Maibaumfest diesmal ohne Maibaum
Brauch Oldtimer gehören in Wehringen zu den Anziehungspunkten des geselligen Treffens am Rathaus
Wehringen Ein lauschiges Plätzchen im Schatten dicht belaubter Kastanienbäume, den Duft der hoch aufgereckten Blütenkerzen in der Nase und ein kühles Getränk auf dem Bierzelttisch vor sich – das Leben kann so schön sein. Beim diesjährigen Wehringer „Maibaumfest ohne Maibaum“auf dem Rathausplatz kam dies wieder klar zum Vorschein. Bei schönem Frühlingswetter, umgeben von leckeren Kuchen und feinen Speisen, unterhalten von guter Musik durch die Original Wertachtaler oder dem lockeren Gespräch mit dem Bekannten auf der Bierzeltbank gegenüber, konnte man einen wunderschönen Maitag verbringen.
Ohne Maibaum deshalb, weil turnusgemäß in Wehringen nur alle zwei Jahre ein Maibaum aufgestellt wird. Das hält die Wehringer aber nicht vom Feiern ab. Weit über tausend Besucher kamen auf dem Rathausplatz vorbei.
Den Anfang machten die Mitfahrer der großen Oldtimer- und Schlepperparade, die sich um 14 Uhr auf ihren Weg durch den Ort machte. Deren Treffen zu Beginn eines jeden Maifestes hat sich inzwischen herumgesprochen. Es waren wohl so viele Fahrer wie nie, die ihren alten Traktoren, Oldtimer und sonst noch so manches Vehikel älterer Bauart aus der Garage geholt hatten. Knapp zwanzig Minuten ging die Fahrt der oftmals hübsch geschmückten und dekorierten Fahrzeuge durch den Ort bis zum Ziel auf dem Rathausplatz. Dort konnten die Besucher eine ganze Weile die verschiedenen Fahrzeuge bestaunen und bei Kaffee und Kuchen vom Katholischen Frauenbund Wehringen mit den Besitzern der Oldtimer fachsimpeln.
Später gab es noch allerhand andere kulinarische Köstlichkeiten: Der FSV bot Steaksemmeln und Grillwürste an, die Feuerwehr Hähnchen und Pommes, der Fischereiverein frisch über der Holzkohle gegrillten Steckerlfisch. Getränke gab es vom Faschingsclub Wehringen und bezahlt wurde beim Tennisclub. Eine echte Gemeinschaftsleistung der Wehringer Vereine eben, so wie es das im Dorf Gewohnheit ist. Das wird sich auch im nächsten Jahr wieder zeigen, wenn es das Fest wieder mit Maibaum und (nach fünf Jahren Pause) wieder das historische Dorffest geben wird.
Bürgermeister Manfred Nerlinger schätzt das Maibaumfest mit und ohne Maibaum nicht nur deshalb. „Gerade bei schönem Wetter, wenn man draußen ist, ist das Fest etwas für jeden: Junge Familien können mit ihren kleinen Kindern kommen und die herumlaufen lassen, ältere Menschen können sich gemütlich auf die Bierzeltbänke setzen und den Nachmittag und Abend genießen.“So sei es nicht nur seitens der Bewirtung ein Fest für das ganze Dorf. Ein Fest mit Biergartencharakter, wie man so unter den Kastanienbäumen saß, der Musik lauschte oder einfach nur ratschte. Ein Fest gerade recht für einen schönen Sonntag.