Warum Schiltberger gern Schiltberger sind
Imagefilm der Gemeinde ist zur Liebeserklärung der Einwohner an die Heimat geworden
Schiltberg Einen eigenen Imagefilm hat jetzt die Gemeinde Schiltberg (Kreis Aichach-Friedberg). Will die Kommune mit ihren knapp 2000 Einwohnern damit junge Familien zum Zuzug bewegen oder Betriebe zum Ansiedeln? Schiltbergs Dritter Bürgermeister Fabian Streit, der den Film initiiert hat, hatte eine ganz andere Idee: Er wollte einfach nur das Leben auf dem Land positiv darstellen. Dazu fragte er Einwohner, warum sie so gerne in der Gemeinde Schiltberg leben.
Fabian Streit sagt: „Tagtäglich wird über so viel Unmenschliches in den Medien berichtet. Jeder schaut nur auf sich selbst. Nächstenliebe scheint ein Fremdwort zu sein.“Er prangert unter anderem „die Anonymität in den Städten“an. Mit seinem kleinen Werbefilm wolle er „ein positives Zeichen setzen“, sagt er. Der Film wurde ein Plädoyer für das Leben auf dem Land – wo jeder jeden kennt, wo Nachbarschaftshilfe großgeschrieben wird.
Zwölf Drehtage lang zog Fabian Streit von einem Schiltberger Ortsteil zum anderen, zusammen mit dem Filmemacher Franz Bölicke, der im Ortsteil Allenberg ein Filmund Fotostudio betreibt. Bölicke ist auch bekannt als Willi Wenger. Als solcher hat er mit Gleichgesinnten bereits zwei Filme gedreht, die in Kinos der Region liefen: Auf die Fantasy-Komödie „Prinz Blechleber und die Murmeln der Freundschaft“(2011) folgte 2014 „Prinz Blechleber und der Fluch der Ahnen“.
Für den Schiltberger Imagefilm fingen Fabian Streit und Franz Bölicke mit der Kamera stimmungsvolle Bilder von Land und Leuten ein, abgerundet von einer eigens dazu komponierten Filmmusik. Sie wurden dabei herzlich empfangen, nicht nur von den Jungen. Auch die Alten waren begeistert von dem Projekt. Einheimische und „Zuagroaste“(Zugereiste) kamen zu Wort, Kinder und Jugendliche, Junioren und Senioren.
Sie erzählen von einer behüteten Kindheit, vom Theaterspiel auf der Hofberg-Freilichtbühne, vom Kinderturnen und vom Volleyball, von der Schönheit des Weilachtals und vom Feierabendbier. Sie sitzen im Spielplatzhäuserl beim Kartenspielen, auf ihrem Lieblings-Bankerl oder auf dem historischen Bulldog. Sie loben ihren Maibaum und ihre Dorfgemeinschaft, sie feiern beim Suppenfest oder nach der Feuerwehrübung. Sie berichten vom Vereinsmontag und vom Platteln beim Trachtenverein, erzählen von ihrer neuen Heimat und von der Liebe, die sie einst nach Schiltberg geführt hat.
Am Ende sind mehr als 70 Einwohner beteiligt. Aus den ursprünglich geplanten drei Minuten Filmlänge sind fast 20 geworden. Entstanden ist eine Hommage an die Heimat, eine Liebeserklärung an Schiltberg von ihren Bürgern. Mittlerweile hat der Film im Internet 4500 Aufrufe erreicht. Und für die Gemeinde überreichte ihnen Bürgermeister Manfred Schreier bei der Bürgerversammlung den „ersten Schiltberger Filmpreis“.
OFilm Einen besonderen Anhänger für den Christbaum können Besucher auf dem Friedberger Advent erwerben: blaue, geflügelte Bären aus Glas. Zum 25. Mal verkauft Familie Irringer heuer auf dem Markt in der Friedberger Innenstadt ausgefallenen Weihnachtsschmuck. Zu ihrem Jubiläum bieten die Händler nun die kleinen Friedbärengel an. Aber warum ausgerechnet ein geflügeltes Bärchen? Die Leiterin der Friedberger Malschule, Rose Maier Haid, kreierte vor einiger Zeit den Friedbären als Symbol für Rätsel, Wunder und Poesie. Der Friedbärengel ist eine Hommage an die Figur. Der Erlös aus dem Verkauf der Anhänger kommt der Malschule zugute. Der Friedbärengel ist auf 500 Stück limitiert. (maikö)