Bleiben Päckchen bei der Post tagelang liegen?
Hinter der Postbank-Filiale in der Ludwigstraße haben Lkw Probleme, einen Platz zum Laden zu finden. Das führt offenbar dazu, dass Post nicht abgeholt werden kann – zum Ärger von Kunden
Wer Briefe und Päckchen zur Post bringt, geht davon aus, dass diese so schnell wie möglich weitertransportiert werden. Doch offenbar gibt es in der Postbank-Filiale in der Ludwigstraße damit Probleme. Nach Beobachtung von Kunden bleiben Sendungen tagelang liegen. Hintergrund könnten die schwierigen Haltebedingungen für Lastwagen sein.
Peter Düren hat einen kleinen Verlag in Augsburg. Seit die Grottenaupost geschlossen wurde, bringt er seine Büchersendungen täglich zu der Postbank-Filiale in der Ludwigstraße 3. Weil ihm wichtig ist, dass seine Kunden die Bücher rechtzeitig erhalten, nutzt er den Paketverfolgungsservice der Post im Internet. „Seit einiger Zeit musste ich feststellen, dass sich manche Sendungen tagelang nicht aus der Filiale bewegt haben“, berichtet er. Auf Nachfrage bei der Filiale habe er zunächst keine Auskunft bekommen, dann hieß es, es habe „Probleme mit den Last- gegeben“. Auch sein Geschäftskundenberater, den er Tage später per E-Mail erreichte, habe ihm nur mitgeteilt, dass die Päckchen ja nun beim Kunden angekommen seien. „Wenn ich Ware mit der Post verschicke, muss ich mich doch darauf verlassen können, dass sie auch rechtzeitig ankommt“, ärgert sich der Geschäftsmann.
Die Geschäftsstelle in der Ludwigstraße nimmt zwar Post entgegen, die Mitarbeiter dort sind jedoch bei der Postbank beschäftigt. Dass die Sendungen weiterbefördert werden, liegt in der Verantwortung der Deutsche-Post-Tochter DHL.
Mehrmals am Tag kommt ein Lastwagen, der die Sendungen abholt, heißt es aus der Pressestelle des Unternehmens. Teilweise würden dazu eigene Fahrzeuge genutzt, teilweise seien auch Subunternehmer im Einsatz. Dass Post nicht abgeholt wurde, sei nicht bekannt, nach Auskunft aus der Filiale seien alle Sendungen am selben Tag rausgegangen. Während die Postfahrzeuge zum Beladen in den Hinterhof der Grottenaupost fahren konnten, müssen sie jetzt am Hinterausgang der Postbankfiliale am ErnstReuter-Platz halten. Dort geht es beengt zu, die Parkbucht vor der Filiale ist zwar tagsüber durch ein Halteverbotsschild geschützt, allerdings parken dort regelmäßig Autos. Die Beschilderung erlaubt kurzes Halten zum Be- und Entladen, sonst ist die Bucht für Bewohner Abends und am Wochenende reserviert.
Das habe zu Problemen geführt, sagt DHL-Sprecherin Carolin Oelsner. „Die Be- und Entladesituation an der Filiale war, aufgrund einer neuen Beschilderung des Ordnungsamtes, nicht klar definiert. Das hat dazu geführt, dass vereinzelte Fahrzeuge auf der gegenüberliegenden Seite in der engen Kurve des ErnstReuter-Platzes halten mussten“, so die Sprecherin. Inzwischen sei die Situation aber nach einem Gespräch mit dem Ordnungsamt geklärt – die Fahrer dürften auf der Seite der Filiale in der Haltebucht stehen – notwagen falls auch in zweiter Reihe, wenn alle Parkplätze belegt seien.
Gerade in Innenstädten käme es immer zu Problemen, wenn Postlaster in zweiter Reihe parken müssten, um die Sendungen aus Postfilialen und -agenturen abzuholen. Das ließe sich aber in den meisten Fällen mit einem Gespräch mit den Ordnungsbehörden klären. Der Leiter des Parküberwachungsdienstes in Augsburg weiß nichts von einer solchen Absprache, auch die Probleme mit den DHL-Lastern seien ihm nicht bekannt, sagt Robert Port auf Anfrage. Seine Mitarbeiter kontrollierten den Bereich mindestens zweimal am Tag, trotzdem könne es vorkommen, dass Falschparker die DHL-Fahrzeuge behinderten. „Es ist nicht möglich, die Leute daran zu hindern, dort kurz zu halten, um am Stadtmarkt oder einem der umliegenden Geschäfte etwas zu besorgen“, so Port. Auch die Pressestelle der Polizei kennt das Problem am Ernst-Reuter-Platz nicht. Die Fahrer, die die Sendungen abholen müsfrüher sen, berichten von unschönen Szenen. „Wir werden von den Autofahrern angeschrien, ich bin auch schon fast geschlagen worden“, so ein Spediteur. Wenn sie die Falschparker mit ihren Lkw blockierten, um zu laden, riefen die regelmäßig die Polizei. „Wir müssen dann sofort weiterfahren, wenn wir kein Verwarnungsgeld riskieren wollen, die Post bleibt liegen“, sagt der Fahrer.
Er bestätigt, dass es schon vorgekommen sei, dass die Filiale tagelang nicht angefahren werden konnte. „Terminsendungen, Pakete, alles bleibt dann liegen.“Das deckt sich mit Aussagen, die Buchhändler Düren von Fahrern gesammelt hat. Die „vorgesetzte Stelle“habe die Lkw-Fahrer angewiesen, im Falle mangelnden Ladeplatzes nur noch fünf Minuten abzuwarten und dann gegebenenfalls unverrichteter Dinge wieder wegzufahren. DHL-Sprecherin Oelsen bestreitet eine solche Anweisung – allerdings wisse sie nicht, was die Subunternehmer ihren Fahrern raten würden. In der Nacht auf Samstag gegen 0.40 Uhr wurde eine 23-jährige Studentin auf dem Heimweg von einer Party im Bereich der Stadtwerke am Hohen Weg von einem unbekannten Mann angesprochen. Er bot ihr an, sie nach Hause zu begleiten. An ihrer Wohnung ließ sich der Begleiter dann nicht mehr abwimmeln und wurde zudringlich. Laut Polizei begrapschte der Unbekannte die junge Frau gegen ihren Willen unter anderem massiv im Schambereich, wogegen sich die Studentin heftig wehrte. Es gelang ihr, bei Anwohnern zu klingeln. Nachdem diese dann auf den Vorfall aufmerksam wurden, ließ der Täter von der Frau ab und flüchtete. Eine Fahndung nach dem Mann verlief ohne Erfolg. Er wurde wie folgt beschrieben: Der Schwarzafrikaner ist etwa 25 Jahre alt, rund 1,80 Meter groß und schlank. Er trug einen schwarzen Kapuzenpulli, schwarze Jeans und helle Turnschuhe. Die Kriminalpolizei Augsburg nimmt sachdienliche Hinweise unter der Telefonnummer 0821/323-3810 entgegen. (ziss)