„Medizinische Infrastruktur war und ist im Fokus“
Stadtverwaltung und Bürgermeister wehren sich gegen den Vorwurf der Untätigkeit
Bobingen Unser Bericht über die anstehende Schließung der WertachApotheke in der Bobinger Siedlung hat auf Facebook viele Reaktionen ausgelöst. Jetzt hat sich die Stadt Bobingen mit einer Stellungnahme zu Wort gemeldet. Apotheker Wolfgang Stingl hatte sich enttäuscht über mangelnde Unterstützung der Stadt gezeigt. Das möchten die Verantwortlichen dort nicht auf sich sitzen lassen.
Seit Bekanntwerden der Pläne des Apothekers zur altersbedingten Aufgabe der Apotheke in der Siedlung im Sommer dieses Jahres habe es mehrfach Kontakte und Gespräche von Stadtbauamt und Wirtschaftsförderung mit dem Apotheker und dem Immobilieneigentümer gegeben mit dem Ziel, den Fortbestand der Apotheke zu ermöglichen, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme, die von Bürgermeister Bernd Müller gezeichnet ist. Insbesondere die Quartiersmanagerin beinahe wöchentlich einen sehr guten und intensiven Kontakt mit dem Inhaber.
„Selbstredend war und ist das Interesse der Stadt an einer intakten medizinischen Infrastruktur in der Siedlung im Fokus von Bürgermeister und den verantwortlichen Mitarbeitern der Stadtverwaltung“, heißt es weiter. Durch die Initiative der Stadt konnte die Niederlassungssperre für Hausärzte im Bereich Bobingen aufgebrochen werden, die Wirtschaftsförderung betreibe unterstützend die Arztsuche über die Internetplattform des Hausärzteverbandes mit dem Ziel, wieder einen Hausarzt für den Bereich westlich der Wertach zu gewinnen. Mit dem Immobilienbesitzer des Wertachzentrums wurden auch bauliche Alternativen besprochen, um eventuell eher zufriedenstellende Lösungen für etwaige Apothekennachfolger zu erreichen. Deren Umsetzung hänge jedoch maßgeblich vom Eihabe gentümer der Immobilie ab, der für den Fall einer Investition sogar mit Fördergeldern rechnen könnte. „Von einer „Reaktion gleich null“der Stadtverwaltung und des Quartiersmanagements kann daher nicht die Rede sein“, heißt es weiter.
Generell sei die Schwierigkeit, Nachfolgeregelungen für Ärzte und Apotheken zu finden, bei Leibe keine Bobinger Besonderheit, sondern landauf, landab zu verzeichnen.