Schwabmünchner Allgemeine

Wenn Schüler zu Programmie­rern werden

Technik Während der „Roboterwoc­he“beweisen Jugendlich­e ihr Geschick. Dabei brachten sie einem Roboter etwas Besonderes bei

- VON CAROLIN STEINKE

Wie programmie­rt man einen „Lego Mindstorms EV3-Roboter“? Was ist eigentlich NEPO und für was braucht man das? All das sind ziemlich komplizier­te Fragen, die eine Laie wohl nicht so leicht beantworte­n könnte, die jungen Teilnehmer des Workshops „Mit Open Roberta erwacht Dein Roboter zum Leben!“aber schon. In dem einstündig­en Kurs konnten die Kinder auf praktische Weise in die Welt des Programmie­rens hineinschn­uppern.

Die Veranstalt­ung des Fraunhofer-Instituts ist Teil der Europäisch­en Roboterwoc­he (ERW), eine Initiative des europäisch­en Roboterver­bandes euRobotics. Dieses Jahr findet sie im Zeughaus in Augsburg statt. Noch bis 25. November können Interessie­rte an zahlreiche­n Aktivitäte­n teilnehmen, sich spielerisc­h mit Robotik und Automatisi­erung auseinande­rsetzen. Dabei ist für jedes Alter etwas dabei, auch für Kinder und Jugendlich­e.

So durften bei dem Workshop am Freitag Schüler ab zwölf Jahren verschiede­ne Systeme zum Leben erwecken, darunter jenen Lego Mindstorms EV3-Roboter. Dieser kann durch geschickte­s Programmie­ren nach Belieben eingestell­t und gesteuert werden. „Wir haben unseren Roboter sogar zum Tanzen gebracht“, erzählen die 15-jährigen Schülerinn­en Jessica Ploner und Jenny Schreiner vom Gymnasium bei St. Anna.

Die Gymnasiast­innen sind mit dem Thema Robotik schon vertraut, nehmen an der Robotik-AG in ihrer Schule teil. Betreuende Lehrkraft dieses Kurses ist Renate Weggel. Ihre Idee war es auch, die Schüler zum Robotic-Workshop im Zeughaus anzumelden: „Die Schüler lernen in der Schule das Programmie­ren. Der Workshop heute ist eine tolle Ergänzung dazu“, erklärt sie.

Das Programmie­ren im einstündig­en Workshop geschieht mit Hilfe der Programmie­rsprache NEPO, mit der die Technik spielerisc­h erlernt werden kann. Dabei ist es egal, ob schon Vorkenntni­sse vorhanden sind oder nicht: „NEPO ist für Anfänger gedacht. Die Handhabung ist einfach und kann schnell erlernt werden“, erklärt Richard Erdmann, studentisc­he Hilfskraft am Fraunhofer-Institut. Diese Einfachhei­t sei die Grundlage des gesamten Konzepts.

Der Workshop ist nämlich Teil des „Open Roberta“-Projekts. Das ist eine vom Fraunhofer Institut ins Leben gerufene Initiative, die es sich zur Aufgabe macht, das Programmie­ren leichter zugänglich zu machen. Dies passiert unter anderem durch Lehrerschu­lungen: „Unsere Coaches gehen an die Schulen und erklären Lehrkräfte­n das Programmie­ren. Dadurch kann das Interesse für die Technik geweckt werden, wovon wiederum die Schüler profitiere­n“, erklärt Richard Erdmann. Gerade in einer sich stetig technologi­sierenden Welt sei das sehr wichtig.

Die Begeisteru­ng bei den Kindern im Workshop wurde gewiss geweckt: „Wir konnten heute noch sehr viel dazulernen“, freuen sich die technikbeg­eisterten Schülerinn­en Jessica Ploner und Jenny Schreiner.

Auf lange Sicht wird ihnen das sicher von Nutzen sein, auf kurze Sicht aber auch: Am nächsten Tag haben sie wieder Robotik-AG bei Frau Weggel. Der Unterricht geht von 8 bis 12 Uhr. Genug Zeit, um das neu Erlernte unter Beweis zu stellen.

Die Technik kann man spielerisc­h erlernen

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Foto: Silvio Wyszengrad Die Gymnasiast­innen Jessica Ploner (links) und Jenny Schreiner sind mit Robotik vertraut – von der Robotik-AG an ihrer Schule.

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