Warum ein Gardemarsch Leistungssport ist
Zwischen Tradition und Discofeeling lässt der Fasching in Klosterlechfeld eine spektakuläre Saison erwarten. Doch die Verantwortlichen haben ein Problem zu lösen: Es gibt (noch) kein Prinzenpaar
Klosterlechfeld Das monatelange Fiebern hat ein Ende, nun ist wieder Fasching. Die für viele schönste Zeit des Jahres findet man in Klosterlechfeld, wo die Faschingsgesellschaft Lecharia mit lautem „Chacha-cha uh“die fünfte Jahreszeit einläutete. Die Klosterlechfelder Narren haben sich heuer einiges vorgenommen: „Wir wollen ja nicht stehen bleiben, sondern immer weiter Neues bieten“, sagt Lechariapräsident Ali Brecheisen.
Man darf sich auf eine spannende und ereignisreiche Saison freuen. Bisher nicht gelungen ist es der Lecharia, ein Prinzenpaar zu finden, aber noch ist nicht aller Tage Abend und die Verantwortlichen zeigen sich zuversichtlich, dass das noch gelingt. Wieder tatkräftig unterstützt wird die Faschingsgesellschaft vom Elferrat, der für Stimmung im Saal sorgen wird. Die taktsichere Prinzengarde, bestehend aus 14 hübschen jungen Damen, erfreute das Publikum mit einem schwungvollen Gardemarsch zu einem Medley der amerikanischen Band Village-people: „YMCA“, „In The Navy“oder „Go West“stehen für Mitklatschgarantie.
Wie aufwendig so ein Gardemarsch ist, ist dem Laien nicht leicht verständlich zu machen. „Ich teile die dreieinhalb Minuten Musik in 8er-abschnitte auf, das heißt, meine Mädels tanzen etwa 16 verschiedene Schritte in der Minute, wobei ein Schritt aus acht verschiedenen Bewegungen besteht“, erklärt Trainerin Christine Krause. Wiederholungen gibt es kaum und ganz nebenbei müssen sich die Mädchen auch noch Kopf- und Armbewegungen merken. Was am Ende locker und einfach aussieht, ist mittlerweile ein Leistungssport, der nur durch hartes Training gelingt. Seit dem Frühjahr übten die flotten Tänzerinnen der Lecharia in mehr als 50 Trainingseinheiten für die närrische Zeit, in der sie eine stattliche Anzahl von Auftritten zu absolvieren haben. Eine Höchstleistung, wenn man bedenkt, dass die Tänzerinnen auch noch ein fulminantes und temporeiches Showprogramm präsentieren. Die Showtanzgruppe, die noch mitten im Training steht, wird ihr Publikum in der Saison ins Reich der Piraten entführen.
Dass man solche Höchstleistungen am besten schon in jungen Jahren anstrebt, bewies die Kindergarde der Lecharia, die aus 18 Mädchen besteht, denen nach dem Training durch Daniela Friedrich und Mandy Dietz die Zuschauerherzen zuflogen. Erfreulicherweise ist es gelungen, ein Kinderprinzenpaar auf die Bühne zu bekommen. Prinz Fabi I. „von Tore lässt er keine rein, doch bockig kann er sein“und Prinzessin Nele I. „von hohem Ross“sind das kleine Traumpaar der Lecharia. Beide sind sieben Jahre jung. Durchs Programm führen wird auch in diesem Jahr Rubina Krüger-lewandowski. Bis zum Aschermittwoch regieren die Narren. Traditionell startet die heiße Phase in der anstehenden Saison mit dem Dorfball am 9. Februar. Hier konnte das Duo Grenzenlos engagiert werden, das zahlreiche Faschingsfreunde anzieht und gute Laune garantiert. Die Wüstenparty hat sich mittlerweile im närrischen Treiben auf dem Lechfeld etabliert. Am 1. März werden hier befreundete Gesellschaften ihre fulminanten Auftritte präsentieren. Für das Dj-pult wurde Max Kühn engagiert.
Mit dem Faschingsumzug durch Klosterlechfeld am 5. März endet die Faschingssaison. Der Umzug steht wie im vergangenen Jahr unter
dem Motto „Fasching anno dazumal“. „Keine motorisierten Fahrzeuge und Beschallungsanlagen“kündigt der Verein auch diesmal an und hofft, dass sich viele Fußgruppen und vor allem Musikkapellen dem Umzug anschließen und wieder für Stimmung sorgen werden.
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