Schwabmünchner Allgemeine

Senioren sollen in Gessertsha­usen bleiben

Gemeindera­t Möglichkei­ten, wie die Gemeinde auch für ältere Menschen attraktive­r werden kann

- VON JONAS KLIMM

Gessertsha­usen Häufig müssen ältere Menschen ihren langjährig­en Wohnort verlassen, weil sie dort aufgrund körperlich­er oder geistiger Einschränk­ungen nicht mehr leben können. Die Gründe sind unterschie­dlich: Seien es die eingeschrä­nkte Mobilität oder unzureiche­nde Betreuungs­möglichkei­ten vor Ort. Stefan Karrer, Seniorenbe­auftragter der Gemeinde Gessertsha­usen, ist sich dieses Problems bewusst. Er stellte nun im Gemeindera­t die drei wichtigste­n Punkte vor, mit denen der Wegzug vieler Senioren aus Gessertsha­usen vermieden werden könnte.

Zunächst sei die Möglichkei­t, mobil zu sein, sehr wichtig, sagte Karrer. „Gerade in der Diaspora ist es deutlich wichtiger als in der Stadt.“Hier dankt Karrer dem Gemeindera­t. Durch die Schaffung eines Bürgerbuss­es, der von Montag bis Freitag jeweils viermal am Tag durch Gessertsha­usen fährt, habe die Gemeinde eine Vorreiterr­olle eingenomme­n. Gerade für Senioren sei der Bürgerbus ein gutes Angebot, um weiterhin im Ort leben zu können. Auch in den kommenden Jahrzehnte­n würden die Fortbewegu­ngsmöglich­keiten eine entscheide­nde Rolle für Senioren spielen, so Karrer.

Weniger gut sehe es hingegen beim zweiten Punkt aus, der Bereitstel­lung von Sozialraum. Dieser diene als Begegnungs­stätte, als Möglichkei­t zu verweilen und mit anderen Bewohnern der Gemeinde ins Gespräch zu kommen, erklärt Karrer. Es gebe in Gessertsha­usen beispielsw­eise keinen Gasthof, der ebenerdig begehbar und somit auch für bewegungse­ingeschrän­kte Personen nutzbar sei. Dies sei wichtig für eine Gemeinde, „um nicht zu einer Schlafburg zu verkommen“. Dem Seniorenbe­auftragten ist jedoch auch bewusst, dass die Gemeinde in diesem Bereich nur beschränkt­e Handlungsm­öglichkeit­en hat.

Als dritten wichtigen Punkt nannte Karrer die profession­elle Altenhilfe. Gessertsha­usen sei, wie viele andere Gemeinden im Landkreis Augsburg, ein weißer Fleck auf der Landkarte, was profession­elle Altenhilfe angehe. Der Bedarf sei lange nicht gedeckt, die verschiede­nen Betreuungs­möglichkei­ten würden nicht ausreichen. In diesem Bereich müsse in den kommenden Jahren dringend etwas geschehen, so Karrer.

Zum Ende seines Kurzrefera­ts formuliert­e der Seniorenbe­auftragte den Wunsch, dass sich die Gemeinde in Zukunft so aufstelle, dass auch Hochbetagt­e ohne größere Einschränk­ungen in Gessertsha­usen leben könnten. Hinzu kommt seine Bitte an die Gemeinderä­te, die Situation für Senioren bei zukünftige­n Entscheidu­ngen zu berücksich­tigen. Bürgermeis­ter Jürgen Mögele griff Karrers Wunsch auf und dankte ihm für die enge Zusammenar­beit und seinen Einsatz für Senioren in der Region.

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Symbolfoto: Patrick Pleul, dpa Mehrere Faktoren müssen erfüllt sein, damit Senioren auch im Alter in ihrem vertrauten Umfeld wohnen bleiben können.

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