Wenn Schüler zu Programmierern werden
Technik Während der „Roboterwoche“beweisen Jugendliche ihr Geschick. Dabei brachten sie einem Roboter etwas Besonderes bei
Wie programmiert man einen „Lego Mindstorms EV3-Roboter“? Was ist eigentlich NEPO und für was braucht man das? All das sind ziemlich komplizierte Fragen, die eine Laie wohl nicht so leicht beantworten könnte, die jungen Teilnehmer des Workshops „Mit Open Roberta erwacht Dein Roboter zum Leben!“aber schon. In dem einstündigen Kurs konnten die Kinder auf praktische Weise in die Welt des Programmierens hineinschnuppern.
Die Veranstaltung des Fraunhofer-Instituts ist Teil der Europäischen Roboterwoche (ERW), eine Initiative des europäischen Roboterverbandes euRobotics. Dieses Jahr findet sie im Zeughaus in Augsburg statt. Noch bis 25. November können Interessierte an zahlreichen Aktivitäten teilnehmen, sich spielerisch mit Robotik und Automatisierung auseinandersetzen. Dabei ist für jedes Alter etwas dabei, auch für Kinder und Jugendliche.
So durften bei dem Workshop am Freitag Schüler ab zwölf Jahren verschiedene Systeme zum Leben erwecken, darunter jenen Lego Mindstorms EV3-Roboter. Dieser kann durch geschicktes Programmieren nach Belieben eingestellt und gesteuert werden. „Wir haben unseren Roboter sogar zum Tanzen gebracht“, erzählen die 15-jährigen Schülerinnen Jessica Ploner und Jenny Schreiner vom Gymnasium bei St. Anna.
Die Gymnasiastinnen sind mit dem Thema Robotik schon vertraut, nehmen an der Robotik-AG in ihrer Schule teil. Betreuende Lehrkraft dieses Kurses ist Renate Weggel. Ihre Idee war es auch, die Schüler zum Robotic-Workshop im Zeughaus anzumelden: „Die Schüler lernen in der Schule das Programmieren. Der Workshop heute ist eine tolle Ergänzung dazu“, erklärt sie.
Das Programmieren im einstündigen Workshop geschieht mit Hilfe der Programmiersprache NEPO, mit der die Technik spielerisch erlernt werden kann. Dabei ist es egal, ob schon Vorkenntnisse vorhanden sind oder nicht: „NEPO ist für Anfänger gedacht. Die Handhabung ist einfach und kann schnell erlernt werden“, erklärt Richard Erdmann, studentische Hilfskraft am Fraunhofer-Institut. Diese Einfachheit sei die Grundlage des gesamten Konzepts.
Der Workshop ist nämlich Teil des „Open Roberta“-Projekts. Das ist eine vom Fraunhofer Institut ins Leben gerufene Initiative, die es sich zur Aufgabe macht, das Programmieren leichter zugänglich zu machen. Dies passiert unter anderem durch Lehrerschulungen: „Unsere Coaches gehen an die Schulen und erklären Lehrkräften das Programmieren. Dadurch kann das Interesse für die Technik geweckt werden, wovon wiederum die Schüler profitieren“, erklärt Richard Erdmann. Gerade in einer sich stetig technologisierenden Welt sei das sehr wichtig.
Die Begeisterung bei den Kindern im Workshop wurde gewiss geweckt: „Wir konnten heute noch sehr viel dazulernen“, freuen sich die technikbegeisterten Schülerinnen Jessica Ploner und Jenny Schreiner.
Auf lange Sicht wird ihnen das sicher von Nutzen sein, auf kurze Sicht aber auch: Am nächsten Tag haben sie wieder Robotik-AG bei Frau Weggel. Der Unterricht geht von 8 bis 12 Uhr. Genug Zeit, um das neu Erlernte unter Beweis zu stellen.
Die Technik kann man spielerisch erlernen