Beim Thema Bauhof wird es emotional
Bürgerversammlung Gerhard Mößner reagiert polemisch auf Kritik eines Bürgers. Es gibt viel Positives in Oberottmarshausen zu vermelden
Oberottmarshausen Es war die letzte Wortmeldung des Abends, die Oberottmarshausens Bürgermeister Gerhard Mößner emotional werden ließ. Zwar versuchte er seine Gefühle zu verbergen, doch das gelang ihm nur für kurze Zeit. „Ich höre 2020 als Bürgermeister auf und bisher habe ich von niemandem gehört, dass er sich bewerben möchte. Aber mit dem Engagement und Wissen, dass du hier zeigst, kann ich dich nur als meinen Nachfolger empfehlen“, antwortete Mößner polemisch. Was war bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend passiert?
Georg Atzkern wollte wissen, was es beim „Neubau Bauhof“zu vermelden gibt, für den ein nicht bebautes Grundstück im Gewerbegebiet Nord reserviert ist. Atzkern führte aus, dass das Thema bereits vor sechs Jahren bei der Bürgerversammlung angesprochen worden sei. Seitdem sei vom Gemeinderat ein Neubau beschlossen und in den vergangenen Jahren im Haushalt immer wieder ein sechsstelliger Betrag für den Neubau eingeplant gewesen, doch passiert sei trotzdem nichts. Atzkern bemängelte die Arbeitsbedingungen im bisherigen Standort; einer Scheune eines stillgelegten Bauernhofs beim Rathaus. Zudem würden die Preissteigerungen eines Neubaus inzwischen einen sechsstelligen Betrag ausmachen.
Bürgermeister Mößner ließ sich den Vorwurf nicht gefallen, der Gemeinde höhere Kosten zu verursachen oder in den vergangenen Jahren untätig gewesen zu sein. Er zählte auf, welche Projekte in der Vergangenheit alle angestoßen und realisiert wurden. Zudem habe die Gemeinde inzwischen Rücklagen in Höhe von rund vier Millionen Euro. Mößner sagte zu, dass der Bauhof nächstes Jahr gebaut werde und beendete kurz darauf die Bürgerversammlung.
Zu Beginn der ansonsten harmonischen Versammlung berichtete er über die Einwohnerentwicklung und die hervorragende finanzielle Situation der Gemeinde. Die vier Millionen Euro an Rücklagen werden nächstes Jahr zum Teil für die Finanzierung des Bauhofs als auch für die Erschließung des Baugebiets „Südlich der Rainstraße – Teil 1“benötigt. Deren erster Vorentwurf wurde bereits veröffentlicht (wir berichteten). Mößner stellte klar, dass es noch keine Bewerberliste für die vermutlich 38 Grundstücke gebe, da das Verfahren noch mindestens ein Jahr lang laufe. Ein Bürger kritisierte, dass eine der geplanten neuen Straßen keinen Gehweg erhalte. Er habe aber beobachtet, dass vor allem Paketzusteller sehr schnell unterwegs sind und dies für Kinder gefährlich sei. Deshalb regte er die Idee einer Spielstraße an. Mößner zeigte auf, dass man mit einer solchen in der Römerstraße „ganz schlechte Erfahrungen“habe. Eine Spielstraße sorge seiner Meinung nach für eine „Scheinsicherheit“, da sich kaum jemand, auch nicht die Anwohner, an die erlaubten sieben Stundenkilometer halten. Zudem müssten in einer Spielstraße die Parkplätze extra ausgewiesen werden. „Ich will die Idee nicht schlechtreden, aber es ist alles zweischneidig“, sagte Mößner.
Das Thema Verkehr war auch Thema im Vortrag des Bürgermeisters. Da dieser entlang der Königsbrunner Straße und der Hauptstraße immer stärker zunehme, wurde ein Antrag an das Landratsamt gestellt, um zu prüfen, ob und in welcher Form zwei Querungshilfen möglich wären – beispielsweise in Form einer Ampel, eines Zebrastreifens oder einer Verkehrsinsel. Allerdings müsse hierfür zunächst der Bedarf geklärt werden, sagte Mößner. In diesem Zusammenhang lobte er das Engagement der Schulweghelfer.
Zum Baugebiet an der Bobinger Straße sagte Mößner, dass dort derzeit zwei kommunale Wohngebäude mit je sechs Wohneinheiten geplant seien, bei denen Ende dieses Jahres beziehungsweise Anfang 2019 mit dem Bau begonnen werden soll. Der Mietpreis soll zwischen sechs und sieben Euro betragen.
In der Schule ist geplant, Barrierefreiheit zu schaffen. Deshalb soll ein Aufzug über alle Stockwerke, also vom Keller bis zum zweiten Obergeschoss, führen. Die Spielplatzgeräte in der Lärchenstraße werden nächstes Jahr erneuert. Froh war Mößner über den Verlauf eines Themas, welches im vergangenen Jahr auf der Bürgerversammlung heiß diskutiert wurde: die Schließung der Bank beziehungsweise den Abzug des Geldautomaten. Seit September ist die Raiffeisenbank Schwabmünchen neben der Gemeindekanzlei untergebracht. Zudem wurde ein Sb-pavillon samt Geldautomat auf dem Feuerwehrplatz errichtet.
Mößner wies noch auf den Christkindlmarkt hin, der am Sonntag, 2. Dezember, ab 14.30 Uhr in Oberottmarshausen stattfindet. Für die Krippenausstellung sucht die Gemeinde noch Krippen. Mit einem Blumenstrauß bedankte sich der Bürgermeister bei Gemeindesekretärin Renate Höllwart, die nach fast 15 Jahren ins Einwohnermeldeamt des Großaitinger Rathaus wechselt.