Adventsklänge und Gänsehautmomente
Die jungen Künstler der Königsbrunner Sing- und Musikschule zaubern auch im neuen „Konzertsaal“in der Kirche Zur Göttlichen Vorsehung eine wunderbare Stimmung. Welche Lieder es zu hören gab
Königsbrunn Zahlreiche Besucher haben am Sonntagnachmittag ein hochklassiges Adventskonzert der Königsbrunner Sing- und Musikschule genossen. Die traditionelle und äußerst beliebte Veranstaltung fand erstmals im Süden der Brunnenstadt und dort in der Kirche Zur Göttlichen Vorsehung statt. „Die wachsende Anzahl an jungen Musikern und mit ihnen auch das stetig wachsende Konzertpublikum zwangen die Organisatoren zu diesem Wechsel“, erläuterte Bürgermeister Franz Feigl die Veränderung bei seiner Begrüßungsansprache.
Auf dem wesentlich geräumigeren Plateau rund um Orgel und Altar konnten bereits im Vorfeld etliche Orchester und Ensembles einen festen Auftrittsplatz besetzen und dort auch auftreten. „Durch diese Tatsache reduzieren sich die aufwendigen Umbauarbeiten zwischen den Auftritten um ein Vielfaches“, freute sich Musikschulleiter Robert Weisser. „Mit dabei sind heuer zum ersten Mal das neu gegründete Stadtjugendorchester und das Königsbrunner Kammerorchester (KKO). Sie werden die zahlreichen Gäste in den nachfolgenden anderthalb Stunden gemeinsam mit den Musikschülern und Lehrkräften mit besinnlichen Klängen unterhalten“, kündigte Weisser an.
Den Auftakt setzte das Kammerorchester unter der Leitung des frischgebackenen Kulturpreisträgers Christoph Teichner mit dem 1. Brandenburgischen Konzert in F-Dur von Johann Sebastian Bach. Blockflöten gehören zur Weihnachtszeit wie Plätzchen und Lebkuchen. Das Blockflötenensemble unter der Leitung von Monika Galkin gab ein Ständchen mit dem Titel „Sweet Amaryllis“, der gleichnamigen Blume nachempfunden. Passend dazu brachte das StadtjugendVororchester, angeleitet von Evelyn Renner, „Der Lebkuchen tanzt“und „Clog Dance“, Letzteres mit von den jungen Musikern temperamentvoll gestampftem Rhythmus ein.
Einer der Höhepunkte des brillanten Konzertnachmittags, das Konzert in G-Dur Op.7 Nr.2-1.Satz Allegro, folgte, melodiös und grandios interpretiert von Madeleine Thiel und dem Lehrer-Streichquartett. Zarte Harfentöne gab es danach von Lea-Sofie Openländer mit „Kanon“zu hören. „Star Trails“, gespielt vom Stadtjugendorchester unter Leitung von Christoph Günzel, leiteten einfühlsam zur „Carol Collection“aus der Feder von Christoph Teichner über. Hierbei verzauberte das Orchester der Musikschule unter der Leitung von Elisabeth Petz und Robert Weisser die Zuhörer mit einem verträumt anmutenden Reigen vorweihnachtlicher Poesie.
Doch auch volkstümliche Weisen gehören zum Weihnachtsfest: Diese spielte das Holzbläser-Ensemble unter der Leitung von Dorothee Kiesewetter und Anja Lichtblau, bevor der Kinderchor die Bühne betrat. Unter der Leitung von Natalie Rohrer, die die 13 Mädchen und zwei Buben am Piano begleitete, gab es allerlei bekannte, schwungvolle Weihnachtslieder zu hören. Den instrumental mit Posaune, Gitarre und Steirischer Harmonika vertonten „Andachtsjodler“präsentierten im Anschluss drei Familienmitglieder der Familie Fritsche.
Verträumte zarte Gitarrenklänge erfüllten danach mit „Prelude“von Marc-Antoine Charpentier, angeleitet von Thomas Meier, Robert Weisser, Thomas Franz und Holger Podratzky das Gotteshaus. Festliche Klänge von Joseph Haydn spielte das Violinduo Sophie Schmidt und Liliane Enzler, bevor es meditativ getragen weiterging mit „Hebe deine Augen“, aus dem Oratorium „Elias“, interpretiert vom Trio, Regina Focke, Flöte, Teresa-Marie Focke, Klarinette und Daniel Gschwind, Saxofon.
Mit dem Song „Chasing Cars“der Band Snow Patrol setzte der PopChor, geleitet von Natalie Rohrer, einen melodiösen Kontrastpunkt. Der weltbekannte Hit „Sound of Silence“, bekannt geworden durch Simon & Garfunkel, beim Adventskonzert einfühlsam vertont von Mandy Bartlett als Solistin an der E-Violine und Band bescherte den Zuhörern kurz vor Schluss prickelndes Gänsehautgefühl.
Großer Applaus belohnte die jungen Akteure stets aufs Neue für ihre musikalische Leistung. Bevor das traditionelle Abschluss Lied, „Macht hoch die Tür“diesmal neu arrangiert von Christoph Teichner, alle Gäste zum Mitsingen einlud, bedankte sich Robert Weisser bei allen Beteiligten für die wochenlange Probenarbeit und den großen Einsatz, ohne den solch ein hochklassiges Konzert nicht möglich sei.