Schwabmünchner Allgemeine

Eine sehr musikalisc­he Wohngemein­schaft

Konzert Vox Orange präsentier­t das neue Programm „FünfZimmer­KücheBad“in Langerring­en

- VON SYBILLE HEIDEMEYER

Langerring­en Willkommen in der Vox-Orange-WG: Wie es in solch einer musikalisc­hen Wohngemein­schaft zugehen kann, erlebten die Zuschauer beim Konzert der A-cappella-Formation Vox Orange im fast ausverkauf­ten Langerring­er Pfarrund Gemeindeze­ntrum. „FünfZimmer­KücheBad“heißt das neue Programm des bekannten Vokalquint­etts, das die Chorgemein­schaft Langerring­en eingeladen hatte.

Vox Orange gibt es schon seit 1990 und besteht aus Christiane Reismüller (Sopran), Barbara Lutz (Mezzosopra­n), Michaela Klocke (Alt), Cornelius Menig (Tenor) und Wolfram Schild (Bass). In den vergangene­n Jahren traten sie schon mehrmals in der Region auf.

Ihr humoriges Konzertpro­gramm war eingebette­t in die fiktive Geschichte, dass Christiane für ihre Mitbewohne­r sucht, die alle eines haben müssen: den Swing. Und schon gab das Vokalensem­ble Duke Ellingtons „It Don’t Mean a Thing“zum Besten.

Nacheinand­er stellten die Mitbewohne­r mit schauspiel­erischem Talent ihre Persönlich­keiten mit teils skurrilen Eigenheite­n vor und leiteten dabei zum nächsten Musikstück über, wobei zuweilen auch etwas Fantasie gefragt war.

So stellte sich Barbara als Workaholic vor und daraufhin folgte das Volkslied „Es klappert die Mühle am rauschende­n Bach“, vorgetrage­n mit überrasche­nden Variatione­n einschließ­lich einer Rap-Einlage des Tenors.

Altistin Michaela, mit einem Faible für Prosecco, wünschte sich eine „WG mit fünf harmonisch­en Pfeifen“, worauf das Quintett Bachs Orgelfuge in g-Moll anstimmte. Hierbei zeigte sich, wie sehr die fünf brillanten Sängerinne­n und Sänger die Kunst der Vocalesen beherrsche­n. Damit überzeugte­n sie ihr Publikum auch bei den Interpreta­tionen des zweiten Satzes von Bachs Cembalokon­zert Nr. 5 in f-Moll und der „Moonlight Serenade“, bei der sie die Blasinstru­mente mit ihren Stimmen nachahmten.

Und die Männer der WG? Cornelius outete sich als Tenor mit Putzfimmel und erfreute die Mitbewohne­r mit einem Wischrobot­er, auf den alle gemeinsam ein Loblied anstimmten.

Frauenvers­teher Wolfram beanspruch­te das größte Zimmer, denn „ein Bass braucht ein bisschen Platz, damit sich die tiefen Töne ausbreiten können“.

So wurde das Konzert zu einer Überraschu­ngsreise durch unterschie­dliche Genres und Epochen mit Stücken aus Klassik, Pop und Jazz und Volksliede­rn, alle im VoxFünfzim­merwohnung Orange-Sound – perfekt gesungen, ohne technische Verstärkun­g, mit einem Augenzwink­ern garniert. Kein Wunder, stammen doch viele Arrangemen­ts und auch die neuen, witzigen Texte von den Mitglieder­n selbst. Zum Hörgenuss trug auch die tolle Akustik des vor zwei Jahren eröffneten Pfarr- und Gemeindeze­ntrums bei.

Der euphorisch­e Applaus am Ende zeigte, dass die Zuschauer am liebsten auch in die Vox-OrangeWG eingezogen wären.

 ?? Foto: Sybille Heidemeyer ?? Das virtuose A-cappella-Quintett Vox Orange präsentier­te sein neues, amüsantes Konzertpro­gramm „FünfZimmer­KücheBad“im Pfarr- und Gemeindeze­ntrum in Langerring­en.
Foto: Sybille Heidemeyer Das virtuose A-cappella-Quintett Vox Orange präsentier­te sein neues, amüsantes Konzertpro­gramm „FünfZimmer­KücheBad“im Pfarr- und Gemeindeze­ntrum in Langerring­en.

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