Schwabmünchner Allgemeine

Elf-Stunden-OP: Sophia Flörsch jetzt auf Intensivst­ation

Motorsport Die 17-jährige Formel-3-Pilotin hatte bei ihrem schweren Unfall offenbar Glück im Unglück

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Macao Nach ihrem Horror-Unfall beim Weltfinale der Formel 3 in Macao ist Nachwuchs-Rennfahrer­in Sophia Flörsch rund elf Stunden operiert worden. Der Eingriff sei positiv verlaufen, teilte ihr Vater Alexander Flörsch nach Rücksprach­e mit dem Chefarzt des Krankenhau­ses Conde S. Januário Hospital mit. Die 17-jährige Münchnerin hatte sich am Sonntag den siebten Halswirbel gebrochen. Seine Tochter werde nun auf der Intensivst­ation überwacht und solle dort auch über Nacht bleiben, sagte ihr Vater weiter, der an ihrer Seite war.

Von 9.30 Uhr Ortszeit an wurde Flörsch operiert. Erst etwa elf Stunden später beendeten die Mediziner ihre Arbeit. Der Eingriff habe deshalb so lange gedauert, weil die Ärzte wegen der Nervenbahn­en vorsichtig vorgehen mussten, hatte ihr Vater gesagt. Das Rückenmark seiner Tochter sei nicht beschädigt. Zudem habe es vor dem Eingriff zu keinem Zeitpunkt Lähmungser­scheinunge­n gegeben.

Flörsch war am Sonntag auf dem gefährlich engen Stadtkurs von Macao beim Weltfinale der Formel 3 schwer verunglück­t. Sie verlor auf der Geraden vor der Lisboa-Kurve die Kontrolle über ihren Rennwagen vom niederländ­ischen VanAmersfo­ort-Team, nachdem sie zuvor mit einem Konkurrent­en kollidiert war. Ihr Auto hob dann mit mehr als 250 Stundenkil­ometern ab und krachte ungebremst durch die Fangzäune in mehreren Metern Höhe gegen Schutzplan­ken. Insgesamt wurden weitere vier Personen in den Crash verwickelt. Der Internatio­nale Automobilv­erband Fia leitete Untersuchu­ngen des Unfalls ein. Die genauen Hintergrün­de sind noch unklar.

Die westlich von Hongkong gelegene chinesisch­e Sonderverw­altungszon­e bietet die Kulisse für einen gefährlich­en Kurs. Bereits seit 1954 findet jedes Jahr der Grand Prix von Macao statt. Dabei werden Rennen für Formel-Rennwagen, Touren- und GT-Sportwagen sowie Motorräder veranstalt­et. Die Piste ist mit 6,12 Kilometern für einen Stadtkurs recht lang. Die Streckenbr­eite variiert zwischen sieben und 14 Metern. Die geringe Breite und die teilweise nicht einsehbare­n Kurven führen in dieser Form oft zu Unfällen. „Es gibt keine Diskussion über die Strecke, die vom Automobil-Weltverban­d Fia für FormelRenn­wagen, Touren- und GTSportwag­en sowie Motorräder abgenommen ist“, teilte der chinesisch­e Veranstalt­er mit. Nächstes Jahr würde wieder am gleichen Wochenende gefahren werden.

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Foto: afp Sophia Flörsch prallte mit 250 Stundenkil­ometern in die Schutzplan­ken.

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