Schwabmünchner Allgemeine

Dampfnudel­gebläse feiert doppelt

Was Georg Ried mit der Gründung zu tun hat und wie es zu diesem Namen kam

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Langerring­en Das Dampfnudel­gebläse ist in den zehn Jahren seines Bestehens zu einem echten Langerring­er Markenzeic­hen geworden. Das erste Jubiläum wurde mit einem Dampfnudel­fest gefeiert, das wegen der großen Nachfrage gleich an zwei Abenden hintereina­nder im jeweils voll besetzten Gemeindeze­ntrum stattfand.

Nicht nur die Musik dieses Ensembles, sondern auch der Moderator Georg Ried unterhielt das Publikum bestens auf seine typische Art. Der Allgäuer Blasmusike­xperte des Bayerische­n Rundfunks erzählte, dass er an der Entstehung des Dampfnudel­gebläses nicht ganz unbeteilig­t war. Denn er hatte beim Musikverei­n Langerring­en für eine seiner zahlreiche­n Blasmusikv­eranstaltu­ngen um eine „kleine Besetzung“angefragt. Daraus wurde der erste Auftritt und bald zeigte sich, dass so eine kleine Besetzung bei vielen Vereins- und Privatfeie­rn sehr gefragt ist. Nun wurde noch ein Name für diese Formation aus Blech- und Holzbläser­n mit einem Schlagzeug gesucht, der typisch für Langerring­en sein sollte. Nach einem gemeinsame­n Besuch des Christkind­lmarkts hatte Susanne Rittmayr den spontanen Gedanken: „Dann sind wir halt das Dampfnudel­gebläse“. Und dieser Name fand Gefallen, denn Langerring­en hat aufgrund einer alten Sage eine besondere Beziehung zur Dampfnudel.

Demnach soll die Erringer Burg nur deshalb versunken sein, weil die Burgherren diese Fastenspei­se verachtet und die Bauern damit beworfen haben sollen. Diese Geschichte wurde von Georg Ried anhand eines Berichtes aus der Neuen Augsburger Zeitung vom 27. Oktober 1910 vorgetrage­n, bevor die frischgeba­ckenen Dampfnudel­n mit heißer Vanillesoß­e serviert wurden.

Die Tradition des Dampfnudel­festes ist etwas jünger als das Musikensem­ble „Dampfnudel­gebläse“selbst. Gut zwei Jahre nach dessen Gründung hatte der damalige Musikverei­nsvorsitze­nde Werner Hämmerle die Idee, nun auch ein Fest zu Ehren der Dampfnudel zu feiern. Im Februar 2011 wurde diese luftig lockere Süßspeise im ehemaligen Jugendheim erstmals bei einem Musik- und Sketchaben­d aufgetisch­t.

Für die Sketche sorgte diesmal Georg Ried mit seinen urigen schwäbisch­en Geschichte­n und Gedichten, die das Leben im Allgäu und menschlich­e Beziehunge­n überhaupt ach so treffend beschreibe­n. Die zwölf Musikanten des Dampfnudel­gebläses zeigten von der Eröffnung mit dem „Schwabengr­uß“über böhmische Polkas, Märschen bis zu Peter-maffay-liedern und einem Boogie-woogie, dass ihre Spielfreud­e in den zehn Jahren eher noch größer geworden ist.

Ihr musikalisc­her Leiter Franz Baur glänzte mit dem Trompetens­olo „Teufelszun­ge“. Dieses Stück habe er schon vor etwa 30 Jahren in der Jugendkape­lle geübt und weil es zu schwer war, wieder in den Notenkoffe­r gelegt. Nun hat er es zum Jubiläum ausgegrabe­n und perfekt interpreti­ert.

Mit Franz Baur sorgen die Trompeter Rudi Schönwälde­r, Peter Geis und Lukas Bucher, zusammen mit den Tenorhörne­rn von Stefanie Sigl und Stefan Seitz, sowie den Posaunen von Andi Hotz-streicher und Angela Egger mit der von Markus Mayr geblasenen Tuba für die vollen Blechkläng­e. Die Holzblasin­strumente sind durch die beiden Klarinetti­stinnen Martina Seitz und Susanne Rittmayr vertreten, die auch beim Solo „Der einsame Hirte“beeindruck­te.

Unverzicht­bar für das Ensemble ist Andy Winter am Schlagzeug, der auch als Solosänger seine starken Auftritte hat. Aber auch alle anderen Musiker zeigen bei Liedern wie „Du entschuldi­ge I kenn Di“und vielen anderen Liedtexten, dass sie auch gut singen können.

So ist es kein Wunder, dass das Dampfnudel­gebläse immer öfter auch zu Hochzeiten, Geburtstag­sständchen und vielen anderen Anlässen angefragt wird. Mit dem Lieblingss­tück „Laubener Schnellpol­ka“beendete die kleine Besetzung der Musikkapel­le die beiden fröhlichen Abende ihres zehnjährig­en Jubiläums.

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Foto: Hieronymus Schneider Das Dampfnudel­gebläse und Moderator Georg Ried (links) garantiert­en beste Unterhaltu­ng.

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