Wann wird der Flößerpark endlich fertig?
Freizeit Lechhauser Bürger ärgern sich über viele Verzögerungen beim Umbau der Grünanlage am Lech. Umweltreferent Erben erklärt die Gründe und nennt den weiteren Zeitplan. Eine Prognose wagt er noch nicht
Der Stadtteil Lechhausen liegt zwar am Lech. Für Bewohner bietet der Fluss vor der Haustüre aber bislang so gut wie keine modernen attraktiven Freizeitangebote am Wasser. Das soll sich mit dem neuen Flößerpark an der Ulrichsbrücke ändern. Allerdings ziehen sich Planung und Realisierung für den Umbau der dortigen Grünanlage ungewöhnlich lange hin. Von Bürgern und Stadträten kommt deshalb teils massive Kritik. Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) erläuterte am Montag im Umweltausschuss den weiteren Fahrplan für die Baumaßnahme und die Gründe für Abweichungen vom versprochenen Zeitplan.
2012 war der Projektbeschluss für den Flößerpark. Damals ging man davon aus, dass die neue begehbare Uferanlage 2015 fertig sein würde. Der Fluss und sein Ufer sollen für die Augsburger erlebbar gemacht werden. In einem Park sollen unter anderem eine Gastronomie und ein Wasserspielplatz entstehen. Eigentlich sollte der Spielplatz schon in diesem Herbst eröffnen. Kürzlich wurde aber erst mit dem Aushub begonnen. Und die Gaststätte an der Floßlände ist auch noch nicht in Sicht. Erben erklärte die Verzögerungen im Umweltausschuss. Danach war der erste Bauabschnitt mit neuen Liegen im Flößerpark noch unproblematisch. Als dann aber das Thema einer neuen Gastronomie – ähnlich wie die Kulperhütte an der Wertach – aufkam, seien neue Planungen und Genehmigungen nötig geworden. Auch die Suche nach einem Gastronomen sei erst im zweiten Anlauf erfolgreich gewesen. Dann habe sich herausgestellt, dass die künftige Terrasse der Gaststätte nicht auf städtischem, sondern auf staatlichem Grund steht. Dafür wurde ein Erbpachtvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und der Stadt Augsburg nötig, was für weitere Zeitverluste in diesem Bauabschnitt sorgte. „Auch die Verhandlungen mit dem Betreiber waren nicht einfach“, so Erben. Investor ist Baron Umberto Beck-Peccoz, Chef der Brauerei Kühbach. Erben rechnet nun aber damit, dass der Erbpachtvertrag bis Ende des Jahres unterschrieben wird. Für die Gastronomie werde die Stadt das Grundstück zur Verfügung stellen und Vorarbeiten leisten sowie eine Treppenanlage erstellen, so der Referent. Der weitere Zeitplan hänge nun davon ab, wann die Stadt die Baugenehmigung erteilt und der Investor dann baue. Die Eröffnung der Gaststätte sei derzeit zeitlich nicht abzuschätzen.
Genauere Prognosen gibt es für den neuen Wasserspielplatz im Bauabschnitt 3. Dort rechnet Erben mit Verzögerungen von maximal drei Monaten bei der Fertigstellung gegenüber früheren Planungen. Die Bauarbeiten seien nun angelaufen, bis voraussichtlich Sommer kommenden Jahres sollen sie abgeschlossen werden. Zuvor hatte es Zeitverluste bei der Entsorgung von Altlasten und Kampfmitteln sowie dem Einbau von Glasfaserkabeln gegeben (wir berichteten).
CSU-Stradtrat Klaus-Dieter Huber kritisierte im Umweltausschuss, Umweltreferent Erben komme beim Lechhauser Flößerpark und bei anderen Themen „nicht vorwärts“. Gabriele Thoma (SPD) erinnerte mit Blick auf Zeitverluste daran, dass für Baugenehmigungen die Bauverwaltung zuständig sei.