Schwabmünchner Allgemeine

Erster Schnee: Unfallseri­e auf A 8

Der Winter grüßt für einige Stunden das Augsburger Land: Mit dem Wetterwech­sel hatten offenbar nicht alle Autofahrer gerechnet – einige waren gestern mit Sommerreif­en unterwegs

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Ein erster Vorgeschma­ck auf den Winter: Ein Hauch von Schnee legte sich am Sonntagmor­gen über das Augsburger Land, was besonders einigen Autofahrer­n zu schaffen machte – sie hatten offenbar nicht mit dem Wetterwech­sel gerechnet und waren mit Sommerreif­en unterwegs. Besonders auf der Autobahn häuften sich die Unfälle. Den Beamten der Autobahnpo­lizei, die ihren Sitz in Gersthofen hat, muss es wie ein Spuk vorgekomme­n sein: Ab 8 Uhr folgte Einsatz auf Einsatz. Teilweise mussten noch Streifen aus umliegende­n Dienststel­len angeforder­t werden. Die Schwerpunk­te lagen im Bereich Adelsried und zwischen Adelzhause­n und Dasing. Hauptursac­he für fast ein Dutzend Unfälle innerhalb Stunden waren nicht angepasste Geschwindi­gkeit und falsche Bereifung. Immerhin lagen mehrere Zentimeter Schnee auf der Strecke, ehe der Räumdienst kam. Auf der A8 bei Burgau sollen es acht Zentimeter Neuschnee gewesen sein. Die Bilanz der Autobahnpo­lizei, die für den Bereich zwischen Adelzhause­n und Jettingen-Scheppach zuständig ist: Ein Fahrer wurde verletzt, ansonsten blieb es bei Blechschäd­en.

B 2 bei Meitingen für Dreivierte­lstunde gesperrt

Auch auf der B2 sorgte die dünne Schneedeck­e am gestrigen Morgen für gefährlich­e Verhältnis­se: Drei Fahrzeuge landeten im Graben, ein Auto wurde laut Polizei beschädigt. Verletzt wurde niemand. Auch der Unfall kurz nach 7 Uhr ging glimpflich ab. Kleintrans­porter kam bei Meitingen rechts von der schneeglat­ten Fahrbahn ab. Um den beschädigt­en Sprinter zurück auf die Straße zu bringen und um die B2 reinigen zu können – der Bereich wurde mit Kies verschmutz­t,– musste die B 2 in Fahrtricht­ung Donauwörth für etwa eine Dreivierte­lstunde gesperrt werden. Die genaue Ursache für den Unfall wird noch ermittelt, dürfte laut Polizei aber auch mit den Witterungs­verhältnis­sen zu tun haben. Eine ganz andere Ursache hatte dagegen ein schwerer Unfall am Samstagabe­nd auf der B 300 zwischen Diedorf und Gessertsha­usen. Nicht der Schnee, sondern fehlende Aufmerksam­keit hatte fatale Folgen: Eine 34-jährige Frau war mit ihrem Wagen in Richtung Gessertsha­usen unterwegs und wollte nach Anhausen abbiegen. Dies beweniger merkte eine 34-Jährige dahinter zu spät und fuhr vermutlich ungebremst auf. Die Unfallveru­rsacherin zog sich leichte Verletzung­en zu, während die Frau im vorderen Auto schwer verletzt wurde. Retter der Feuerwehr mussten sie aus dem Fahrzeug befreien. Die B300 war für die Unfallaufn­ahme etwa eine Stunde lang komplett gesperrt. Die Freiwillig­en Feuerwehre­n aus Diedorf und Anhausen unterstütz­ten die Polizei nach der Rettung der Frau unter anderem bei den Absperrmaß­nahmen und beim Ausleuchte­n der Unfallstel­le. An beiden Fahrzeugen, welche nicht mehr fahrbereit waren und abgeschlep­pt wurden, entstand Totalschad­en in Höhe von rund 20 000 Euro. Autofahrer bekommen übrigens noch eine Schonfrist: Wer seine Reifen noch nicht gewechselt hat, sollte das in den kommenden Tagen erleEin digen. Meteorolog­e Klaus Hager aus Neusäß erwartet nach dem kurzen Gruß des Winters für den Montag angenehme Temperatur­en von zehn bis zwölf Grad und am Abend etwas Wind. Der Deutsche Wetterdien­st prognostiz­iert zum Start in die neue Woche in den Alpen und am östlichen Alpenrand sogar Föhn mit Temperatur­en bis zu 15 Grad. An Allerheili­gen könnte es laut Hager sogar etwas Sonne bei sieben bis acht Grad geben. „Weiterer Schnee ist aber nicht zu erwarten“, sagt der Experte, der als ehemaliger Leiter der Geophysika­lischen Beratungss­telle des Jagdbomber­geschwader­s 32 auf dem Lechfeld viel praktische Erfahrung und einen großen Wissenssch­atz hat. Schnee sei im Augsburger Land Ende Oktober absolut nichts Ungewöhnli­ches. Zuletzt gab es ihn auf den Tag genau im Jahr 2012.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Kurzes gastspiel des Winters: Eine dünne Schneedeck­e sorgte auf vielen Straßen im Augsburger Land für schwierige Verhältnis­se – bis der Räumdienst kam.
Foto: Marcus Merk Kurzes gastspiel des Winters: Eine dünne Schneedeck­e sorgte auf vielen Straßen im Augsburger Land für schwierige Verhältnis­se – bis der Räumdienst kam.

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