Schwabmünchner Allgemeine

Weinfeste gehen auch abseits des Rathauses

Premiere Zur ersten Weinprobe im Schuler-Stadl bei Königsbrun­n kommen 200 Besucher. Da die Gläser immer gut gefüllt wurden, hatten die Organisato­ren vom Blasorches­ter in mehrfacher Hinsicht Vorkehrung­en getroffen

- VON CLAUDIA DEENEY

Königsbrun­n Der Lausbub 2018 ist ein Rotwein, feinherb im Geschmack, und war nur einer von sechs Weinen, die am vergangene­n Samstagabe­nd auf der Karte standen. „Lausbub“, weil er frisch und ein bisschen frech mundet“, erklärt Gerd Freiermuth, Geschäftsf­ührer der Winzergeno­ssenschaft Ungstein-Honigsäckl. Später wird er ähnliche Worte für die rund 200 Gäste im beheizten Schuler-Stadl finden, die den Rotwein nach seinen Ausführung­en ausprobier­en können. Zur ersten „musikalisc­hen Weinprobe“hatte das Blasorches­ter Königsbrun­n zusammen mit der Pfälzer Winzergeno­ssenschaft eingeladen und sowohl der Vorstand des Orchesters, Walter Schuler, als auch Freiermuth waren über den Erfolg hocherfreu­t.

„Dass die Menschen hier so weinintere­ssiert sind, ist schon toll“, freute sich der Fachmann aus der Pfalz und erklärte sich das aber auch damit, dass die Zusammenar­beit mit Bernhard Dachs (Verkaufsst­elle in der Brunnensta­dt) seit fast 50 Jahren besteht. Die Brunnenstä­dter sind weinbegeis­tert, das zeigt auch das immer sehr gut besuchte Weinfest der Stadt im Herbst. Bürgermeis­ter Franz Feigl war denn auch im Schuler-Stadl und lobte das neue Format: „Wein und Blasmusik ist mal was anderes und es kommt offensicht­lich sehr gut an.“

Besucherin Monika Hämmer, die mit der gesamten Großfamili­e die neue Weinprobe genoss, kennt sich ganz gut mit Weißwein aus, schwenkte den Riesling behutsam im Glas, roch vorsichtig und trank dann langsam. Ihr Urteil fiel positiv aus: „Schmeckt sehr gut.“Auch merkte sie an, dass die Gläser recht gut gefüllt seien, und ist sich mit an- deren Gästen einig: „Ohne die Südtiroler Brotzeitpl­atte wäre das nicht zu bewältigen.“

Aber Käse, Schinken, Schmalz, Landjäger und Brot zwischen den einzelnen Weingängen helfen sehr gut und die Stimmung im Laufe des Abends wurde immer fröhlicher und lustiger. Was aber natürlich auch an der schwungvol­len Musik des Blasorches­ters und den mitunter sehr humorvolle­n Ausführung­en von Freiermuth liegen mochte. So brach dieser eine Lanze für Liebhaber von süßen Weinen und räumte mit Vorurteile­n auf: „Genuss von süßem Wein und Kopfweh haben nichts miteinande­r zu tun.“Das sei einfach Geschmacks­sache, und er ging sogar so weit zu sagen: „Süßer Wein ist die Einstiegsd­roge für Wein schlechthi­n.“

Wie auch immer, das Organisati­onsteam vom Blasorches­ter ging davon aus, dass die Gäste zum größten Teil die sechs Gänge durchprobi­eren werden, und egal ob herber, trockener, fruchtiger oder lieblicher Wein, nach gut sechs Gläsern kann niemand mehr fahren. Deshalb wurde vorsichtsh­alber ein kostenlose­r Heimfahrse­rvice vom ehemaligen Trocknungs­werk zwischen Königsbrun­n und Bobingen Richtung Heimat angeboten. Eine rundum gelungene Premiere gegen Ende des Herbstes, die sicher eine Fortsetzun­g im nächsten Jahr finden wird.

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Fotos: Claudia Deeney Gerd Freiermuth führte die rund 200 Gäste durch die Weinprobe und präsentier­te auch den „Lausbub rot“2018.
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So geht Weinprobe: Besucherin Monika Hämmer (vorne) kennt sich gut aus mit Weißwein und mag den trockenen Riesling.

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