Chinesische Touristen in Schwabmünchen
Autoren des Vhs-Kurses „Kreatives Schreiben“stellen ihre humorvollen und nachdenklichen Geschichten vor
Schwabmünchen Sandra Fortner bietet seit dem Herbst 2016 an der Vhs Schwabmünchen Kurse zum Kreativen Schreiben an. „Jeder ist herzlich willkommen und kann nach Lust und Laune schreiben, es gibt keine Voraussetzungen“, wirbt Fortner für ihre Kurse, die gut angenommen werden. Die promovierte Archäologin und Autorin von Sachbüchern und dem historischen Augsburg-Roman „Das Blut der Gläubigen“begeisterte sich schon von Klein auf für Geschichte und Geschichten. Gerne motiviert sie die Menschen zum Schreiben und unterstützt sie mit praktischen Tipps.
Die Teilnehmer schätzen es, ihre Texte nicht im „stillen Kämmerlein“zu verfassen, sondern mit professioneller Unterstützung gemeinsam Ideen zu entwickeln und zu Papier zu bringen. Besonders schön ist es natürlich, wenn sie die Früchte ihrer kreativen Schreibarbeit auch einem Publikum vorstellen können.
In der Stadtbücherei Schwabmünchen nutzten nun sieben Autoren des Vhs-Kurses diese Möglichkeit. Sie unterhielten die gut 50 Besucher mit einer bunten Mischung an kurzweiligen und auch tiefsinnigen Geschichten und Gedichten unter dem Motto „Schwabmünchen im Herzen des Autors“. Die vielfältigen Texte entsprangen nicht nur der Fantasie, viele waren inspiriert von eigenen Erlebnissen oder der Familiengeschichte und bestachen durch bildhafte Sprache und manch spannende Wendung.
Susanne Schillinger eröffnete die Lesung mit dem in Mundart vorgetragenen Gedicht „Der Besuch“, in dem chinesische Touristen zur Weihnachtszeit nicht in München, sondern in Schwabmünchen landen und sich von der Stadt begeistern lassen. Zum Schmunzeln war auch ihre Erzählung, bei der nach einem Sommergewitter in Schwabmünchen der Stricker vom Brunnen auf dem Schrannenplatz samt Schaf und Ziegenbock lebendig wird.
Anton Strohmayr versetzte sich in seiner Geschichte in die Schlacht auf dem Lechfeld am 10. August 955, in der eine persönliche Begegnung im Kampf zu einer lebenslangen Freundschaft führte.
In ihrer Familie wurde Barbara Kruckenberg für ihre Geschichte fündig. Sie stellte dem Publikum ihre Großtante Maja vor, 1884 geboren, zeitlebens unverheiratet, eigen und etwas sonderlich. Die Autorin ließ das Publikum an den Erinnerungen und Erlebnissen mit ihrer Großtante auf humorvolle Weise teilhaben.
Karsten Birnbaum nahm die Zuhörer mit in eine Schneiderwerkstatt in der Zeit des Biedermeiers und überraschte mit einem unerwarteten Schluss.
Diana Sieg lebte zehn Jahre in Augsburg und verfasste einen Liebesbrief mit Augenzwinkern an die Stadt und ihre Bewohner.
Eine anrührende und nachdenkliche Geschichte über eine besondere Begegnung zweier Menschen auf dem Friedhof trug Ida Häusser vor. Waltraut Moritz beschrieb auf erfrischende Weise ihr Leben als „Gießkanne mit philosophischer Seele“, die einiges über den Schwabmünchner Friedhof erzählen konnte. Musikalisch begleitet wurde die Lesung von Karlheinz Hornung an der Gitarre. Die mit kleinen Anekdoten gespickte Moderation übernahm Albert Schmid.
Der nächste Kurs „Kreatives Schreiben“der Vhs Schwabmünchen startet am Montag, 11. März, und umfasst fünf Montage, jeweils von 19.30 bis 21.30 Uhr. Anmeldung über die Vhs AugsburgLand.