Schwabmünchner Allgemeine

Blüten, Berge und jede Menge Wasser

Die in Chicago geborene und in Bobingen lebende Malerin Tanja Leodolter stellt in der Wertachkli­nik ihre Landschaft­sbilder aus. Warum sie gerne Rudolf Ägyd Lindner zitiert

- VON ANJA FISCHER

Bobingen Neue Bilder hängen an den Wänden im Foyer der Wertachkli­nik in Bobingen. Die Künstlerin Tanja Leodolter hat dort ihre Ölbilder mit schönen Landschaft­sarbeiten ausgestell­t. „Ich arbeite deshalb so gerne mit Öl, weil das draußen beim Malen einfach am robusteste­n ist“, erzählt die in Bobingen wohnende Künstlerin. Sie verrät auch: „Meine Bilder entstehen im Regelfall direkt in der Natur mit Blick auf das Motiv. Da stehe ich dann stundenlan­g und male.“

Es können kleine Dinge wie Apfelblüte­n sein, welche Tanja Leodolter dort fasziniere­n. Aber auch große Einblicke in eine großartige werden von ihr auf die Leinwand gebannt. So hängt an einer Wand ein zweiseitig­es Bild mit einem Blick ins Lechtal. „Dazu habe ich wirklich mein ganzes Material auf den Berg geschleppt und dort einen ganzen Tag gemalt“, erinnert sich Tanja Leodolter und lacht: „Schwierig war es am Ende dann, die feuchten Leinwände wieder heil nach unten zu bringen.“

Oft ist es ein bestimmter Lichteinfa­ll, der sie dazu bringt, sich für ein Motiv zu begeistern. „Da muss ich dann aber schnell arbeiten, denn die Sonne wandert ja und dann verändert sich das Licht“, sagt Leodolter. „Dann brauche ich einen neuen Plan, den ich dann regelmäßig wieder über den Haufen werfe.“Sie schmunzelt. Aber irgendwie müsse man ja stilisiere­n.

Blüten, Berge und jede Menge Wasser hat sie für ihre aktuelle Ausstellun­g ausgesucht und aufgehängt. Vor allem die großformat­igen Bilder sind mit Ölfarben auf Leinwand gearbeitet. Bei einigen kleineren Arbeiten hat Leodolter mit Eitemperaf­arbe experiment­iert. „So haben die alten Meister gearbeitet“, erklärt sie. „Ich probiere diese Zusammenst­ellung gerade für mich aus.“

Es ist bereits das zweite Mal, dass die Künstlerin in der Wertachkli­nik ausstellt. Wenn sie ihre Inspiratio­n beschreibe­n muss, wählt Leodolter hierzu ein Zitat von Rudolf Ägyd Lindner: „Die besten und liebsten Erfahrunge­n meiner Kindheit waLandscha­ft ren von Wiesen, Wasser und Wald umgeben. Dort teilte sich mir das Leben mit, in seinen Alltäglich­keiten und Wundern, in seinen Zusammenge­hörigkeite­n und im Atem, der in allem Lebendigen und auch den Dingen war.“Das beschreibe ganz auch ihr eigenes Erleben, sagt Tanja Leodolter. „Ob am Ufer des Mississipp­i, in den wunderbare­n Eifelwälde­rn, beim Baden im Bergsee, barfuß auf den Hochschwab­almen oder in den Feuchtwies­en an der Wertach – als junge Weltenbumm­lerin war ich überall dort zu Hause.“Es sei der Wunsch, der Schöpfung nachzuspür­en und das „große Ganze“zu erahnen, der sie immer wieder nach draußen ziehe und wohl auch ihre treibende Kraft zum Malen sei.

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Tanja Leodolter zeigt im Foyer der Wertachkli­nik Bobingen eine Auswahl ihrer Landschaft­sbilder.

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