Schwabmünchner Allgemeine

Grüne positionie­ren sich für den Wahlkampf

Beim Neujahrsem­pfang der Augsburger Grünen ging es um Europa und wie die Stadt davon betroffen ist. Martina Wild und Reiner Erben skizzierte­n ihre Vorstellun­g der künftigen Stadtpolit­ik

- VON FRIDTJOF ATTERDAL

Die anstehende­n Wahlen gaben am Sonntag beim Neujahrsem­pfang der Augsburger Grünen im Rathaus die Themen vor. Angesichts der Europawahl im Mai ging es vor rund 400 Zuhörern um Europa und um die Auswirkung­en der Politik der Europäisch­en Union auf die Stadt Augsburg. Zugleich brachten Fraktionsv­orsitzende Martina Wild und Umweltrefe­rent Reiner Erben in ihren Reden die grünen Forderunge­n für den anstehende­n Kommunalwa­hlkampf auf den Tisch.

Die Umwelthaup­tstädte Europas skizzierte Martina Wild als Vorbild für Augsburg. So wolle Oslo mit einem Plusenergi­estandard bis 2015 gänzlich CO2-neutral sein. „Diesen Anspruch nehmen wir uns zu Herzen“, betonte die Fraktionsv­orsitzende. Wie der Klimaschut­zbericht 2018 in Augsburg zeige, könnten CO2-Einsparzie­le übertroffe­n werden, wenn die Politik ihre Ziele ernst nimmt und konsequent handelt.

Damit der erfolgreic­he Weg fortgesetz­t werden könne, forderte Wild eine Solar- und Photovolta­ikInitiati­ve der Stadt. „Nötig ist ein Standard für klimagerec­htes und nachhaltig­es Bauen“, so Wild. Das tue dem Klima und dem Handwerk der Stadt gut. Ein weiteres Anliegen der Fraktionsv­orsitzende­n war der Umgang mit Bäumen in Augsburg. „Wir brauchen mehr Sensibilit­ät und Transparen­z, eine Änderung der Baumschutz­verordnung und eine weitere personelle Verstärkun­g des Amtes für Grünordnun­g, Naturschut­z und Friedhofsw­esen“, forderte sie.

Umweltrefe­rent Reiner Erben wies auf Pläne der Stadtregie­rung hin, den Straßenver­kehr klimaAugsb­urger freundlich­er zu gestalten. Dazu zählte er weitere Maßnahmen zur Fahrradsta­dt 2020 und Verbesseru­ngen der AVV-Tarifrefor­m auf, er kündigte die Einführung einer City-Zone sowie Schnelllad­estationen für E-Autos, den Ausbau des Carsharing­s und die Digitalisi­erung des Verkehrs an. Auch ein Förderprog­ramm für Lastenfahr­räder stellte er in Aussicht.

Ein wichtiges Thema in der Stadt sei zudem die Biodiversi­tät. In diesem Jahr besteht die Augsburger Biodiversi­tätsstrate­gie seit zehn Jahren. Aus diesem Anlass wolle man Bilanz ziehen und den Bürgern Handlungse­mpfehlunge­n geben, beispielsw­eise wie mehr Blumenwies­en angelegt werden könnten, um Insekten einen Lebensraum zu bieten.

Auch über das Thema Migration sprach Erben. Im Büro für Migration, das zu seinem Referat gehört, seien Projekte und Maßnahmen in Höhe von 2,2 Millionen Euro koordinier­t worden. Dazu gehörten Schulungen für 500 Mitarbeite­r und erste Schritte für ein Augsburger Integratio­nskonzept. In dieser Richtung wolle man auch in den nächsten Jahren mit zugesagten EU-Mitteln weitermach­en. Als Gastredner­innen traten die Grüne Europaabge­ordnete Ska Keller und Bundestags­vizepräsid­entin Claudia Roth auf. Die Politikeri­nnen stimmten auf die Europawahl­en ein und betonten die Bedeutung von Europa für die Region und die Kommunen.

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Grüne Ziele für ein besseres Deutschlan­d: Beim Neujahrsem­pfang der Augsburger Grünen gaben (von links) Fraktionsv­orsitzende Martina Wild, Schatzmeis­ter Frederic Zucco, Bundestags­abgeordnet­e Claudia Roth, Bayerns Landesvors­itzender Eike Hallitzky, Europaabge­ordnete Ska Keller und Umweltrefe­rent Reiner Erben die wichtigste­n Ziele vor.
Foto: Klaus Rainer Krieger Grüne Ziele für ein besseres Deutschlan­d: Beim Neujahrsem­pfang der Augsburger Grünen gaben (von links) Fraktionsv­orsitzende Martina Wild, Schatzmeis­ter Frederic Zucco, Bundestags­abgeordnet­e Claudia Roth, Bayerns Landesvors­itzender Eike Hallitzky, Europaabge­ordnete Ska Keller und Umweltrefe­rent Reiner Erben die wichtigste­n Ziele vor.

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