Schwabmünchner Allgemeine

„Da hatten alle ein bisschen Pipi in den Augen“

Panther-profi Simon Sezemsky, 25, über seinen Auftritt im Nationalte­am und den Abschied von Marco Sturm

- VON ANDREAS KORNES

Die deutsche Nationalma­nnschaft hat beim Deutschlan­d Cup in Krefeld den vierten und letzten Platz belegt. Wie fällt ihr Fazit aus?

Simon Sezemsky: Mit den Ergebnisse­n kann man nicht ganz zufrieden sein, auch wenn wir zweimal in die Verlängeru­ng gegangen sind. Wir haben aber ordentlich­e Partien abgeliefer­t und ich war mit meinem Spiel ganz zufrieden. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Ich habe noch nie auf einem höheren Niveau gespielt. Die Russen (3:4 n.v.) und die Schweizer (3:4 n.p.) waren die besten Gegner, gegen die ich je gespielt habe. Beide Mannschaft­en hatten ein unheimlich­es Tempo.

Sie haben drei Spiele in vier Tagen absolviert. Am Mittwoch geht es in Köln schon mit den Panthern weiter. Wie steht es um die körperlich­e Fitness?

Sezemsky: Vom Kopf her fühle ich mich ganz in Ordnung. Im letzten Spiel war es hinten raus dann aber schon anstrengen­d. Man kann einfach nicht mehr so aus dem Vollen schöpfen. Aber ich denke, das ging den anderen auch so. Marco Sturm hat zu mir gesagt: Du bist jung, du kannst das wegstecken. Ich habe mit Mike Stewart abgesproch­en, dass ich gleich in Köln bleibe. Das erspart mir die Fahrerei und ich habe hier noch eineinhalb Tage, in denen ich mich ein bisschen erholen kann. Mittwoch, Freitag und Sonntag spielen wir dann ja eh schon wieder.

Für Marco Sturm war der Deutschlan­d Cup der letzte Auftritt als Bundestrai­ner. Er wechselt nach Nordamerik­a in die NHL als Assistenzt­rainer. War er zum Abschied anders als gewohnt?

Sezemsky: Nein, würde ich nicht sagen. Er wollte einfach die letzten Tage genießen. Dass er geht, hat er uns ja schon im Vorfeld per E-mail mitgeteilt. Er ist einfach ein klasse Typ. Sehr gelassen und ruhig, der aber auch in den nötigen Situatione­n laut werden kann. Seine Vorgabe an uns war, dass wir mit Leidenscha­ft, Stolz und Willen spielen. Was dann dabei herauskomm­t ist eher zweitrangi­g. Klar wollen wir immer gewinnen, aber wichtiger ist, dass jeder alles gibt.

Wie emotional war dann der Abschied der Mannschaft vom Trainer nach der abschließe­nden 0:2-Niederlage gegen die Slowakei?

Schon sehr. Die älteren Spieler haben ein paar Dankeswort­e gesagt, da hatten alle ein bisschen Pipi in den Augen. Er ist einfach ein klasse Trainer und Mensch. Aber wenn sich die Möglichkei­t ergibt, in der NHL zu arbeiten, dann muss er das natürlich machen.

Wie schwer ist es jetzt, von der Nationalma­nnschaft wieder auf die Panther umzuschalt­en?

Das wird sich zeigen. Ich muss einfach so schnell wie möglich den Schalter wieder auf die Liga und meine Mannschaft umlegen. Es gibt wenig Verschnauf­pause. Wir spielen jetzt in Köln und Düsseldorf, fahren noch am Freitagabe­nd heim und sind irgendwann am Samstagmor­gen in Augsburg. Am Sonntag kommt dann noch das Heimspiel gegen Berlin. Ich bin am Ende zwölf Tage mit meiner Eishockeyt­asche, meinen Schlägern und meinem Koffer unterwegs. Mir wirds auf jeden Fall nicht langweilig. (lacht)

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Foto: dpa Simon Sezemsky (rechts) hatte beim Deutschlan­d Cup alle Hände voll zu tun. Der Panther-verteidige­r absolviert­e alle drei Partien. Unser Bild stammt aus dem Spiel gegen die russische Auswahl.Sezemsky:Sezemsky:

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