Der Bart ist noch lange nicht ab
Mario Barths Comedy zündet wie eh und je
Glaubt man den Titeln der ComedyProgramme von Mario Barth, dann waren Männer einst Schweine und heute sind sie faul. In diesem erkenntnistheoretischen Spektrum bewegt sich Barths Analyse über das Verhältnis zwischen den Geschlechtern seit beinahe 20 Jahren. Und nach wie vor füllt er damit die Hallen, amüsiert sein Publikum. Jetzt in der ausverkauften Schwabenhalle.
Der Berliner Comedian gehört seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten in der Szene und mit Blick auf seine Bühnen- und Fernsehpräsenz ist er sicherlich alles andere als faul. Mehrfach wurde er mit dem Deutschen Comedypreis und einer Reihe weiterer Preise ausgezeichnet. Erfolgreich ist er auch in puncto Zuschauerzahlen. Hier hält er den Weltrekord, waren vor Jahren doch schon sage und schreibe 70000 Zuschauer in das Berliner Olympiastadion gepilgert. Derzeit tourt Barth durch die Republik mit „Männer sind faul, sagen die Frauen.“Die Bühne zitiert den Eingang vom Berliner Tierpark. Damit erweist er seiner Heimat eine Referenz und vor dieser Kulisse tigert er nun gut zwei Stunden zwischen Elefanten und anderen Tieren auf der Bühne hin und her.
Inhaltlich war klar, was kommt. Die ewige Problematik der Beziehungen zwischen Mann und Frau – die Beziehungsthematik bei Paaren, aber auch das Verhältnis Mutter zu Sohn. Gerade diese Gags boten eine gewisse Frische. Intellektueller Tiefgang wird von Barth nicht erwartet, doch er liefert ehrliche Comedy und denkt sich komische oder auch nur vermeintlich komische Situationen aus, die er im Dialog präsentiert. Mal ist er Mario, dann imitiert er Freundin oder Mutter. Die schauspielerische Gestik und Mimik sind dabei allerdings begrenzt.
Erstaunlich letztendlich jedoch, dass Frauen und Männer noch immer darüber lachen können, wenn Mann behauptet, Frauen seien die schlechteren Autofahrer. Allem Anschein nach ist da also der Bart(h) noch lange nicht ab.