„Es darf dich nicht kaputtmachen“
Interview Augsburgs Manager Stefan Reuter spricht über den Abstiegskampf und die Verletztenmisere des FCA. Warum er an Trainer Manuel Baum weiter festhält und was er über die Ausleihe von Caiuby nach Zürich denkt
Reuter: Ich habe diesbezüglich überhaupt keine Angst. nicht mehr dabei haben. Jetzt sind alle gefordert, noch enger und kompakter zu werden, um die nötigen Punkte einzufahren. Wir haben Bayern München vor der Brust. Das ist immer reizvoll, du überlegst immer, wie kannst du Bayern das Leben schwer machen und für eine positive Überraschung sorgen. Reuter: Es hat schon viele schwierige Phasen in meiner Fußballzeit gegeben. Natürlich mussten wir mit den Enttäuschungen von Caiuby und Hinteregger erst einmal umgehen. Das war vor Weihnachten natürlich nicht so geplant.
Reuter: Ja, die Entwicklung war überraschend und enttäuschend. Auch weil wir gezwungen waren, zu reagieren. Gewisse Dinge gehen innerhalb einer Gruppe aber nicht. Wenn das Fass überläuft, muss man handeln. Reuter: Wir hatten Caiuby deutlich gemacht, dass er aktuell keine Zukunft in Augsburg hat. Mit Zürich haben wir nun eine Lösung gefunden, die für alle Parteien vorteilhaft ist. Daher haben wir dem Wechsel zugestimmt. Reuter: Natürlich sind wir mit so einem Spiel nicht zufrieden. Wir haben bei den Gegentoren in Bremen gravierende Fehler gemacht. Aber wir kennen auch die ganzen Schwierigkeiten, die wir aktuell haben. Dass Spieler spielen, die keinen guten Rhythmus haben, die keine TopVorbereitung hatten. Reuter: Es hat nicht immer mit taktischer Ausrichtung zu tun. Es geht auch um die Intensität, wie man anläuft, wie man spielentscheidende Zweikämpfe bestreitet. Es geht um einzelne Situationen. Darum sind wir ganz weit davon entfernt, dem Trainer die Schuld zu geben. Reuter: Nein. Reuter: So ist es. Aber man muss auch betrachten, in welcher Situation wir uns befinden. Wir haben viele angeschlagene und verletzte Spieler. Da kann ich nicht erwarten, dass ein Team so stabil auftritt, wie wenn alle Spieler im Saft stehen würden. Reuter: Das stellen Sie verfälscht dar. Es gibt heute kaum mehr einen Trainer, der alles abdeckt. Die Aufgabenvielfalt ist so enorm, dass man es nur noch im Team leisten kann. Manuel Baum ist ein Top-Trainer, er hat aber selbst nicht auf höchstem sportlichen Niveau gespielt. Das war der Grund, warum wir Jens Lehmann geholt haben, der unser Trainerteam sinnvoll ergänzt. Reuter: Nein, gar nicht. Reuter: Doch, das wird er. Jens hat klipp und klar gesagt, als Trainer ist er Neuling, und er kann enorm viel von Manuel Baum lernen und profitieren. Und er kann Manuel aus seinem Erfahrungsschatz als aktiver Spieler viel mitgeben. Von daher ist die Konstellation extrem interessant und gewinnbringend für uns alle. Reuter: Wir haben immer gesagt, dass wir wissen, dass es uns einmal erwischen kann. Aber wir wollen nicht über das Thema 2. Liga sprechen, weil unser Ziel ganz klar der Klassenerhalt ist. Wir sind überzeugt, dass wir unser Ziel erreichen. hat es vorgemacht, wie man gestärkt aus solch einer Situation hervorgehen kann. Noch mal ganz deutlich: Wir beschäftigen uns nicht mit der 2. Liga.
Reuter: Das ist nicht fahrlässig, weil wir alle Kräfte bündeln, um in der Liga zu bleiben. Reuter: Das ist doch unser Weg, dass wir jungen hochtalentierten Spielern die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln. Dass ein Jeffrey Gouweleeuw wochenlang ausfällt, ist bitter. Aber jeder Verein hätte zu kämpfen, wenn Schlüsselspieler und Führungsspieler verletzt oder nicht fit sind. Die kannst du nicht 1:1 ersetzen. Von daher ist es eine schwierige Phase, in der wir auch Kritik einstecken müssen, weil wir zu wenige Punkte haben. Es gilt, gemeinsam dagegen anzukämpfen. Reuter: Hätte-, Wenn-und-Aberund Was-müsste-passieren-Fragen interessieren mich nicht. Wir beschäftigen uns jeden Tag damit, wie wir uns die Erfolgserlebnisse holen können, die wir brauchen, um am Ende der Saison in der Liga zu bleiben. Es ist ganz wichtig, in solchen Phasen stabil und zuversichtlich zu bleiben. Es darf dich nicht kaputtmachen. Ich freue mich auf den Moment, wenn alle, die jetzt extrem kritisch sind, sagen: Hut ab, dass die das wieder geschafft haben.