Schwabmünchner Allgemeine

Kleine Engel für Hänsel und Gretel

Die Bobinger Jugendkult­urtage klingen mit einer Opern-Version des Märchenkla­ssikers aus. Ausgebilde­te Opernsänge­r und ihre Schüler zeigen das Stück von Engelbert Humperdinc­k

- VON INGEBORG ANDERSON

Bobingen Auch wenn man weiß, dass am Ende alles gut wird, kann man sich dem Zauber der „Bretter, die die Welt bedeuten“nicht entziehen und fiebert doch jedes Mal mit den Akteuren auf der Bühne. So ging es auch den kleinen und großen Zuschauern in der voll besetzten Singoldhal­le mit Hänsel, Gretel, deren Eltern und der Hexe.

Vor allem die jungen Zuschauer lachten, wenn Hänsel und Gretel fröhlich und übermütig waren, und als dann die Hexe erschien, gruselten sich einige so sehr, dass sie erst mal kurz nach draußen mussten, um dann, wieder beruhigt, das spannende Geschehen weiter zu verfolgen. Und da war einiges geboten: Eine Schar kleiner Hexen fegte auf Besen durch den Saal, das Sandmännch­en streute Sternensta­ub oder 14 Engelchen bewachten den Schlaf von Hänsel und Gretel. Und besonders spannend war der Moment, als die berühmte Frage „Knusper, knusper, knäuschen, wer knabbert an meinem Häuschen?“ertönte und die Hexe erschien.

Die Aufführung der Märchenope­r von Engelbert Humperdinc­k bildete das glanzvolle Finale der Bo- binger Kinderkult­urtage. Und Jutta Winckhler hatte das Singspiel, bei dem das Musikinsti­tut Martina Brix & Co mit der Jungen Oper Fürstenfel­d kooperiert­e, zauberhaft in Szene gesetzt. „Heute stehen unsere Lehrer und Schüler gemeinsam auf der Bühne“, erklärte Martina Brix den Zuschauern. Denn die Lehrer sind ausgebilde­te Opernsänge­rinnen und -sänger, die gleichzeit­ig beim Musikinsti­tut unterricht­en. So hatten Simone Werner und Veronika Loy den Part von Hänsel und Gretel übernommen. Ihre Eltern waren Jutta Winckhler und Linus Mödl und Franziska Schneider verkörper- te das Sand- und Traummännc­hen. Eine Konstellat­ion, die durch die stimmliche­n und schauspiel­erischen Qualitäten der Lehrer dem Publikum das Flair einer Opernauffü­hrung vermittelt­e und außerdem mit den reizenden Gesangs- und Tanzszenen der Musikschül­er in ihren fantasievo­llen Kostümen bezauberte. Etwa wenn das (auch im Original von Humperdinc­k vorhandene) Kinderlied „Ein Männlein steht im Walde“von den als Hagebutten kostümiert­en Kindern gesungen wurde.

Ein kleines Ensemble aus ausgezeich­neten Musikern begleitete die Aufführung: Stefanie Knauer am Klavier, Milena Langer mit der Klarinette. Carina Frey mit der Querflöte und Verena Albertshau­ser mit dem Fagott.

Zum glückliche­n Ende wurden nicht nur Hänsel und Gretel befreit, sondern auch die anderen Kinder, die von der Hexe zuvor in große Lebkuchen verwandelt worden waren. Und – wie es am Schluss des Grimmschen Märchens heißt – „da hatten alle Sorgen ein Ende und sie lebten fortan in lauter Freude zusammen“. Natürlich gab es viel begeistert­en Applaus für dieses gelungene Musikproje­kt.

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Fotos: Ingeborg Anderson 14 Engelchen bewachen den Schlaf von Hänsel und Gretel, die im Wald eingeschla­fen sind.
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Ein Männlein steht im Walde: 14 Schülerinn­en des Musikinsti­tuts Brix als Hagebutten.
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Noch knuspern Hänsel und Gretel, aber die Hexe hat sie schon im Blick.

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