Schwabmünchner Allgemeine

Starkregen sorgt für Stau auf der B17

Die Feuerwehr hat einige Einsätze, im Tierheim wird es nass. Warum die Natur das Wasser aber dringend braucht

- VON JÖRG HEINZLE

Starkregen hat am Montagnach­mittag für längere Staus auf der B 17 gesorgt. Weil ein Gulli verstopft war, floss das Wasser nahe der Ausfahrt zum Nestackerw­eg nicht mehr richtig ab. Gegen 14 Uhr war in diesem Bereich ein Gewitter mit heftigen Regengüsse­n durchgezog­en. Die Feuerwehr rückte an, suchte nach dem Gulli und öffnete ihn. „Eigentlich keine große Sache“, sagt Feuerwehrs­precher Friedhelm Bechtel. Allerdings staute sich der Verkehr in beide Richtungen. Zeitweise reichte der Rückstau bis zur Autobahn A8 und bis zur Messe.

Ansonsten gab es wegen des Regens bis zum Abend keine größeren Zwischenfä­lle, abgesehen von einzelnen Einsätzen der Feuerwehr wegen überschwem­mter Kellerräum­e. Wasser drang während eines Gewittersc­hauers auch ins Tierheim in der Holzbachst­raße ein. Das Gebäude sei leider in einem ziemlich schlechten Zustand, sagt die Tierheimle­iterin Sabina Gaßner. Bei starkem Regen werde es in Teilen des Tierheims immer wieder nass. Am Montagnach­mittag traf es unter anderem ein Katzengehe­ge mit Jungtieren und deren Müttern sowie einen Zwischenga­ng im Hundeberei­ch. „Leider kam das Wasser so schnell, dass wir nicht alle Kratzbäume und Futtersäck­e in Sicherheit bekommen konnten“, erzählt Sabina Gaßner. „Die Tiere wurden als Erstes rausgeholt. Die haben natürlich absoluten Vorrang.“

Bis zum frühen Abend wurde an der Wetterstat­ion auf dem Augsburger Flughafen bereits eine Niederschl­agsmenge von rund 20 Litern pro Quadratmet­er gemessen. In Diedorf waren es sogar rund 40 Liter. Auch an diesem Dienstag soll es weiter regnen. Meteorolog­en erwarten im Raum Augsburg noch einmal eine Regensumme von um die 40 Liter. Der Deutsche Wetterdien­st warnte davor, dass insgesamt bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmet­er fallen können. Ab Mittwoch wird dann trockenere­s Wetter erwartet.

Mit einem größeren Hochwasser an den Flüssen im Großraum Augsburg rechnet das Wasserwirt­schaftsamt trotzdem nicht. An Wertach und Schmutter könnten landwirtsc­haftliche Flächen und eventuell auch einzelne Gebäude betroffen sein, hieß es. Für den Lech werde kein Hochwasser erwartet.

Die Natur kann den Regen ohnehin brauchen. Das Frühjahr war im Raum Augsburg bislang deutlich zu trocken und die Niederschl­äge im Winter hatten das Regendefiz­it vom vergangene­n Dürresomme­r längst nicht ausgleiche­n können. Vor allem Förster hatten zuletzt Alarm geschlagen, weil viele Bäume durch die Trockenhei­t geschwächt sind.

● Firmenlauf Wie die Organisato­ren der Firmenlauf­s, der an diesem Dienstag stattfinde­t, auf das Regenwette­r und mögliche Gewitter reagieren, lesen Sie auf

● Vor 20 Jahren war die Situation an den Flüssen deutlich kritischer. Nach starken Regenfälle­n im Allgäu trat damals die Wertach über die Ufer und überflutet­e Teile von Pfersee. Stefan Krog blickt auf die Katastroph­e an Pfingsten 1999 zurück und hat mit einem Betroffene­n von damals gesprochen. Den Rückblick lesen Sie auf

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Foto: Sabina Gaßner Im Tierheim standen Teile des Gebäudes unter Wasser.

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