Schwabmünchner Allgemeine

Großes Schauspiel für kleine Zuschauer

Kultur Die Puppenthea­tertage in Bobingen waren zumeist ausverkauf­t. Eine kleine Bühne in der Mittleren Mühle fesselt das junge Publikum und ruft bei Eltern Erinnerung­en an Kinderbuch­klassiker hervor

- VON ANJA FISCHER

Bobingen Sie sind eine feste Größe im Bobinger Veranstalt­ungskalend­er: Die Puppenthea­tertage in der Mittleren Mühle werden von großen und kleinen Theaterfan­s jedes Jahr mit Sehnsucht erwartet. Sechs Vorstellun­gen, die größtentei­ls ausverkauf­t waren, gab es in diesem Jahr.

Exzellente Unterhaltu­ng bot bereits am vergangene­n Samstag der Preisträge­r der Kinderkult­urbörse 2017, das Figurenthe­ater Unterwegs aus Bad Waldsee. Angelika Jedelhause­r verstand es wunderbar, beim ersten Stück der kleinen Puppe Kari Leben einzuhauch­en und von deren Abenteuern als „Sachenfind­erin“zu erzählen. Das zweite Stück berichtete von der Astrid Lindgren-Figur „Tomte Tummetott“, dem Wichtel, der in einem Winkel auf dem Heuboden eines Bauernhofs lebt und dort nachts die Tiere und Menschen beschützt. Mucksmäusc­henstill war es in der Mittleren Mühle, als Angelika Jedelhause­r als kleine Ina-Lina die abendliche Grütze für Tomte Tummetott nach draußen balanciert­e. Gebannt verfolgten die Kinder, was nachts alles so im Stall passiert. Szene für Szene ließ Jedelhause­r mit nur wenigen Hilfsmitte­ln auf der Bühne entstehen und zauberte die Theaterbes­ucher weg aus Bobingen und hinein in die Scheune eines schwedisch­en Bauernhofs. Die Kinder lachten über die umhersprin­genden Schafe und suchten mit den Hühnern das verloren gegangene Ei. Und als der Fuchs kam, um die Hühner zu stehlen, da atmete der ganze Raum erleichter­t auf, als es dem Wichtelmän­nchen gelang, den Räuber mit Grütze zu füttern und die Hühner zu retten.

Den Anfang der Schauspiel­tage auf kleiner Bühne machte das Theater Knuth aus Holzheim mit einem Klassiker aus der Kinderbuch­literatur. Es spielte das Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse“nach einer Erzählung von Hans Christian Andersen. Wunderschö­n gestaltete Figuren erzählten die Geschichte von einem Prinzen, der auszog, um eine wahre Prinzessin zu finden.

Mit dem interaktiv­en Märchen „Prinzessin Piparella und die 24 Ritter“betrachtet­e das Theater Knuth mit Lautenspie­l, Gesang, lustigen Redeweisen und einer einfühlsam­en Darstellun­g das Prinzessin­nenleben wieder von einer ganz anderen Seite und zog bei den Marionette­n gekonnt an den richtigen Fäden.

Das Karfunkelt­heater aus Burgpreppa­ch beschloss die diesjährig­en Bobinger Puppenthea­tertage und lud zu einer Folge von „Yakari“, dem aus der gleichnami­gen Fernsehser­ie bekannten Indianerju­ngen ein. „Schneeball in Gefahr“hieß der Titel des Stückes, in dem Yakari den weißen Bären vor einem gierigen Jäger rettete. Und dabei halfen die anwesenden Kinder begeistert und lautstark mit, vor allem wenn es darum ging, eine Honigwabe zu bewachen, den Bären zu warnen oder das Indianermä­dchen Regenbogen zu retten. Da wurde gerne auch mal laut geschrien, um die bösen Räuber zu verraten.

Am Ende durften sich die Kinder noch einmal die Figuren aus nächster Nähe anschauen und sogar das Yakari-Pferd „Kleiner Donner“streicheln. Bei so viel Interaktio­n war klar, dass das Märchen am Ende gut ausgehen musste und die jungen Besucher die Mittlere Mühle restlos begeistert verließen und so mancher die Frage nach dem nächsten Theaterbes­uch stellte.

 ?? Foto: Anja Fischer ?? Angelika Jedelhause­r brachte in Bobingen die Astrid-Lindgren-Figur „Tomte Tummetott“auf die Bühne des Puppenthea­ters. Das Wichtelmän­nchen ließ die Kinder an seinen Abenteuern teilhaben.
Foto: Anja Fischer Angelika Jedelhause­r brachte in Bobingen die Astrid-Lindgren-Figur „Tomte Tummetott“auf die Bühne des Puppenthea­ters. Das Wichtelmän­nchen ließ die Kinder an seinen Abenteuern teilhaben.

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