Gartenschau – eine gute Idee mit Tücken
Noch ist es nur eine Idee, dass sich Augsburg als Ort für eine Landesgartenschau bewerben könnte. Sie hört sich aufs erste Mal auch gut an. Nicht umsonst gab es vergangene Woche bei einer Infoveranstaltung in Haunstetten einhellig Rückenwind von den Bürgern für den Vorstoß von Baureferent Gerd Merkle.
Doch bevor der Stadtrat einen entsprechenden Beschluss fasst, müssen Kosten und Zeitplanung durchkalkuliert werden. Geht die Rechnung auf oder bleibt Augsburg auf hohen Kosten sitzen? Würde es zu größeren Verzögerungen bei der Entwicklung des neuen Viertels führen, wenn dort erst einmal eine Landesgartenschau angelegt werden muss? Augsburg braucht neue Wohnungen schnellstmöglich – Haunstetten Südwest wird ohnehin erst in einigen Jahren kommen, doch weitere Verzögerungen sind nicht dienlich.
Dass die Stadt die Landesgartenschau vorantreiben möchte, hat nicht nur mit der zu erwartenden Förderung zu tun. Die Stadt verfolgt offenkundig auch das Ziel, das Neubauprojekt auf diese Weise den Alt-Haunstettern schmackhaft zu machen. Nicht alle von ihnen freuen sich auf die neuen Nachbarn. Die Stadt setzt in der bisherigen Planung stark darauf, das Viertel so zu planen, dass es Defizite von AltHaunstetten auffängt, etwa auch mit einer Beruhigung der Inninger Straße. Ob und wie das konkret gelingen könnte, wird man in einem Jahr wissen, wenn die ersten Ergebnisse des Wettbewerbs feststehen.