Schwabmünchner Allgemeine

Der Letzte seiner Art

Alexis Pinturault gewinnt die Kombinatio­n – und wird wohl keinen Nachfolger mehr bekommen. Linus Straßer fährt überrasche­nd knapp am Podest vorbei

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Are Linus Straßer hat die erste Medaille für Deutschlan­d bei der alpinen Ski-WM in Åre als Fünfter in der Kombinatio­n knapp verpasst. Der Skirennfah­rer vom TSV 1860 München verbessert­e sich nach Rang 29 in der Abfahrt erheblich, kam im Slalom an die Podestplät­ze aber nicht ganz ran. „Hätte mir vorher jemand gesagt, du kannst Fünfter werden, hätte ich gesagt: Ja cool“, erzählte der 26-Jährige. „Jetzt, wo es Realität geworden ist, ist man natürlich so ein bisschen enttäuscht oder traurig, dass nur 34 Hundertste­l auf eine Medaille fehlen.“

Voraussich­tlich letzter Weltmeiste­r in dieser Disziplin wurde der Franzose Alexis Pinturault. Ein Jahr nach Olympia-Silber war er am Montag 0,24 Sekunden schneller als der Slowene Stefan Hadalin, der nach der Abfahrt 30. gewesen war. Bronze holte sich Marco Schwarz aus Österreich.

Die Disziplin steht vor dem Aus bei Großereign­issen. Schon Viktoria Rebensburg und Josef Ferstl auf den Plätzen vier und sechs im Super-G waren knapp an einer Medaille für

Bestes Ergebnis seit Markus Wasmeier 1989

den Deutschen Skiverband (DSV) vorbeigesc­hrammt. Neben dem Team-Event am Dienstag gibt es noch die beiden Slaloms und Riesenslal­oms, um die erste Ski-WM ohne Medaillen für den DSV seit 16 Jahren zu verhindern. „Fürs Team ist alles drin“, sagte Straßer. So gut wie er war in einer WM-Kombinatio­n zuletzt Markus Wasmeier mit Rang fünf 1989.

Straßer hatte sich mit einer beherzten Fahrt in der Abfahrt eine gute Ausgangssi­tuation für den Slalom erarbeitet und hatte als zweiter Starter eine frische Piste.

Auf Silbergewi­nner Hadalin verlor er zwar prompt sieben Zehntelsek­unden, zeigte ansonsten aber den besten Slalom-Lauf des Winters und verbuchte die drittbeste Laufzeit. „Im unteren Hang bin ich etwas zu hart gefahren, leider“, meinte er. Womöglich kommt er neben seinem fest eingeplant­en Start im TeamEvent nun doch auch noch im Slalom am Sonntag zum Zug. „Das Abfahrt fahren habe ich ein bisschen dafür hergenomme­n, dass ich mal wieder auf andere Gedanken komme“, sagte Straßer. In den SlalomWelt­cups war er in dieser Saison nie in den zweiten Durchgang gekommen.

Als zweiter deutscher Starter hatte Dominik Schwaiger in seiner besseren Disziplin Abfahrt gepatzt und war am Ende lediglich 35. geworden. Kombinatio­ns-Olympiasie­ger Marcel Hirscher aus Österreich hatte auf einen Start in der Disziplin verzichtet.

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Foto: Jonathan Nackstrand, afp Alexis Pinturault wird wohl als letzter Kombinatio­ns-Sieger in die alpine WM-Geschichte eingehen. Der Slalom-Spezialist legte die Grundlage dafür mit einer respektabl­en Abfahrt.
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Foto: dpa Linus Straßer verpasste um 34 Hunderstel die Bronzemeda­ille.

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