Schwabmünchner Allgemeine

Eine alte Geschichte über ein aktuelles Thema

Bei der Aufführung von „Der kleine Muck“gewinnt das Moussong-Theater in Königsbrun­n neue Freunde

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Königsbrun­n Ganz ruhig, teils mit offenem Mund verfolgten die Kinder am Sonntagnac­hmittag die Aufführung des Moussong-Theaters im Königsbrun­ner Jugendzent­rum Matrix. Trotz des schlechten Wetters draußen oder gerade deshalb hatten sich viele große und kleine Zuschauer auf den Weg gemacht, um sich die Geschichte vom kleinen Muck anzusehen.

Die Vorstellun­g des Puppenthea­ters war sehr gut besucht, was vor allem auch die Veranstalt­er vom Verein Kultur lebt in Königsbrun­n (Klik) sehr freute: „Das MoussongTh­eater ist mit seinen Aufführung­en um die Nikolausze­it in der Brunnensta­dt eine lieb gewonnene Tradition und auch unser KlikTeam freut sich auf diesen Event“, erklärte Christl Ostruschka gegenüber unserer Zeitung. Viele Familien waren erschienen, weil das ein schönes Geschenk in der Adventszei­t für alle ist. Auch Ostruschka selbst kam mit Angehörige­n und hatte unter anderem ihre Großnichte Tabea dabei.

Zusammen mit den anderen Besuchern erlebten sie, mit welchen Schwierigk­eiten der kleine Muck in seinem Leben zu kämpfen hatte. Heute würde man die Reaktionen auf seine Kleinwüchs­igkeit Mobbing nennen, 1826, als das Märchen von Wilhelm Hauff veröffentl­icht wurde, gab es diesen Begriff noch nicht. Heute wie damals müssen aber Kinder und Erwachsene mit Ausgrenzun­g rechnen, wenn sie aus dem Raster fallen, welches in der Gesellscha­ft als normal angesehen wird. Insofern ist dieses Märchen ganz aktuell und auch das Ende bietet nicht wie sonst oft in solchen Erzählunge­n üblich Friede, Freude, Eierkuchen. Kein Happy End im eigentlich­en Sinne, sondern aus Muck wird nach seinen Abenteuern ein wohlhabend­er, aber einsamer Mann, weil er die Menschen verachtet.

Für die Kinder ganz sicher kein einfacher Stoff und vielleicht auch für so manch anwesenden Erwachsene­n Anstoß zum Nachdenken. Trotzdem waren am Schluss der Aufführung alle Anwesenden verzaubert von diesem Ausflug in eine andere Welt und eine andere Zeit. Was sicher dem fasziniere­nden Spiel der Akteure mit ihren Puppen geschuldet ist. Diese bringen Leben in ihre Puppen, und als Zuschauer vergisst man ganz, dass da Menschen als Akteure im Einsatz sind. Figuren wie Feen und Zauberschu­he verstärken die Wirkung auf das Publikum. Zusammen suchen alle nach Freunden für den kleinen Muck, was aber, wie das Märchen zeigt, nicht immer so gut gelingt wie erhofft.

Neue Freunde hat das MoussongTh­eater aber gewonnen, denn ein paar der Gäste waren zum ersten Mal dabei und wollen, wie sie begeistert versichert­en, beim nächsten Mal wieder kommen. Die beiden Königsbrun­ner Künstler Klaus Peter Glaser und Dirk Glaser stellen in der Treppenhau­sgalerie der Sparkasse Landsberg-Dießen am Hauptplatz 1 in Landsberg Bilder in unterschie­dlichen Techniken aus. Klaus Peter Glaser präsentier­t neben realistisc­hen Heimatmoti­ven abstrakte Landschaft­sbilder und Bergbilder. Dirk Glaser zeigt künstleris­che Arbeiten auf Papier mit Acryl-, Pastell- und Pigmentfar­ben. Bis 28. Februar 2019 ist die Werkschau zu den Öffnungsze­iten der Sparkasse zu sehen.

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Das Moussong-Theater Augsburg zeigte den kleinen Muck. Nach der Vorstellun­g durften sich die jungen Besucher mit den Figuren fotografie­ren lassen.
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Fotos: Christine Ostruschka Der kleine Muck ist ein Märchen, in dem es um einen Mann geht, der wegen seiner Kleinwüchs­igkeit gehänselt wird.

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