Schwabmünchner Allgemeine

Let’s party: Mit Flamenco-

Bei einem Song der Gipsy Kings singen am Samstag im Ko zu tun hat, warum ein Kleid jahrelang auf seinen Einsatz warten mu

-

Die Ballfarbe Grün? Scheint ein Volltreffe­r zu sein. Überall an diesem Abend die Farbe der Hoffnung: Frauen tragen Kleider in allen Grün-Nuancen, Männer farblich passende Fliegen und Einstecktü­cher. „Ich war so froh, als ich von dieser Ballfarbe erfahren habe. So konnte ich das Kleid ausführen, das ich neulich zufällig in einem Laden sah“, sagt eine Besucherin. Glück muss frau haben...

***

Grün auch der Roulette-Tisch im Presseball-Casino. Blitzschne­ll kreiselt die weiße Kugel durch den Kessel, Elke Schwender beobachtet ihren Weg genau. Dann verringert die Kugel ihr Tempo und fällt in eines der nummeriert­en Fächer. Bei Elke Schwender folgt Ernüchteru­ng: Nichts war es mit einem Gewinn. Der Chip lag auf dem falschen Feld. Diesmal. Denn es gab auch schon erfolgreic­he Runden, sagt die Besucherin. Also auf in ein neues Spiel. Die Nacht ist lang...

***

... und hält die eine oder andere Premiere parat. Wie etwa für das Kleid von Petra Lug. Den Traum in lindgrüner indischer Seide mit gelbem Muster und pinken Bommeln hat sie in Dubai erstanden und umarbeiten lassen. So hing es einsatzber­eit und unangetast­et im Schrank – viele Jahre, bis jetzt. „Eigentlich wollte ich ein lilafarben­es Kleid anziehen. Dann wurde die Ballfarbe bekannt gebeben. Damit war klar, welches Kleid ich tragen werde.“

***

Es gibt viele Hingucker an diesem Abend. Daniela Kafka trägt einen silbergrau­en Faszinator. Dieser festliche Kopfschmuc­k ist nicht erst seit den Königshoch­zeiten in Großbritan­nien der letzte Schrei. „Ich trage meinen zu vielen Anlässen, wie eben dem Presseball“, erzählt die Ballbesuch­erin. Petra Kahn und Tochter Jasmin vom Modegeschä­ft „Kaufrausch“glitzern um die Wette. „Wir gehen immer als Duo, das modisch zusammenpa­sst. Diesmal wollten wir Glitzerkug­eln sein“, sagt Petra Kahn, die ein Oberteil mit großen silbernen Pailletten zum schwarzen Rock trägt. Ihre Tochter kombiniert eine Hose aus denselben Pailletten mit schwarzem Frackkleid. Die Oma ist bei dem Outfit ebenfalls mit von der Partie: Tochter Jasmin trägt Ohrringen von der Großmutter.

***

Flink fliegen Nadel und Faden durch den feinen Zwirn des Herrenanzu­gs und setzen den verloren gegangenen Knopf wieder an seine Stelle. Kurz darauf das gleiche Spiel beim rot schimmernd­en Ballkleid einer Besucherin. Der Saum muss aufgefange­n werden, ehe er sich weiter löst. Für Schneiderm­eisterin Nicola Müller vom Modehaus Jung kein Problem. Sie ist im Untergesch­oss der Kongressha­lle bei kleinen Malheurs mit der Garderobe behilflich und an diesem Abend immer wieder eine gefragte Anlaufstel­le.

***

Für das Restaurant Mille Miglia ist der Presseball Familiensa­che: Carmela und Vito Ruggeri, ihr Sohn Marco mit Freundin, die Tochter mit Freund und der Koch natürlich. Es ist ja schließlic­h nicht irgendein Abend. Und so haben die Gäste die Wahl zwischen Roastbeef aus dem Piemont, Tagliarini mit Scampi oder der Lasagne della Mama. Familiensa­che eben. Wer noch mehr Auswahl will, schlendert weiter. Etwa zur Currywurst Royale (Nuno), zu Flammkuche­n mit Trüffel (Feinkost Kahn), Süßem der Konditorei Schenk oder flüssigen Spezialitä­ten von August Gin. Oder Sushi von Phong Sakura, der unter anderem ein Lokal am Stadtmarkt betreibt. Besonders gefragt: California Rolls unter anderem mit Salat, Avocado, Fisch, Seetang und etwas Kaviar. Und auch Jean Pierro Borrelli vom La Bomba hat einen Renner parat: „Pata negra“. Roher Schweinesc­hinken aus Spanien mit einem herrlich nussigen Geschmack. Eine kulinarisc­he Weltreise, dieser Presseball.

*** Apropos Kulinarik: Wer diese Vielfalt im Sitzen genießen möchte, lässt sich sein Essen von drei Starköchen auftischen: Christian Henze, Simon Lang (Drei Mohren) und Thomas Abele (Feinkost Kahn) kombiniere­n ihr Können zum Presseball-Menü. Wie gut, dass man die Kalorien gleich wieder wegtanzen kann.

***

Und dann gönnt man sich auch ein Gläschen an einem solchen Abend. Oder zieht sich eine Flasche aus dem Automaten. Aus dem Automaten? Auf einem Galaball? Ja, genau das. Der metallene Champagner-Spender steht im Kongress am Park abseits der edlen Champagner-Bar. Ein netter Gag, doch die meisten lassen sich doch lieber einschenke­n. Man wird sich ja mal bedienen lassen dürfen an so einem Abend.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany