Hilfestellung für Häuslebauer
In der Bobinger Singoldhalle geben Bau- und Finanzexperten den Besuchern Tipps für den Weg zum eigenen Haus
Bobingen „Betongold“ist eine der im Moment beliebtesten Anlageformen. Auf dem Konto ist das Geld schlecht angelegt und an Aktien trauen sich viele Deutsche nur zögerlich. Fast automatisch richtet sich der Blick deshalb Richtung Eigenheim. Doch rund um das „Traumhaus“gibt es vieles zu wissen, zu planen und es gilt mit gebotener Vorsicht allen Fallen auf dem Weg zum eigenen Heim auszuweichen. Hier soll die neu aufgelegte Messe, die in Zukunft jährlich stattfinden soll, dem Häuslebauer eine erste Anlaufstelle bieten.
„Jeden Tag, wenn ich zur Arbeit fahre, sehe ich das Baugebiet in der Siedlung,“erklärt Elmar Meyer von der Raiffeisenbank Bobingen. So kam er auf die Idee, gemeinsam mit Jessica Janitschek eine Baumesse in der Singoldhalle auf die Beine zu stellen. „Wir verstehen uns als eine erste Informationsquelle, um Bauherren, Anbieter von Bauleistungen und Finanzierer zusammen zu bringen“, sagt Janitschek. So waren denn auch Stände von Handwerkern neben Informationsecken von Banken und Finanzdienstleistern zu finden. Fachvorträge vermittelten den Bauwilligen Informationen und die Berater der Raiffeisenbank gaben geduldig Auskunft zu Risiken und Vorteilen verschiedener Finanzierungsformen.
„Die erste Hürde auf dem langen Weg bis zum Einzug ist schon die korrekte Ermittlung des Finanzierungsbedarfs,“führt Elmar Meyer aus. Denn viele Bauherren würden oftmals nur die reinen Baukosten als Betrag ansetzen. Doch anfallende Nebenkosten, wie Notargebühren, Grunderwerbssteuer, Maklergebühren sind weitere Faktoren, die berücksichtigt werden müssten. Ebenso müsse ein ausreichend großes Sicherheitspolster für unvorhergesehene Ausgaben eingeplant werden. So verstehe sich die Bank auch als Lotse, um anfänglich den richtigen Kreditumfang zu ermitteln und den Kunden auf mögliche Fördergelder hinzuweisen. Da gibt es beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) oder das Förderinstitut der Bayernlb (Bayernlabo). Natürlich müsse auch sorgfältig ermittelt werden, welche Kredithöhe für den Kunden tragbar sei.
Ein ganz wichtiger Aspekt hierbei sei, künftige Entwicklungen einzuplanen. Veränderungen wie Familienzuwachs, Änderung der Einkommenssituation oder ein Jobwechsel müssten berücksichtigt werden. Heutzutage sei auch die Arbeitswelt wesentlich dynamischer als in früheren Jahren, dem müsse bei Erstellung eines Finanzierungsplanes unbedingt Rechnung getragen werden. Zusätzlich müsste im Auge behalten werden, dass die Immobilienpreise im Moment „davongaloppieren“würden und niemand wisse, wann diese Entwicklung endet.
Gleichzeitig müsse jedem klar sein, dass es für eine zukünftige Zinsentwicklung nur eine Richtung gebe: nach oben. Auch das sollte bei der Finanzierung berücksichtigt werden. Auf die Frage, was Meyer einer jungen Familie raten würde, wie man den Weg zum Eigenheim angehen solle, sagt er: „Information ist unabdingbar. Auf dieser Messe wollen wir den Weg ebnen und die verschiedenen Gesprächspartner zusammenbringen. Denn Information und gute Planung sind unverzichtbar. Wird es doch immer schwieriger, sich im Dschungel der Vorschriften, Möglichkeiten und neuen Entwicklungen zurecht zu finden.“
Er betonte auch, dass im Moment längerfristige Zinsbindungen den kürzeren Laufzeiten auf jeden Fall vorzuziehen seien. Daran sollte man im Moment unbedingt denken. Ansonsten würden Bedürfnisse und Finanzierungen mittlerweile so individuell miteinander verknüpft, dass es schier unmöglich sei, einen „Königsweg“zum Traumhaus aufzuzeigen. Vielmehr müsse die gesamte Entwicklung über Bauwunsch, Planung, Grundstückssuche, Finanzierung und Erstellung des Neubaus immer wieder komplett und in ständig neuer Zusammensetzung entwickelt werden. „Auf diesem Weg soll die ‘Building Homes’ ein Mosaikstein sein, um die vielen Informationsquellen an einem Ort zu bündeln“, schließt Meyer.