Eine halbe Million Euro für das Kirchenschiff
Sanierung In Walkertshofen gibt es erhebliche Schäden am Dach von St. Alban. Auch die Fassade muss erneuert werden
Walkertshofen Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten am Kirchturm der Pfarrkirche St. Alban in Walkertshofen muss jetzt auch das Kirchenschiff renoviert werden. Am kostenintensivsten werden die Arbeiten am Dach und Dachstuhl sein. Bei einer Pfarrversammlung erläuterte Architekt Christian Bosse die Mängel anhand von Fotos. Etliche Balken sind demnach verfault und morsch, und müssen erneuert werden.
Problem an der Sache sei allerdings, so der Architekt, dass die Balken früher mit Giften behandelt wurden. Aufgrund der Rückstände von Chrom, Arsen und Quecksilber müssen für die Arbeiter spezielle Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Zudem muss im Inneren der Kirche ein Schutzgerüst aufgebaut werden. Bosse meinte hierzu, dass die Gottesdienste aber weiterhin problemlos stattfinden können.
Zu den weiteren Arbeiten, die am Kirchenschiff durchgeführt werden müssen, zählen die komplette Erneuerung der Dachplatten und der Neuanstrich der Außenfassade. Zudem wird ein Bereich an der unteren Fassade neu verputzt.
Im Dezember werde die Ausschreibung durchgeführt, damit im zeitigen Frühjahr die Arbeiten beginnen können, erfuhren die Zuhörer. Wie lange die Renovierung dauern werde, konnte Bosse aufgrund der starken Auftragsauslastung der Handwerksfirmen nicht genau sagen. Er gehe davon aus, dass bis spätestens zum Ende des kommenden Jahres alle Arbeiten abgeschlossen sein werden.
Dass diese Sanierungsarbeiten nicht günstig sein werden, war den Gästen klar. Kirchenpfleger Andreas Kerler lieferte hierzu die Kostenkalkulation: 507000 Euro werden für die Sanierung des Kirchenschiffs veranschlagt. Hierfür erhält die Pfarrgemeinde einen Zuschuss von 75 Prozent von der bischöflichen Finanzkammer. Der Rest muss mit Eigenmitteln und Spenden finanziert werden. Weitere Zuschüsse wurden bereits bei der Gemeinde, beim Landkreis, beim Landesamt für Denkmalpflege, beim Bezirk sowie bei der Bayerischen Landesstiftung für Denkmalpflege beantragt.
Erfreut war Kirchenpfleger Kerler, dass die abgeschlossene Sanierung des Kirchenturms circa 130000 Euro weniger gekostet hat, als ursprünglich kalkuliert. Knapp 350000 Euro hat die gesamte Sanierung des Turms nun gekostet. Warum die Kosten niedriger waren als angenommen, begründete Kerler damit, dass vom Denkmalamt gefordert wurde, möglichst viel von den bestehenden Fugen zu erhalten. Vor allem die Fassade im unteren Bereich war in einem besseren Zustand als ursprünglich angenommen.
Eine stattliche Summe von über 41 000 Euro konnte bereits an Spendengeldern für die Sanierung gesammelt werden. Darüber war Kerler sehr stolz.
Den größten Brocken der Investitionssumme für die Sanierung der Kirchturms übernahm die bischöfliche Finanzkammer in Höhe von 277400 Euro. Neben der Übernahme der Kosten für die Erneuerung der Ziffernblätter an der Kirchturmuhr in Höhe von gut 11000 Euro bezahlte die Gemeinde einen Zuschuss von 50000 Euro. Weitere Zuschüsse in Höhe von 10000 Euro flossen vom Landkreis. Ausstehend sind zusätzliche Zuschüsse von verschiedenen Einrichtungen, die beantragt, aber noch nicht genehmigt wurden.