Schwabmünchner Allgemeine

Klanggewal­tige Hommage an ein stilles Element

Das Sinfonisch­e Blasorches­ter des Musikverei­ns überrascht nicht nur mit Alphorn

- (inge)

Die Luft ist ein stilles Element. Von wegen: Wie facettenre­ich und klangvoll man sie musikalisc­h einsetzen kann, zeigte das Konzert des Musikverei­ns Bobingen in der evangelisc­hen Dreifaltig­keitskirch­e. Und dieses Klangspekt­rum wurde durch ein besonderes Instrument bereichert: das Alphorn.

Das Besondere daran ist, dass hier das Alphorn erstmals als klassische­s Soloinstru­ment in einem Orchester zu hören war und dass es der Komponist, Rainer Bartesch, selbst spielte. Und dass mit dem Stück „Der Sonnenwind“eine seiner Kompositio­nen seine Uraufführu­ng hatte. Im Schaffen von Rainer Bartesch, nimmt das Komponiere­n von Filmmusik einen großen Teil ein. anderem schrieb er den Soundtrack für den ersten Kluftinger-film „Erntedank“, wofür er mit einem Preis ausgezeich­net wurde. Dieses Tendre für Filmmusik war seinen beiden aufgeführt­en Kompositio­nen, sowohl beim Sonnenwind wie auch beim „Alphorn -Capriccio“deutlich anzuhören.

Die Zuhörer waren wohl von den klangliche­n Facetten dieses, im Alpenraum überwiegen­d folklorist­isch eingesetzt­en Instrument­es angenehm überrascht, denn es fügte sich dominant, aber harmonisch in den Klangteppi­ch des Orchesters.

Da Bartesch – den Ausmaßen seines Instrument­es geschuldet – nahe am Publikum spielte, war auch zu bemerken, dass er für dieses Instru- ment ziemlich viel Puste benötigte. Womit wir wieder beim Thema des Konzerts sind: Wie Franz Bader, der Dirigent des Orchesters, der auch durch das Konzert führte, eingangs bemerkte: „Alle Titel, die wir heute spielen, haben mit dem Element Luft zu tun“, sagte er. Und hatte ein anspruchsv­olles Programm zusammenge­stellt.

Etwa einen Hymnus von Gustav Mahler oder gar die berühmte „Toccata und Fuge d-moll“von Johann Sebastian Bach. Klanggewal­tig wurden die Töne der (mit Luft betriebene­n) Orgel durch die Atemluft der Orchesterm­usiker ersetzt. So hört man diese großartige Orgelkompo­sition äußerst selten.

Auch die Filmmusik kam bei dieunter sem Konzert nicht zu kurz: „Archangel“von der Gruppe „Two Steps From Hell“, die sich auf Filmtraile­r spezialisi­ert hat, war zu hören und „The Winds of Winter“aus der Fantasy-serie „Game of Thrones“. Weihnachtl­ich wurde es mit „The Eighth Candle“, das das Entzünden der acht Kerzen zum Chanukkafe­st musikalisc­h beschreibt. Natürlich gab es vom Publikum viel Beifall für dieses besondere Konzert.

Wer dieses ungewöhnli­che Musikereig­nis versäumt hat, hat Gelegenhei­t es doch noch zu erleben. Denn am Sonntag, 18. November um 17 Uhr ist das Konzert in der Pfarrkirch­e zur Heiligen Familie in Bobingen Siedlung erneut zu hören. Der Eintritt ist frei.

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Foto: Ingeborg Anderson Rainer Bartesch etabliert mit eigenen Kompositio­nen das Alphorn im Orchester.Bobingen

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