Schwabmünchner Allgemeine

Trinkwasse­r ist das beherrsche­nde Thema in Bobingen

Bürgervers­ammlung In der Singoldhal­le gibt es die gute Nachricht vom Ende der Chlorung. Ein höherer Wasserprei­s wird nicht ausgeschlo­ssen

- VON PETER STÖBICH

Bobingen Die Besucher der Bürgervers­ammlung in der Bobinger Singoldhal­le durften exklusiv gute Nachrichte­n mit nach Hause nehmen: Nach Gesprächen mit dem Gesundheit­samt können die Bobinger Stadtwerke die Chlorung des Trinkwasse­rs Ende November beenden (siehe Bericht auf der Lokalseite 1).

Grundsätzl­ich sei das 115 Kilometer lange Netz in Ordnung, sagte Burkhard Bittner von der Ansbacher Projektges­ellschaft für kommunale Ver- und Entsorgung­stechnik. Er erläuterte ausführlic­h, was seit dem Störfall Mitte Juni unternomme­n worden war. Eine geophysika­lische Untersuchu­ng aller vier Brunnen sowie eine Risiko- beziehungs­weise Gefährdung­sanalyse der gesamten Wasservers­orgung brachte umfassende Einblicke.

In den niederschl­agsarmen Monaten bis Anfang Juni war selbst der Waldboden ausgetrock­net. In einer Schicht unter der Oberfläche bildeten sich Risse. Dann kam Anfang Juni ein heftiges Unwetter: Regenmasse­n wurden vom Boden aufgesogen. Wäre dieser normal gesättigt und damit verfestigt gewesen, wäre der meiste Regen an der Oberfläche abwärts geflossen. Keime, die in den Boden eindrangen, wären nicht weit gekommen und wie üblich nach kurzer Zeit zersetzt gewesen.

Doch so strömte viel Wasser auch unter der Oberfläche. Risse entlang großer Baumwurzel­n scheinen den Strom zusätzlich in Richtung Brunnensch­acht gelenkt zu haben. Dazu kam ein undichtes Sperrrohr, der Brunnen III wurde vom Netz genommen. Die Stadt erließ ein Abkochgebo­t für Trinkwasse­r, welches nach dem 22. Juni durch die Chlorung des Wassers abgelöst wurde. Erst wenn das Chlor wieder aus dem langen Leitungsne­tz verschwund­en sei, sagte Stadtwerke-Chef Bernhard Langert, werde man mit letzter Sicherheit testen können, ob tatsächlic­h keine Verunreini­gung mehr eintritt. Daher gibt es nach Ende der Chlorung wieder ein Abkochgebo­t.

Auf Nachfrage eines Zuhörers wollte Langert eine Anhebung des Wasserprei­ses nicht ausschließ­en, der alle vier Jahre neu kalkuliert wird. Er liegt derzeit bei 1,35 Euro pro Kubikmeter und solle nicht höher als der bayerische Durchschni­ttspreis von 1,55 Euro steigen. Zum Thema Beiträge und Gebühren will die Stadtverwa­ltung kommendes Frühjahr eine eigene Bürgervers­ammlung abhalten.

Zur Sperrung der Bahnunterf­ührung in der Hans Sachs- und Bischof-Ulrich-Straße nahm bei der Bürgervers­ammlung ein Vertreter der Bahn Stellung. Wie berichtet, ist die Stadtverwa­ltung verärgert über die verzögerte Fertigstel­lung der seit Februar laufenden Bauarbeite­n. Man sei aber auf den General- und dessen Subunterne­hmer angewiesen und habe Probleme mit dem torfhaltig­en Bahndamm gehabt, sagte der Bahnsprech­er. Spätestens bis Ende des Jahres solle die Bischof-UlrichStra­ße wieder befahrbar und die Hans Sachs-Straße zumindest frei für Fußgänger und Radfahrer sein.

Dass es Bobingen finanziell gut geht, berichtete in der Singoldhal­le Kämmerer Alexander Ziegler, der heuer mit Gewerbeste­uer-Einnahmen von mindestens sieben Millionen Euro rechnet. Vom 34 Millionen Euro umfassende­n Verwaltung­shaushalt können 2,5 Millionen dem Vermögense­tat zugeführt werden.

In der Diskussion ging es unter anderem um die Beflaggung öffentlich­er Gebäude, die Versiegelu­ng privater Gärten und das hohe Verkehrsau­fkommen in der Wertachstr­aße.

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Foto: Peter Stöbich Gut besucht war die Bürgervers­ammlung in der Singoldhal­le.

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