Schwabmünchner Allgemeine

In der Gewaltspir­ale

Wenn Männer ihre Ehefrauen schlagen oder ihnen psychisch zusetzen, wissen viele der Betroffene­n keinen Ausweg. Das gilt offenbar besonders für ältere Frauen. Wo sie Hilfe erhalten

-

men und Perspektiv­en zu bieten. Wer bleibt, bekomme je nach Bedarf eine Therapie und eine Wohnung vermittelt, fügt Gaile an.

Dass Frauen Hilfe suchen, habe mit den Begleitums­tänden zu tun. Es komme zum Beispiel vor, dass die Polizei Frauen ins Frauenhaus bringe, wenn sie bei häuslicher Gewalt eingeschri­tten ist. Speziell für solche Fälle gibt es in jedem bayerische­n Polizeiprä­sidium einen Beauftragt­en der Polizei – meistens eine Frau – für Kriminalit­ätsopfer. Denn die meisten Opfer sind laut Pressestel­le des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord Frauen. „Ihre Aufgabe ist es, Opfer von Gewalt zu unterstütz­en und ihnen Hilfe zu vermitteln“, sagt Peter Grießer, Polizeispr­echer im Präsidium Oberbayern Nord. An sie können sich Frauen auch wenden, aber: „Sie sind dem Legalitäts­prinzip, also zur Strafverfo­lgung verpflicht­et“, betont er.

Anders ist das bei Hilfeeinri­chtungen und Beratungss­tellen wie dem Weißen Ring oder eben den Frauenhäus­ern. Das bayerische Familienmi­nisterium empfiehlt den Frauennotr­uf in München mit seiner wöchentlic­hen „Ressourcen­gruppe für Frauen ab 60“. „Das Angebot muss besonders niedrigsch­wellig und gut vernetzt sein, damit es die älteren Frauen erreicht und sie es annehmen können“, teilt Pressespre­cherin Heike Baumann mit. Birgit Gaile appelliert an Betroffene, den Mut aufzubring­en, mit diesen Einrichtun­gen Kontakt aufzunehme­n. Und sie rät Betroffene­n, sich dafür Unterstütz­ung aus dem familiären Umfeld zu suchen: „Die Frauen verdienen eine gewaltfrei­e Zukunft, sie haben ja noch einige schöne Jahre vor sich.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany