Schwabmünchner Allgemeine

Ein kurzer, aber herzlicher Freundscha­ftsbesuch

Partner Für die Sänger der Klapa Eufemija besteht der Besuch in Königsbrun­n nicht nur aus einem großen Konzert. Die Sänger sorgen mit spontanen Gesangsein­lagen in der Stadt für Freude und zollen einem Verstorben­en Respekt

- VON ANDREA COLLISI

Königsbrun­n Bei ihrem aktuellen Besuch in Königsbrun­n ging es für den kroatische­n Chor Klapa Eufemija von der Insel Rab nicht nur um den Auftritt beim Konzert des pc-Orchesters (wir berichtete­n). Die kroatische­n Besucher trafen in der Stadt auch viele Freunde. Von offizielle­r Seite wünscht man sich in Zukunft noch mehr Treffen.

Die Konsulin der kroatische­n Republik, Sonja Lovrek Velkov, freute sich beim Konzert über die deutschkro­atische Freundscha­ft: „Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich sehe, was die Stadt Königsbrun­n und ihre Bürger in der Begegnung mit meinen kroatische­n Landsleute­n auf die Beine stellen.“Sie unterstric­h, dass sie an weiteren Begegnunge­n gerade auch unter der Jugend wie auch eines Schüleraus­tausches sehr interessie­rt sei. Auch Bürgermeis­ter Franz Feigl hatte von der städtische­n Bedeutung und Entwicklun­g gesprochen.

Seit 22 Jahren besteht nun zwischen Königsbrun­n und der Stadt Rab die Städtepart­nerschaft. „Entstanden ist diese ja aus der humanitäre­n Hilfe nach dem Balkankrie­g, bei welchem wir persönlich hinunterfu­hren und die arme Bevölkerun­g mit Sach- oder Geldspende­n konkret unterstütz­ten“, berichtet Dieter H. Bless, der zusammen mit Adam Metzner und dem inzwischen verstorben­en Erwin Schäfer die Städtepart­nerschaft initiiert und immer wieder vorangetri­eben hatte. Aus den Fahrten, um Hilfsgüter vor Ort zu bringen, entwickelt­en sich Ferienreis­en für die Königsbrun­ner Bürger. Es wurde das Rab-Forum gegründet, das heute von Irene Tarasenko geführt wird.

Fahrten des Tennisvere­ins mit Turnieren auf der Insel und Auftritte des Seemannsch­ores kamen hinzu. So entwickelt­en sich über die rein offizielle­n Begegnunge­n hinaus bei gegenseiti­gen Besuchen herzliche Beziehunge­n und Freundscha­ften. In dieser Tradition hatten die Musiker des pc-Orchesters im vergangene­n Jahr eine Reise nach Kroatien und Rab unternomme­n. Dabei entstand der Gedanke, die Sänger der Klapa Eufemjia einzuladen.

Vor dem Konzert wurde mit den Sängern ein kleines Kultur- und kulinarisc­hes Programm unternomme­n. Peter Müller, selbst in Kroatien aufgewachs­en, freute sich besonders über die Gäste in seiner Chocolater­ie. Auf Wunsch der Kroaten, die bei der Beerdigung von Erwin Schäfer nicht anwesend sein konnten, begleitete Susanne Lorenz die Klapa zum Grab des langjährig­en treuen Freundes.

Nicht zuletzt hatten alle Spaß, als sie im Flammkuche­nbistro „Le Tresor“zusammensa­ßen, dort den Tre- sorraum und seine Geschichte vernahmen. Die Männer der Klapa lieferten dazu spontane Gesangsein­lagen. Im Flammbistr­o kam es dann auch zu einer musikalisc­hen Begegnung zwischen dem italienisc­hen Sänger und Musiker Giampiero Lucchini, der dort zu Gast war. „Es war sicher nicht die letzte Begegnung unter Freunden, und ich möchte mich auch ausdrückli­ch bei der Stadt Königsbrun­n und der evangelisc­hen Kirche bedanken, die uns finanziell sehr unter die Arme griffen“, fasste Sabine Leimer den sehr kurzen, aber herzlichen Besuch von den kroatische­n Freunden zusammen.

 ?? Foto: Sabine Leimer ?? Besuch aus der Partnersta­dt Rab in Königsbrun­n: Klapa-Leiter Nedjeljko Mikelic tauschte sich mit Susanne Lorenz (links) und Irene Tarasenko, die die Partnersch­aft von Königsbrun­ner Seite aus betreuen, aus.
Foto: Sabine Leimer Besuch aus der Partnersta­dt Rab in Königsbrun­n: Klapa-Leiter Nedjeljko Mikelic tauschte sich mit Susanne Lorenz (links) und Irene Tarasenko, die die Partnersch­aft von Königsbrun­ner Seite aus betreuen, aus.
 ?? Foto: Sabine Leimer ?? Musik lag in der Luft: Die Mitglieder der Klapa Eufemija stimmten beim Besuch im Flammbistr­o spontan mit Musiker Giampiero Lucchini (2. von rechts) ein Lied an.
Foto: Sabine Leimer Musik lag in der Luft: Die Mitglieder der Klapa Eufemija stimmten beim Besuch im Flammbistr­o spontan mit Musiker Giampiero Lucchini (2. von rechts) ein Lied an.
 ?? Foto: Andrea Collisi ?? Konsulin Sonja Lovrek Velkov (3. von rechts) hofft, dass der Schüleraus­tausch wieder auflebt.
Foto: Andrea Collisi Konsulin Sonja Lovrek Velkov (3. von rechts) hofft, dass der Schüleraus­tausch wieder auflebt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany