Viele Krippen beim stürmischen Adventsmarkt
Freizeit Hauptpreise der Spendenlotterie wurden gezogen. Rund 160 Exponate bei der Krippenausstellung zu sehen
Klosterlechfeld Der 24. Adventsmarkt auf dem Franziskanerplatz war schon deshalb etwas Besonderes, weil er am Ende des Jubiläumsjahres „200 Jahre Gemeinde Klosterlechfeld“stand. Deshalb wurden nach der Eröffnung durch den Bürgermeister Rudolf Schneider und Pfarrer Thomas Demel die drei Hauptgewinner der Spendenlotterie „Klosterlechfeld sozial“aus einer versiegelten Glasvase gezogen.
Mit Beginn beim Adventsmarkt 2017 hat das Lotterieteam um Willi Walch bei allen Veranstaltungen des Jahres für zwei Euro Lose verkauft. Jedes Gewinnlos wanderte nun in die Glasvase. Unter der Aufsicht von Rechtsanwalt Hans-Peter Bernhard und dem Bürgermeister wurden von den Glücksfeen des Lotterieteams, Erika Ortlieb, Karin Krimshandl und Sandra Sommer, aus 551 Losen die drei Gewinnlose gezogen. Der erste Preis mit 500 Euro fiel auf Gemeinderätin Claudia Laerm, den zweiten Preis mit 300 Euro gewann Helmut Schneider, und den dritten Preis für 100 Euro durfte sich Nicki Michel abholen. Der Erlös aus der Lotterie kommt der Lechfelder Tafel, der Initiative „Junge Lechfelder mit Behinderung“und dem Gemeindezentrum der evangelischen Versöhnungskirche Lechfeld zugute.
Vor der Verlosung spielten die Kindergartenkinder ein Engelsspiel über die Verkündigung der Geburt Jesu an Maria durch den Engel Gabriel, danach sangen die Schulkinder Adventslieder. Die Musiklehrer Georg Weihmayer und Franz Müller unterstützten die Leiterinnen Karin Krimshandl und Ulrike Nett musikalisch. Wegen der stürmischen, mit Regen vermischten Windböen konnte die aufgebaute Bühne am Durchgang zur Kirche nicht benutzt werden. So drängten sich Darsteller und Zuschauer vor dem geschützten Klostereingang zusammen, was für eine kuschelige Atmosphäre sorgte. In den 26 Ständen rund um den Franziskanerplatz boten die Vereine und Organisationen der Dorfgemeinschaft allerlei flüssige und herzhafte Spezialitäten an. Im Klostergarten verkaufte die Agenda für Jugend und Familie gebrauchte Bücher nach Gewicht, und der Jugendbeirat kochte Gulaschsuppe im Brotteig. Zu einem Kleinod entwickelt sich das Klosterlädle, wo das Backen der Hostien demonstriert wurde und selbst gemachter Walnuss- und Bratapfellikör verkostet werden konnte.
Eine Oase der Ruhe im Trubel des Adventsmarktes war die Krippenausstellung im Pfarrsaal. Der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit und Erwachsenenbildung um HansPeter und Ute Bernhard sowie der Krippenfachmann Erwin Masur konnten 53 große Krippen präsentieren. Mit den in zwei Glasvitrinen ausgestellten Miniaturkrippen waren es an die 150 Exponate.
Die mit großem handwerklichem Geschick und Schnitzkunst aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigten Krippen stammen alle aus der näheren Region und werden von Jahr zu Jahr weiterentwickelt. Neben den klassischen alpenländischen Stallkrippen sind auch schwäbische Bauernhöfe mit viel Liebe zum Detail oder orientalische Krippen aus Terrakotta, Ton oder Alabaster zu sehen. Bei einigen Krippen in Kreuzform wird nicht nur die Geburt Jesu, sondern die ganze Geschichte bis zur Auferstehung bildlich dargestellt. Eine Besonderheit ist die Darstellung, als die drei Weisen aus dem Morgenland bei König Herodes nach dem Geburtsort Jesu fragten. Willi Walch hat diese Szene mit handgeschnitzten Figuren nachempfunden. Gar nicht wie eine Krippe sieht die provenzalische Santonkrippe mit Tonfiguren aus Südfrankreich aus, die Franziska Hund auf einer Landschaftsplatte aufgebaut hat. Diese Darstellung von einfachen Dorfleuten hat sich entwickelt, weil nach der Französischen Revolution christliche Symbole verpönt waren. So bietet die Krippenausstellung auch viele Einblicke in verschiedene Kulturen und Traditionen. Besondere Hingucker sind große Krippenlandschaften, zum Teil mit Wasserläufen oder Schneebedeckung wie die von Franz Heinfling aus Langerringen oder Franz Gschwendtner aus Großaitingen. Etwas Besonderes ist die Darstellung „Rast auf der Flucht“mit einem Felsen und handbemalten Figuren aus Terrakotta von Georg Buttner aus Weil.