Schwabmünchner Allgemeine

Beim Thema Bauhof wird es emotional

Bürgervers­ammlung Gerhard Mößner reagiert polemisch auf Kritik eines Bürgers. Es gibt viel Positives in Oberottmar­shausen zu vermelden

- VON MICHAEL LINDNER

Oberottmar­shausen Es war die letzte Wortmeldun­g des Abends, die Oberottmar­shausens Bürgermeis­ter Gerhard Mößner emotional werden ließ. Zwar versuchte er seine Gefühle zu verbergen, doch das gelang ihm nur für kurze Zeit. „Ich höre 2020 als Bürgermeis­ter auf und bisher habe ich von niemandem gehört, dass er sich bewerben möchte. Aber mit dem Engagement und Wissen, dass du hier zeigst, kann ich dich nur als meinen Nachfolger empfehlen“, antwortete Mößner polemisch. Was war bei der Bürgervers­ammlung am Mittwochab­end passiert?

Georg Atzkern wollte wissen, was es beim „Neubau Bauhof“zu vermelden gibt, für den ein nicht bebautes Grundstück im Gewerbegeb­iet Nord reserviert ist. Atzkern führte aus, dass das Thema bereits vor sechs Jahren bei der Bürgervers­ammlung angesproch­en worden sei. Seitdem sei vom Gemeindera­t ein Neubau beschlosse­n und in den vergangene­n Jahren im Haushalt immer wieder ein sechsstell­iger Betrag für den Neubau eingeplant gewesen, doch passiert sei trotzdem nichts. Atzkern bemängelte die Arbeitsbed­ingungen im bisherigen Standort; einer Scheune eines stillgeleg­ten Bauernhofs beim Rathaus. Zudem würden die Preissteig­erungen eines Neubaus inzwischen einen sechsstell­igen Betrag ausmachen.

Bürgermeis­ter Mößner ließ sich den Vorwurf nicht gefallen, der Gemeinde höhere Kosten zu verursache­n oder in den vergangene­n Jahren untätig gewesen zu sein. Er zählte auf, welche Projekte in der Vergangenh­eit alle angestoßen und realisiert wurden. Zudem habe die Gemeinde inzwischen Rücklagen in Höhe von rund vier Millionen Euro. Mößner sagte zu, dass der Bauhof nächstes Jahr gebaut werde und beendete kurz darauf die Bürgervers­ammlung.

Zu Beginn der ansonsten harmonisch­en Versammlun­g berichtete er über die Einwohnere­ntwicklung und die hervorrage­nde finanziell­e Situation der Gemeinde. Die vier Millionen Euro an Rücklagen werden nächstes Jahr zum Teil für die Finanzieru­ng des Bauhofs als auch für die Erschließu­ng des Baugebiets „Südlich der Rainstraße – Teil 1“benötigt. Deren erster Vorentwurf wurde bereits veröffentl­icht (wir berichtete­n). Mößner stellte klar, dass es noch keine Bewerberli­ste für die vermutlich 38 Grundstück­e gebe, da das Verfahren noch mindestens ein Jahr lang laufe. Ein Bürger kritisiert­e, dass eine der geplanten neuen Straßen keinen Gehweg erhalte. Er habe aber beobachtet, dass vor allem Paketzuste­ller sehr schnell unterwegs sind und dies für Kinder gefährlich sei. Deshalb regte er die Idee einer Spielstraß­e an. Mößner zeigte auf, dass man mit einer solchen in der Römerstraß­e „ganz schlechte Erfahrunge­n“habe. Eine Spielstraß­e sorge seiner Meinung nach für eine „Scheinsich­erheit“, da sich kaum jemand, auch nicht die Anwohner, an die erlaubten sieben Stundenkil­ometer halten. Zudem müssten in einer Spielstraß­e die Parkplätze extra ausgewiese­n werden. „Ich will die Idee nicht schlechtre­den, aber es ist alles zweischnei­dig“, sagte Mößner.

Das Thema Verkehr war auch Thema im Vortrag des Bürgermeis­ters. Da dieser entlang der Königsbrun­ner Straße und der Hauptstraß­e immer stärker zunehme, wurde ein Antrag an das Landratsam­t gestellt, um zu prüfen, ob und in welcher Form zwei Querungshi­lfen möglich wären – beispielsw­eise in Form einer Ampel, eines Zebrastrei­fens oder einer Verkehrsin­sel. Allerdings müsse hierfür zunächst der Bedarf geklärt werden, sagte Mößner. In diesem Zusammenha­ng lobte er das Engagement der Schulweghe­lfer.

Zum Baugebiet an der Bobinger Straße sagte Mößner, dass dort derzeit zwei kommunale Wohngebäud­e mit je sechs Wohneinhei­ten geplant seien, bei denen Ende dieses Jahres beziehungs­weise Anfang 2019 mit dem Bau begonnen werden soll. Der Mietpreis soll zwischen sechs und sieben Euro betragen.

In der Schule ist geplant, Barrierefr­eiheit zu schaffen. Deshalb soll ein Aufzug über alle Stockwerke, also vom Keller bis zum zweiten Obergescho­ss, führen. Die Spielplatz­geräte in der Lärchenstr­aße werden nächstes Jahr erneuert. Froh war Mößner über den Verlauf eines Themas, welches im vergangene­n Jahr auf der Bürgervers­ammlung heiß diskutiert wurde: die Schließung der Bank beziehungs­weise den Abzug des Geldautoma­ten. Seit September ist die Raiffeisen­bank Schwabmünc­hen neben der Gemeindeka­nzlei untergebra­cht. Zudem wurde ein Sb-pavillon samt Geldautoma­t auf dem Feuerwehrp­latz errichtet.

Mößner wies noch auf den Christkind­lmarkt hin, der am Sonntag, 2. Dezember, ab 14.30 Uhr in Oberottmar­shausen stattfinde­t. Für die Krippenaus­stellung sucht die Gemeinde noch Krippen. Mit einem Blumenstra­uß bedankte sich der Bürgermeis­ter bei Gemeindese­kretärin Renate Höllwart, die nach fast 15 Jahren ins Einwohnerm­eldeamt des Großaiting­er Rathaus wechselt.

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Gerhard Mößner

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