Königsbrunn will Fairtrade-Stadt werden
Handel Der Stadtrat hat Details der Bewerbung diskutiert. Was für das Siegel jetzt noch nötig ist
Königsbrunn Fairtrade-Stadt werden – dieses Ziel hat der Königsbrunner Stadtrat nun ausgegeben. Dass man das Prädikat anstreben will, war unumstritten. Diskussionen gab es um die Besetzung des Gremiums, das sich um die Umsetzung kümmert.
Florian Kubsch (SPD) beantragte, dass der Wirtschaftsreferent als festes Mitglied in der Steuerungsgruppe sitzen solle. Die bisherigen Planungen sahen Dritte Bürgermeisterin Ursula Jung als Vertreterin der Politik, Renate Krätschmer für die Verwaltung und Gerlinde Ostermeier als Vertreterin des Weltladens vor. Kubsch argumentierte, dass eine Aufnahme des Wirtschaftsreferenten sinnvoll sei, weil dieser über die nötigen Kontakte verfüge, um den Fairtradegedanken in die lokale Wirtschaft zu tragen. Die SPD stellt momentan mit Peter Lösch den Wirtschaftsreferenten, bei dem Antrag gehe es aber nicht um Parteipolitik, sagte Kubsch: „Wir haben bewusst die Funktion genannt, nicht die Person. Wir wissen nicht, ob wir nach der Wahl immer noch den Referenten stellen.“
Der Vorschlag stieß auf wenig positive Resonanz. Christian Toth (FDP/BF) konnte sich mit dem Gedanken anfreunden, ansonsten erntete Kubschs Vorstoß Widerspruch. Alwin Jung (Grüne) kritisierte, dass man über diese Frage bereits im Hauptausschuss diskutiert habe. Es sei besprochen, dass sich die Steuerungsgruppe über Mitstreiter freue: „Warum sollen wir jetzt noch über weitere Mitglieder beschließen?“Jürgen Raab (Freie Wähler) sagte, Praktiker aus der Wirtschaft wären relevanter als ein Stadtrat mit Hintergrundwissen aus Gesprächen. Peter Henkel (CSU) sagte, aus seiner Sicht passe das Projekt Fairtrade eher in die Profilbeschreibung der Sozialreferentin, es spräche aber nichts dagegen, dass auch der Wirtschaftsreferent zu den Treffen komme. Letztlich wurde die Bewerbung als FairtradeStadt einstimmig abgesegnet. Die Stadträte entschieden sich für die dreiköpfige Steuerungsgruppe, zu der interessierte Mitstreiter dazustoßen können. Zum Weg zur Fairtrade-Stadt gehören neben dem Stadtratsbeschluss und der Steuerungsgruppe noch drei weitere Schritte: Im Ortsgebiet müssen Fairtrade-Produkte verkauft und in sozialen Einrichtungen angeboten werden. Bei allen Rats- und Ausschusssitzungen sowie im Bereich Bürgermeisterbüro soll ein Getränk (Saft, Kaffee, Tee) und ein weiteres Produkt wie Kekse oder Chips aus dem Fairtrade-Sortiment gereicht werden. Außerdem muss die Aktion in den Medien veröffentlicht werden.