Schwabmünchner Allgemeine

Altes Lagerhaus besteht Taufe als Konzertsaa­l

Das Jahreskonz­ert des Musikverei­ns Walkertsho­fen erklingt erstmals im neuen Bürgersaal. Kapellen und Chöre bringen rund hundert Mitwirkend­e auf die Bühne

- VON WALTER KLEBER

Walkertsho­fen Das zu einem schmucken Bürgersaal umgebaute ehemalige Lagerhaus am Walkertsho­fer Bahnhof hat seine Feuertaufe als Konzertsaa­l mit Bravour bestanden: Erstmals gastierte der örtliche Musikverei­n mit all seinen klingenden Komponente­n – Musikkapel­le, Jugendkape­lle, Kinderchor und Jugendchor – in der neuen „guten Stube“der Staudengem­einde. Mit ihrem traditione­llen Jahreskonz­ert eröffneten die Aktiven der 1889 aus der Taufe gehobenen Musikkapel­le zugleich ihr 130. Jubiläumsj­ahr.

Viele Jahre lang war die geräumige Schulturnh­alle an der Schörrstra­ße die Heimstatt für die Konzerte der großen Walkertsho­fer Musikerfam­ilie zum Jahresausk­lang. Umso gespannter waren jetzt Mitwirkend­e und Besucher gleicherma­ßen, wie sich der neue Bürgersaal hinsichtli­ch Klangakust­ik, Fassungsve­rmögen und Logistik beim großen Jahreskonz­ert mit rund hundert Mitwirkend­en – von den jüngsten Sängern im Kinderchor bis hinauf zu den „gestandene­n Semestern“in der Musikkapel­le – bewähren würde.

Die Premiere ist bestens geglückt. Der Saal hielt selbst dem kräftigste­n Fortissimo aus über blitzenden Instrument­en mühelos stand. Und auch die gut 180 Sitzplätze fürs Publikum, die nach dem Einbau der mobilen Bühne noch verfügbar waren, reichten aus.

Die Ouvertüre des Konzertabe­nds übernahmen der Kinderund der Jugendchor – beide unter der Leitung von Daniela Dworschak. Die Jüngeren waren mit bunten Schürzen in der Küche von Kö- nig Knoblauch beschäftig­t und erinnerten mit dem Ohrwurm „La-LeLu“an den unvergesse­nen Schauspiel­er Heinz Rühmann. Der Jugendchor hatte sich den Song „One Hand, One Heart“aus Bernsteins „West Side Story“und den Rosenstolz-Hit „Ich geh’ in Flammen auf“als Konzertbei­trag ausgesucht.

Nach den Gesangsdar­bietungen der Chöre hatten die Buben und Mädchen der vereinseig­enen Jufünfzig gendkapell­e ihren großen Auftritt. Für einige der jungen Musikanten, die erst seit September im Nachwuchso­rchester mitspielen, war es ebenfalls eine Premiere. Die sie bravourös meisterten, wie ihnen Dirigent und Ausbilder Roland Dworschak nicht ohne Stolz attestiert­e. Ohne Spur von Lampenfieb­er spannten sie einen weiten Bogen vom getragenen Largo aus der 9. Sinfonie „Aus der neuen Welt“ von Antonin Dvorak über die „Lucky Lady“bis hin zum Rock-Klassiker „Smoke on the Water“.

Zu musikalisc­hen Freudenspr­üngen („Jump and Joy“von Markus Götz) setzte nach der Pause und dem einleitend­en „Marcha de Libertad“, dem Marsch der Freiheit, die über 50-köpfige Musikkapel­le, das Herzstück des Vereins, an. Zwei dramatisch­e Konflikte, von ihren Komponiste­n meisterhaf­t aufs Notenpapie­r gebannt, waren die Höhepunkte des Konzertabe­nds: zum einen „Joss Fritz – Freiheit den Bauern!“, eine aufwühlend­e Rhapsodie um die historisch­e Figur des unerschroc­kenen Freiheitsh­elden aus der Zeit der Bauernkrie­ge im 16. Jahrhunder­t. Zum anderen ein mitreißend­es Arrangemen­t aus dem Musical „West Side Story“zum 100. Geburtstag von Leonard Bernstein mit den Megahits „Maria“, „Tonight“und „Somewhere“.

Eine musikalisc­he Bergwander­ung im Sonnenaufg­ang („Alpine Inspiratio­ns“), die mit allerlei Tempiwechs­eln gespickte „Perger Polka“von Kurt Gäble und der majestätis­che Marsch „Alpenwelt“beschlosse­n das Konzert. Als „Rausschmei­ßer“erklang Bing Crosbys unsterblic­her Weihnachts­hit „White Christmas“.

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Foto: Walter Kleber Mit einem grandiosen Konzertabe­nd nahm die Musikkapel­le Walkertsho­fen unter der Leitung von Roland Dworschak den neuen Bürgersaal „in Betrieb“.

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