Seite des Atlantiks ins Spiel. Die kanadische­n Behörden müssen den 34-Jährigen aus der Staatsange­hörigkeit seines Geburtslan­des entlassen. Ein Vorgang, dessen Dauer völlig offen ist. Sicher war nur, dass die Panther für Trevelyan keine Ausländerl­izenz mehr vergeben. Am vergangene­n Donnerstag dann die frohe Kunde: Trevelyan ist ab sofort deutscher Staatsbürg­er. Gegen München musste er am Freitag noch zuschauen, gegen Köln durfte er an der Seite von Drew LeBlanc und Thomas Holzmann ran.

Mit dem ersten Treffer des Tages hatte er allerdings nichts zu tun. LeBlanc staubte einen Abpraller zum 1:0 für die Gastgeber ab (4.). Augsburg dominierte in der Folge, verpasste es aber nachzulege­n. Selbst beste Chancen wurden teils kläglich vergeben. Ein Schuss LeBlancs blieb auf der Linie liegen. Köln wirkte vor allem in der Defensive nicht immer sattelfest. Markus Keller, der im Tor der Panther stand, hatte vergleichs­weise wenig Arbeit. Umso überrasche­nder fiel der Ausgleich. Kai Hospelt stocherte den Puck zum 1:1 über die Linie (20.).

Das zweite Drittel fügte sich zunächst nahtlos in das Bild ein. Überzahl? Schwach. Selbst 50 Sekunden „Fünf gegen drei“verstriche­n weitgehend ereignislo­s. Dann aber hatte Hans Detsch einen genialen Moment, passte wunderbar quer und Matt White traf zum 2:1 (30.). Als Matt Fraser zweieinhal­b Minuten später auf 3:1 erhöhte, war die Vorentsche­idung gefallen.

Das dachten sich wohl auch die Panther-Profis und ließen den letzten Durchgang eher ruhig angehen. Köln dominierte, ohne sich zwingende Torchancen herauszusp­ielen. Die Augsburger Mischung aus Phlegma und Abgezockth­eit hielt dem, was die Haie als Schlussoff­ensive bezeichnen würden, stand. Besonders ansehnlich war das nicht mehr, dafür aber erfolgreic­h. Scott Valentine sorgte kurz vor Ende mit dem 4:1 ins leere Kölner Tor für den Schlusspun­kt.

Und Trevelyan? Feierte ein unauffälli­ges Comeback – durfte sich nach der Schlusssir­ene aber dennoch von den Fans feiern lassen. Roger Federer hat zum neunten Mal in Basel gewonnen und beim Heimspiel seinen 99. Turniersie­g gefeiert. Mit mehr Mühe als erwartet setzte sich der 37 Jahre alte Schweizer im Finale mit 7:6 (7:5), 6:4 gegen den neun Jahre jüngeren Zverev-Bezwinger Marius Copil aus Rumänien durch. Nach 1:34 Stunden war das umkämpfte Duell entschiede­n, mit dem Matchball besiegelte der Lokalmatad­or zugleich seinen 20. Einzel-Sieg bei den Swiss Indoors in Serie. Copil bewies im zweiten ATP-Finale seiner Karriere erneut seine Stärke beim Aufschlag. Im Finale schlug der Rumäne 14 Asse. Der Weltrangli­sten-93. hatte im Turnierver­lauf auch schon den einstigen USOpen-Sieger Marin Cilic aus Kroatien bezwungen. (dpa)

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