Jünger. Weiblicher. Moderner?
Markus Söder krempelt die Staatsregierung kräftig um. Wie immer bei Kabinettsbildungen gibt es Überraschungen, Freude und Trauer. Der Ministerpräsident spricht von Erneuerung. Ist das so? Sechs Fakten /
München Er müsse sich jetzt um sein neues Kabinett kümmern, sagt Ministerpräsident Markus Söder am Sonntagabend, als er die Sitzung der Csu-bezirksvorsitzenden verlässt. Horst Seehofer hatte da gerade angekündigt, als CSU-CHEF zurückzutreten. Dieser Punkt ist abgehakt. Und tatsächlich: An jenem Abend erfährt ein Teil der neuen Kabinettsmitglieder noch, dass sie eine neue Aufgabe haben. Oder ihr Amt verlieren. Die anderen wissen es erst am nächsten Morgen. 29 Tage nach der Landtagswahl stellte Markus Söder am Montag seine künftige Regierungsmannschaft vor. 29 Tage lang hat er geheim gehalten, wer welchen Posten bekommt. Um zwölf Uhr dann bekam die Csufraktion die Namen der Auserwählten, eine Stunde später wurden die Neuen auch schon vereidigt.
sind
die
Gewinner gangen sind, und überraschenderweise auch Justizminister Winfried Bausback, womit wohl keiner gerechnet hat. Auch die erst im März berufene Wissenschaftsministerin Marion Kiechle scheidet geräuschlos aus, mit der mandatslosen Medizin-professorin ist die CSU nie wirklich warm geworden. Ministerpräsident Horst sogar bei gut 57 Jahren.
Seehofer aber gerade mal eine Frau in der Runde. Und die nur als Staatssekretärin. Herrmann, alles andere als seine erneute Berufung wäre eine faustdicke Überraschung gewesen. Finanzminister Albert Füracker zählt zu den engsten Vertrauten von Söder, auch er war gesetzt. Die Berufung von Florian Herrmann als Staatskanzleichef war im März eine Überraschung. Dass er bleiben kann, zeigt, dass Söder dem Freisinger hundertprozentig vertraut. Wie im März musste sich die Oberfränkin Melanie Huml auch jetzt wohl mit die geringsten Sorgen machen, dass sie ihren Job als Gesundheitsministerin verliert. Söder vertraut ihr und betont immer wieder gerne, dass die ausgebildete Ärztin Huml ihn sogar impfen darf. Ähnlich unumstritten sind Sozialministerin Kerstin Schreyer und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, die noch einen entscheidenden Vorteil haben: Sie sind Frauen.