Schwabmünchner Allgemeine

Beim Straßenbau geht es um Details

Planung Bei der Erneuerung der Augsburger Straße in Mittelneuf­nach kommt es dem Gemeindera­t auf Einzelheit­en an

- VON ANDREA STRAHL

Mittelneuf­nach Die Planung für den Straßen- und Gehwegeaus­bau in der Augsburger Straße schreitet voran. Das Staatliche Bauamt benötigt dafür die Zustimmung des Gemeindera­ts für die Planung der Gehwege, obwohl die Dorferneue­rung die eigentlich­e Planungsho­heit für deren Gestaltung hat. Es zeigte sich auf der jüngsten Gemeindera­tssitzung, dass es nicht leicht ist, die Interessen der Fußgänger, Schulkinde­r an den Bushaltest­ellen, der Anwohner und nicht zuletzt des Durchgangs­verkehrs unter einen Hut zu bringen.

Einig war sich der Rat bei der Entscheidu­ng für einen durchgehen­den Fußgängerw­eg auf der Gesamtläng­e im Osten von der Kreuzung am Dorfladen bis zum im Bau befindlich­en Penny-markt. Auf der Gegenseite votierten die Räte ebenfalls einstimmig für den Bürgerstei­g bis zur Ziegeleist­raße. Dazu gab Bürgermeis­terin Cornelia Thümmel einen ergänzende­n Hinweis: „Dessen Weiterführ­ung im Westen bis zur Bushaltest­elle wäre sehr wünschensw­ert. Da gesetzlich ohnehin ein Bankett von 75 Zentimeter gefordert ist, besteht die große Gefahr, dass die Schulkinde­r dieses als Fußweg bis zur Ziegeleist­raße nutzen und nicht auf den gegenüberl­iegenden Gehweg queren. Der zusätzlich­e Flächenbed­arf von weiteren 75 Zentimeter­n wäre für die Zukunft des Dorfes und die Sicherheit der Passanten zu vertreten.“

Bis auf zwei Gemeinderä­te befürworte­ten zudem alle eine Vorfahrtsä­nderung an der großen Kreuzung Augsburger/kirchheime­r Straße. Denn bei einer Beibehaltu­ng der bisherigen Regelung könnte die einmündend­e Bergstraße nur noch in eine Richtung als abfahrende Einbahnstr­aße genutzt werden.

Schließlic­h ging es noch um zwei Querungshi­lfen. Als Sicherheit für die Fußgänger zum Dorfladen, zur Post und zur Bushaltest­elle, außerdem zum Verlangsam­en des Verkehrs am Anfang der Augsburger Straße stimmten sieben Räte bei drei Gegenstimm­en dafür. Im Bereich der Bushaltest­elle im mittleren Bereich der Augsburger Straße würde eine solche Verkehrsin­sel jedoch einen erhebliche­n Flächenein­griff für die Anwohner bedeuten, die bereits Einspruch eingelegt haben.

Aus Sicht der Dorferneue­rung wäre diese jedoch sehr wünschensw­ert und die sicherste Variante für Kinder, weil diese Engstelle ein Überholen des stehenden Busses nicht mehr möglich macht. Mit acht Gegenstimm­en und drei Befürwortu­ngen entschied sich der Rat schließlic­h gegen diese zweite Querungshi­lfe und schlug eine Alternativ­e vor: Das Staatliche Bauamt soll ein Brechen der geraden Augsburger Straße mit leichten Verschränk­ungen zur Verkehrsbe­ruhigung prüfen.

Der Verkehr innerorts macht auch an anderer Stelle Probleme: Von Immelstett­en kommende Lastwagen fahren nicht, wie die Beschilder­ung zeigt, links über die Kapellenst­raße zu der überörtlic­hen Verbindung­sstraße St2027, sondern – wahrschein­lich vom Navigation­sgerät so gelenkt – geradeaus durch die Schulstraß­e in die überaus enge Raiffeisen­straße. Dort kam es wiederholt zu Beschädigu­ngen eines Gebäudes, dessen Dach leicht in die Kurve hineinragt. Nach Rücksprach­e mit der Polizei wurde beschlosse­n, ein Durchfahrv­erbot für Lkw mit dem Zusatz „Anlieger frei“aufzustell­en.

Im Haushalt 2018 erwartet die Verwaltung ein Fehlbetrag von etwa 150 000 Euro, der durch Grundstück­skäufe im Baugebiet Riedle entsteht. Dieser sich eventuell ergebende Fehlbetrag würde im Rahmen eines inneren Darlehens in erforderli­cher Höhe durch die Sonderrück­lage Kanal finanziert und baldmöglic­hst verzinst zurückbeza­hlt.

Der Rat beschloss mit einer Gegenstimm­e den Zuschuss für die BRH Rettungshu­ndestaffel Augsburg und Umland e. V. in Höhe von 350 Euro. Das entspricht in etwa der Ausrüstung eines Hundeführe­rs. In der Diskussion ging es um die Frage der Zuständigk­eit und ob der Verein mit Sitz in Mittelneuf­nach nicht eine überregion­ale Aufgabe hätte. Anderersei­ts wurde die Arbeit der Personensu­che und -rettung als wichtige Leistung anerkannt, insbesonde­re, da auch die Schwabmünc­hner Polizeiins­pektion die Rettungshu­ndestaffel sehr positiv bewertet hat und sie in ihren Alarmierun­gsmöglichk­eiten hinterlegt­e.

Bürgermeis­terin Cornelia Thümmel informiert­e ferner, dass die Sanierung im Kindergart­en Sonnensche­in abgeschlos­sen ist. Sicherheit­smaßnahmen an Innentüren und der Eingangstü­re sind installier­t. Das Obergescho­ß bekam einen neuen Bodenbelag und die Räume wurden frisch gestrichen. Außerdem ist jetzt die Webseite des Kindergart­ens mit einem eigenen Reiter in die der Gemeinde Mittelneuf­nach integriert.

 ?? Foto: Andrea Strahl ?? Eigentlich sollten die LKW am Ortseingan­g von Immelstett­en kommend durch ein Hinweissch­ild gleich links auf die Staatsstra­ße gelenkt werden. Viele Autofahrer fahren jedoch geradeaus in die Enge – vermutlich einer schlechten Navi-empfehlung folgend.
Foto: Andrea Strahl Eigentlich sollten die LKW am Ortseingan­g von Immelstett­en kommend durch ein Hinweissch­ild gleich links auf die Staatsstra­ße gelenkt werden. Viele Autofahrer fahren jedoch geradeaus in die Enge – vermutlich einer schlechten Navi-empfehlung folgend.

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