Heilige Drei Könige im Schwabenland
Wenn die Herrschaften aus dem Morgenland zur unchristlichen Kässpatzen-Essenszeit auftauchen, dann lacht das Publikum im Kunsthaus in Schwabmünchen
Schwabmünchen So wurde die Geschichte der Heiligen Drei Könige sicherlich noch nie dargeboten, wie jetzt beim Kunstverein Schwabmünchen. Der Handlungsstrang spielte teilweise in den Stauden, Herodes badete seine Füße in einer Krone, die unterschiedlichen Dialekte der Schauspieler hatten einen entscheidenden Anteil am Erfolg des Abends. Und auch danach blieben noch einige aufgeworfene Fragen offen.
Eigentlich sollte ja momentan die besinnliche und stade Zeit vorherrschen. Das ist es aber nicht, was das Publikum vom Theater im Kunsthaus in der Vorweihnachtszeit gewöhnt ist. Und angekündigt war das Stück „Die Heiling
Drei König san hochgeborn“auch ganz anders. Doch als es losging, wähnte sich das Publikum im Saal mehr in einem Lehrstück über die Heiligen Drei Könige als in einem erbaulichen und fröhlichen Theaterabend. Geduldig ließ es die historischen Erklärungen über Kaspar, Melchior und Balthasar und deren angebliche Gebeine im Kölner Dom über sich ergehen und setzte auf das hoffentlich bald folgende Theaterstück und die Erfüllung seiner Erwartungen. Und es wurde nicht enttäuscht. Spätestens als Jürgen Reichardt in Person des Herodes auf die Bühne trat, in Bademantel und roter Mütze seine Füße in einer Krone badete, da war der Bann gebrochen, da wurden die Lachmuskeln stark strapaziert. Reichardt verstand es, wie auch schon in früheren Rollen, die Menschen im Saal für sich einzunehmen. Das gelang nicht nur durch seine ge- konnte Gestik und Mimik, sondern vor allem auch durch seinen authentisch schwäbischen Dialekt. Schließlich spielte die weltberühmte Geschichte aus dem Morgenland ja auch in Schwabmünchen und den Stauden. Kontrapunkte zu ihm waren dann auch „Baldes, Keschbes und Melches“, wie er sie nannte, die zu unangemessener abendlicher Kässpatzen- und FußwaschungsZeit bei ihm unangemeldet auftauchten.
Und dann erfuhr das Publikum auf sehr unterhaltsame Art, wie sich die Geschichte rund um Jesu Geburt wirklich zugetragen haben soll. Gut, da waren schon noch ein paar wenige historische Elemente zu erkennen, aber vorrangig lernten die Theaterfans im Saal eine ganz neue Interpretation der überlieferten Vorgänge kennen, angelehnt an den Einakter, der eigentlich aus der Feder des Allgäuer Dichters, Historikers, Heimatpflegers und Volkskundlers Dr. Alfred Weitnauer stammt. Nicht verfälscht wurde in Schwabmünchen allerdings der hisvollen torische Fortgang der Geschichte, der bis heute Bestand hat. Und weil das Stück eigentlich für einen ganzen Theaterabend zu kurz ist, reicherte Alfred Vogler es an, mit Gedichten und Liedern, ernst und fröhlich, „behmisch“und besinnlich. Und wer sich erhofft hatte, Antworten zu bekommen, etwa auf die Frage, ob es wirklich drei oder gar vier Könige waren, der wurde eher verwirrt als aufgeklärt, was allerdings niemanden störte, im Gegenteil. Amüsiert ging das Publikum nach Hause oder genehmigte sich an der Kunsthaustheke noch einen Glühwein. Und es freut sich schon auf die nächste Vogler-Aufführung im Mai: eine englische Komödie, nachdenklich und unterhaltsam.
Egbo Ndbuisi aus Nigeria spielte einen der Heiligen Drei Könige. Der beinahe Stumme, der von Herodes immer als „Er“bezeichnet wurde, durfte im ganzen Stück zwei Sätze sagen: einen auf Ibo, seiner Heimatsprache, einen auf Schwäbisch. Rund 10 000 Euro Schaden ist die Bilanz eines Unfalls an der Krumbacher Straße in Höhe der Wertachbrücke am gestrigen Montag. Gegen Mittag wollte der Fahrer eines blauen Mitsubishi Space Star von der Straße entlang des Wertach-Westufers aus die Krumbacher Straße überqueren, um dort zu parken. Dabei übersah er, aufgrund der durch das Geländer der Wertachbrücke eingeschränkten Sicht, einen aus Schwabmünchen kommenden Mercedes. Die Fahrerin des Mercedes konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte seitlich in das Heck des Mitsubishi. Alle drei Insassen der beiden Fahrzeuge blieben unverletzt. Zum Auffangen von auslaufenden Betriebsflüssigkeiten war die Schwabmünchner Feuerwehr vor Ort. Foto/Text: Ch. Kruppe