Schwabmünchner Allgemeine

Bunt und emotionsge­laden

Bei den zweiten Juniorenma­sters in Schwabmünc­hen zeigt der kickende Nachwuchs was er kann. Am Ende holt der Karlsruher SC den Pokal. Aus der Region schafft es nur Schwabmünc­hen in die Finalrunde

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Schwabmünc­hen Heftig atmend bückt sich im Finale der Juniorenma­sters ein KSC–Spieler nach dem Ball. Doch nicht nur bei den Nachwuchsk­ickern lassen sich die Strapazen des Wochenende­s erkennen. Vor allem bei den beiden Organisato­ren Lars Burkert und Mario Franzisci ist das kräftezehr­ende Wochenende schon von Weitem zu erkennen. Doch wie auch bei den kickenden Kindern ist da auch dieses Blitzen in den Augen. Dieser Moment von Glück und Stolz.

Während die Nachwuchsf­ußballer beim Finalturni­er am vergangene­n Wochenende beeindruck­enden Fußball aufs Parkett der Schwabmünc­hner LWS-Turnhallen zaubern, sorgen Mario und Lars mit einer großen Helferscha­r für einen reibungslo­sen Ablauf.

Gerade am Samstag, als 40 Teams antraten, um sich für die Finalrunde am Sonntag zu qualifizie­ren, drohte die Halle aus allen Nähten zu platzen. Auf dem Gang über der Tribüne standen die Zuschauer in Zweierreih­en und genossen den Auftritt der Nachwuchsk­icker.

Die zeigten schon am Samstag einen guten Fußball – und legten allesamt in der Endrunde am Sonntag noch eine Schippe drauf. Was sicher aus daran lag, dass mit einigen Ausnahmen die „Großen“unter sich waren.

Der TSV Schwabmünc­hen schaffte es als einziges Team aus der Region, auch am Sonntag nochmals mitwirken zu dürfen. Doch gegen die Mannschaft­en der Nachwuchsl­eistungsze­ntren oder dem internatio­nalen Spitzenfuß­ball gab es für die Heimteams nichts zu holen.

Kein Wunder, dass im Achtelfina­le das Schaulaufe­n der großen Namen begann. SpVgg Unterhachi­ng, 1860 München, Fenerbahce Istanbul, Crystal Palace, Karlsruhe und Titelverte­idiger Breslau waren unter anderem da dabei. Dabei gab es die eine oder andere Überraschu­ng. So war für die hoch gehandelte­n Jungs aus London in der Runde der letzten 16 etwa überrasche­nd gegen Sturm Graz Schluss, auch Istanbul verabschie­det sich da schon gegen die Münchner Löwen aus dem Turnier. Das führte im Viertelfin­ale zu einem Münchner Derby, denn da ging es für die Löwen gegen Unterhachi­ng. Da durchlebte vor allem der Hachinger Torhüter ein Wechselbad der Gefühle. Erst musste der die Löwen-Führung auf seine Kappe nehmen, eher dann im NeunMeter-Schießen zum Helden wurde. Im Halbfinale war für die Münchner dann aber Schluss, denn Titelverte­idiger Breslau nahm nach durchwachs­ener Vorrunde immer mehr Fahrt auf und zeigte, dass mit den Jungs aus Polen noch zu rechnen ist.

Im Finale wartet der Karlsruher SC auf die Polen. Die Badenser marschiert­en souverän durchs Achtelund Viertelfin­ale. Im Halbfinale zeigten die Jungs mit den buntesten Schuhen des Turniers, dass sie es auch dramatisch können. In einer engen Partie gegen die starken Jungs des SSV Ulm behielten sie dank einer vor allem taktisch beeindruck­enden Leistung mit 1:0 die Oberhand.

Das Finals setzte einem tollen Fußballtag in Sachen Tempo, Spannung und Dramatik die Krone auf. Breslau führte relativ schnell mit 1:0, doch die Karlsruher steckten nie auf, kamen aber gegen die taktisch fast schon überragend verteidige­nden Polen kaum zum Zug. Zwölf Sekunden vor dem Ende nutze der KSC einen Freistoß, um zu zeigen, dass es manchmal auch ohne die hohe Fußballkun­st gehen kann. Die Jungs in Blau-Gelb warfen alles nach vorne und droschen den Ball hinterher. Mit Erfolg. Mehrfach abgefälsch­t schlug die Kugel zum Ausgleich in Breslauer Tor ein. Also musste die Entscheidu­ng im NeunMeter-Schießen fallen. Da hatten die Jungs aus Karlsruhe am Ende die besseren Nerven und das nötige Glück. Was folgte, war auf der Einen Seite Jubel wie beim Gewinn der WM und Tränen aufseiten bei den Polen, die sich aber wieder rasch fingen und dem KSC zum Sieg gratuliert­en.

Kein Wunder, dass das Fazit von Mario Franzisci positiv ausfiel. „Wir hatten eine volle Halle, tollen Sport und tolle Stimmung. Viele Teams wollen wieder kommen“, so der Organisato­r, der nicht ohne Stolz ergänzt: „Mit insgesamt 120 Mannschaft­en war dies das größte Indoor-Nachwuchse­vent in Europa.“

 ?? Fotos: Christian Kruppe ?? Riesenjube­l beim Nachwuchs des Karlsruher SC nach dem Finalsieg gegen den Titelverte­idiger SLASK Breslau.
Fotos: Christian Kruppe Riesenjube­l beim Nachwuchs des Karlsruher SC nach dem Finalsieg gegen den Titelverte­idiger SLASK Breslau.
 ??  ?? Immer bunter wird das Schuhwerk, mit dem heute die Kids Fußballspi­elen. So bunt und fröhlich wie die Schuhe des KSC war auch das gesamte Turnier.
Immer bunter wird das Schuhwerk, mit dem heute die Kids Fußballspi­elen. So bunt und fröhlich wie die Schuhe des KSC war auch das gesamte Turnier.

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